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Intensive Blicke auf und in den Waldboden

11.09.2024 / 13:15 Uhr — Info Dormago / duz

Foto: Dormago / duz Dormagens Technischer Beigeordneter Dr. Martin Brans (links) beim Besuch von Ministerin Silke Gorrißen (Mitte)
Dormagens Technischer Beigeordneter Dr. Martin Brans (links) beim Besuch von Ministerin Silke Gorrißen (Mitte)
Dormagen. In diesem Jahr wurde der Waldboden anlässlich des jährlich stattfindenden Weltbodentags zum „Boden des Jahres 2024“ ausgewählt. Aus diesem Anlass blickte NRW-Ministerin Silke Gorißen gemeinsam mit Fachleuten von Wald und Holz NRW auf und in den Waldboden im Staatswaldrevier Knechtsteden. Mit dabei waren auch Vertreter des Geologischen Dienstes NRW, des Landesamtes für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz (LANUV) sowie des Umweltministeriums, von Verbänden des Waldbesitzes und Waldbodenschutzes sowie der Stadt Dormagen. Bei der Untersuchung eines anschaulichen Bodenprofils bis in etwa 1,2 Meter Tiefe standen die Fragen im Mittelpunkt: Was leisten unsere Waldböden und wie ist es um die Waldböden in Nordrhein-Westfalen bestellt?

„Gesunde Böden, in denen sich das Leben tummelt, sind das Fundament unserer Wälder. Tiefgründige und humusreiche Waldböden bilden hierbei optimale Standorte in Nordrhein-Westfalen. Wir brauchen intakte Waldböden, auf denen gesunde und leistungsfähige Wälder wachsen. Trockenheit, starke Stürme und Schädlingsbefall haben in den letzten Jahren den Wäldern sehr zugesetzt. Umso wichtiger ist es, den Waldboden zu stärken und zu schützen. Wir unterstützen den Waldbesitz hierbei mit guter Beratung und Förderung“, erklärte die Ministerin. Waldböden halten die Baumwurzeln, versorgen Bäume mit Wasser und Nährstoffen und haben eine grundlegende Bedeutung für die Biodiversität. Elementar wichtig ist die Funktion des Waldbodens bei der Zwischenspeicherung von Wasser. Dies kann die Auswirkungen von Witterungsextremen wie Starkregen abmildern. Zudem trägt der Waldboden zur Filtration von Trinkwasservorkommen bei und speichert Kohlenstoff. 

„Die Waldböden sind von grundlegender Bedeutung für die Waldbewirtschaftung“, betonte Stephan Schütte, Regionalforstamtsleiter Rhein-Erft-Sieg. „Bei der Wiederbewaldung der Schadflächen und bei der Entwicklung klimaanpassungsfähiger Mischwälder gilt es, die Boden- und Klimabedingungen genau zu berücksichtigen. Bei der Holzernte sind bodenschonende Arbeitsverfahren und Techniken anzuwenden.“ Dr. Ulrich Pahlke, Direktor des Geologischen Dienstes NRW, informierte: „Mit den forstlichen Boden- und Standortkarten wird der Forstwirtschaft ein wichtiges Instrument für eine standortgerechte und klimaangepasste Waldbewirtschaftung zur Verfügung gestellt. Die Ergebnisse der Geländekartierungen werden mit Daten und Modellierungen zum Klimawandel verknüpft und in digitaler Form bereitgestellt.“

Bodenkartierung bildet Basis für zukunftsfähige Wiederbewaldung
Die Kartierung des Waldbodens wird kontinuierlich fortgesetzt. Sie ist die Basis für die forstlichen Standortkarten, die zur Empfehlung von Baumarten im Klimawandel dienen. Die digitalen Karten der nordrhein-westfälischen Wälder sind über das Internetportal Waldinfo.NRW frei verfügbar. Im Rahmen des so genannten forstlichen Umweltmonitorings, also einer regelmäßigen, wissenschaftlich basierten Untersuchung der Waldökosysteme, werden auch wichtige Grundlagendaten zum Zustand der nordrhein-westfälischen Waldböden erhoben. Derzeit werden die Geländeaufnahmen der dritten Bodenzustandserhebung in Nordrhein-Westfalen durchgeführt. 

Angesichts der Bedeutung der Waldböden, des langfristig schlechten Vitalitätszustandes der Wälder und der weiteren Belastungen für die Wälder im Klimawandel gilt es, die Waldböden weiter zu schützen und zu stärken. Schad- und Nährstoffe aus der Luft sollen weiterhin verringert werden. Um die Qualität versauerter Böden zu verbessern, kann zum Beispiel auf geeigneten Waldflächen die Bodenschutzkalkung als unterstützendes Instrument dienen. Zur Bodenschutzkalkung im Wald bietet die Landesforstverwaltung Beratung und Förderung an.
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