Dormagen: Lokale Wirtschaftsnachrichten
IHK hilft auch Ukrainern bei Unternehmensgründung
02.07.2024 / 8:27 Uhr — Info IHK / duz
Foto: IHK
Pressefotos
Iryna Shum und Jürgen Steinmetz warben gemeinsam mit Diana Kusau, Mykhailo Pertushyn, Denys Kushal und Vitalii Dubynchuk für den Schritt in die Selbständigkeit
Ist mein Geschäftsmodell tragfähig? Besteht mein Businessplan im Bankgespräch? Welche Versicherungen brauche ich als Selbständige? Was muss ich in puncto Steuern beachten? Gibt es Fördermittel für mein Unternehmen? Gründer stehen vor vielen Fragen. Besonders herausfordernd ist die Gründung eines Unternehmens für geflüchtete Menschen, denen nicht nur die Sprache fremd ist, sondern auch gesetzliche Vorgaben und informelle Spielregeln oft unbekannt sind. Insbesondere für Menschen aus der Ukraine hat die Industrie- und Handelskammer (IHK) Mittlerer Niederrhein jetzt eine Informationsveranstaltung angeboten. „Existenzgründung in Deutschland – Praxistipps für Starter aus der Ukraine“ lautete der Titel des Angebots in den Räumen des IHK-Pop-up-Stores in Neuss. Rund 40 neugierige Frauen und Männer aus der Ukraine waren der Einladung gefolgt, um die Service-Angebote der IHK und Best-Practice-Beispiele erfolgreicher Unternehmer aus der Ukraine kennenzulernen sowie neue Kontakte zu knüpfen.![Iryna Shum und Jürgen Steinmetz warben gemeinsam mit Diana Kusau, Mykhailo Pertushyn, Denys Kushal und Vitalii Dubynchuk für den Schritt in die Selbständigkeit Iryna Shum und Jürgen Steinmetz warben gemeinsam mit Diana Kusau, Mykhailo Pertushyn, Denys Kushal und Vitalii Dubynchuk für den Schritt in die Selbständigkeit](pressefotos_2023/2024-praxis-tipps-ihk-ukraine.jpg)
Iryna Shum und Jürgen Steinmetz warben gemeinsam mit Diana Kusau, Mykhailo Pertushyn, Denys Kushal und Vitalii Dubynchuk für den Schritt in die Selbständigkeit
Iryna Shum, Generalkonsulin der Ukraine, warb für die Vernetzung zwischen deutschen und ukrainischen Unternehmen. Gute deutsch-ukrainische Wirtschaftsbeziehungen seien ein wichtiger Baustein für den Wiederaufbau der Ukraine. Im Anschluss stellten ukrainische Unternehmer ihre Geschäftsmodelle vor und berichteten von ihren Erfahrungen. So hat Diana Kusau mit ihrem Mann Denys Kushal in Neuss die Firma Gastro Oma gegründet. Das Unternehmen produziert ukrainische und slawische Spezialitäten. Inzwischen gibt es als Franchise-Unternehmen elf Gastro-Oma-Standorte, sechs in Deutschland und fünf in Tschechien. „Wir hatten Glück, dass wir schnell passende Räume für unsere Produktion gefunden haben und unsere Spezialitäten vom Markt hierzulande sehr gut angenommen wurden“, erzählte Kusau. „Schwierig sind die Gespräche mit den Banken, darauf muss man sich gut vorbereiten.“
Wie unkompliziert eine Gründung in Deutschland sein kann, berichtete Vitalii Dubynchuk, Geschäftsführer der Firma Iceberg Bau in Düsseldorf: „Die Gewerbeanmeldung ging sehr schnell und hat nur 26 Euro gekostet.“ Dubynchuk war in der Ukraine bereits Geschäftsführer eines Installationsbetriebs für Lüftungssysteme, Wärmepumpen und Klimaanlagen. „Als ich mit meiner Familie die Ukraine verlassen musste, habe ich beschlossen: Das werde ich auch in Deutschland tun.“
Nataliya Leshchenko, die in Düsseldorf das Restaurant Schu Schu betreibt, gab den Ukrainerinnen und Ukrainern auf dem Sprung in die Selbstständigkeit einen Tipp mit auf den Weg: „Lernen Sie die deutsche Sprache – das ist von entscheidender Bedeutung, sonst verlieren Sie Zeit und Geld.“ Auch Mykhailo Petrushyn aus Dormagen berichtete von seinen Erfahrungen als Im- und Exportunternehmer in Deutschland mit seinen mitunter komplexen Regelwerken. Er ermunterte seine Landsleute, die Herausforderung einer Unternehmensgründung anzunehmen: „Es ist stressig, aber es lohnt sich.“
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