Dormagen: Lokale Wirtschaftsnachrichten
Lautstarker Protestmarsch der Chemie-Beschäftigten
20.06.2024 / 10:44 Uhr — Dormago / duz
Foto: Dormago / duz
Pressefotos
Zu den Teilnehmern des Protestmarsches gehörte auch Daniel Rinkert MdB
Rund um bundesweite Aktionstage der IGBCE fand gestern auch die Politische Mittagspause verbunden mit einem Protestmarsch auf der kurzzeitig gesperrten B9 zwischen Ineos und Chempark-Tor 10 statt. Die Chemie-Beschäftigten wollten damit ihren Forderungen für die Tarifverhandlungen in der chemisch-pharmazeutischen Industrie Nachdruck verleihen.![Zu den Teilnehmern des Protestmarsches gehörte auch Daniel Rinkert MdB Zu den Teilnehmern des Protestmarsches gehörte auch Daniel Rinkert MdB](pressefotos_2023/2024-igbce-pause-1.jpg)
Zu den Teilnehmern des Protestmarsches gehörte auch Daniel Rinkert MdB
Als die Gewerkschafter zuletzt öffentlich im November 2023 an gleicher Stelle demonstriert hatten, waren auch zahlreiche Arbeitgebervertreter dabei. „Klar, damals ging es um den Brückenstrompreis“, erinnerte gestern Armando Dente, IGBCE-Bezirksleiter Köln-Bonn, daran, dass „sie jetzt auf der anderen Seite stehen.“ Er dankte den rund tausend Teilnehmern, darunter auch aus Knapsack, Frechen oder Wesseling zur Unterstützung angereisten Arbeitnehmern. Ebenfalls der Werkfeuerwehr („Ihr seid der Burner“), die ein Transparent mit der Forderung nach einer Einkommenserhöhung von sieben Prozent deutlich sichtbar hochgefahren hatte.
Christian Jungvogel, Tarifexperte der Gewerkschaft, war eigens aus Hannover angereist, um Stellung zu beziehen. Er monierte, dass die Arbeitgeber immer noch von einer Krisentarifrunde sprechen: „Die Chemie hat angezogen, wir sind wieder vorwärts auf der Lokomotive.“ Doch die Arbeitgeber würden sich nur in Tippelschritten bewegen. „Sie sollen endlich einen abschlussfähigen Gesamtvorschlag auf den Tisch legen.“ Auch in der zweiten Runde der Chemie-Tarifverhandlungen Anfang Mai konnten sich die Beteiligten nicht auf ein Ergebnis für die 585.000 Beschäftigten in der chemischen Industrie einigen. Die konkreten Forderungen der IGBCE neben sieben Prozent sind tarifliche Regelungen für Wertschätzung und Besserstellung von Gewerkschaftsmitgliedern sowie eine Modernisierung des Bundesentgelttarifvertrags.
Armando Dente: „Mit ihrem Einsatz haben die Beschäftigten heute ein klares Signal und eine unmissverständliche Botschaft gesendet: Ihr Geduldsfaden ist kurz vor dem Reißen.“ Dass sie alle gestärkt wieder zur Arbeit gehen konnten, hatten sie dem angebotenen Catering zu verdanken. Denn, so Dente: „Ohne Mampf kein Kampf.“ Am 26. und 27. Juni gehen die Chemie-Verhandlungen in Bad Breisig bei Bonn in die dritte Bundesrunde.
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