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Tag gegen Rassismus mit Bildern, Lesung und Diskussion

27.03.2024 / 17:52 Uhr — Info Stadt / duz

Foto: Stadt Dormagen Mehmet Güneysu, Renas Sido, Ines Kolender und Volker Lewerenz (Stadt Dormagen)
Mehmet Güneysu, Renas Sido, Ines Kolender und Volker Lewerenz (Stadt Dormagen)
Die internationalen Wochen gegen Rassismus nutzte der Dormagener Integrationsrat zur Durchführung einer informativen Veranstaltung. Im Eingangsbereich des Ratssaales konnten die Gäste eindrucksvolle Bilder der Künstlerin Dalal Alsaid zum Thema Rassismus und Diskriminierung betrachten. Mehmet Güneysu ging in seiner Eröffnungsansprache auf den 21. März als internationalen Gedenktag gegen Rassismus ein. So erinnere dieser Tag daran, dass sich jeder Mensch jeden Tag gegen Rassismus einsetzen sollte. Dieser Tag solle von jedem Einzelnen als Gelegenheit genutzt werden, mit kritischem Blick auf die vergangenen zwölf Monate zu schauen, meinte der Vorsitzende des Integrationsrates. Güneysu sieht diesen Tag jedoch als Mahnung an staatliche Institutionen, mehr gegen rassistische Diskriminierung, Gewalt, Stigmatisierung und Hassrede zu tun.

Der syrische Autor Renas Sido und Ines Kolender lasen abwechselnd aus seinem autobiographischen Buch „Wo sind meine Olivenbäume“. In dem Buch beschreibt er die beschwerliche Flucht aus seiner syrischen Heimat über das Mittelmeer und die Balkanroute bis zu seiner Ankunft in Neuss. Ines Kolender hat Renas Sido im Rahmen ihrer ehrenamtlichen Tätigkeit im Projekt „Aktion Neue Nachbarn im Rhein-Kreis-Neuss“ der Caritas-Sozialdienste kennengelernt und bei der Entstehung seines Buches begleitet. Die Lesung wurde von persönlichen Erklärungen und Eindrücken ergänzt, wodurch diese sehr lebendig und emotional auf die Zuhörenden wirkte.

In der anschließenden Podiumsdiskussion sprachen Mehmet Güneysu, Renas Sido, Ines Kolender, die stellvertretende Bürgermeisterin Susanne Stephan-Gellrich sowie Lehrerin Stéphanie Groß vom Norbert-Gymnasium Knechtsteden über ihre Erfahrungen insbesondere im Bereich Alltagsrassismus. Ebenso wurden Ansätze vorgestellt, wie Menschen ermutigt werden können, selbst aktiv gegen Diskriminierung einzutreten.

Güneysu beendete die Veranstaltung mit kritischen Worten zur aktuellen Situation. So habe aus seiner Sicht der Wettlauf um immer drastischere Vorhaben zur Bekämpfung von Migration und von Menschen mit internationaler Familiengeschichte unweigerlich zur Normalisierung rassistischer Haltungen geführt und ihnen ein demokratisches Mäntelchen verliehen. „Der Verlust von Vertrauen in die Demokratie werde sich ungebremst vergrößern und die Spaltung der Gesellschaft voranschreiten, wenn nicht konsequent gegengesteuert wird. Dafür sind wir alle verantwortlich. Nur punktuell sich dafür einzusetzen, ist nicht ausreichend“, erklärte Güneysu nachdrücklich.

Übrigens: Die komplette Ausstellung „Farben und Buchstaben – Impressionen“ der aus Syrien stammenden Künstlerin kann noch bis einschließlich 22. Mai in der Glasgalerie des Kulturhauses angesehen werden.
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