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Luftschutzbunker am Zonser Rheintor wurde genauer untersucht

15.03.2024 / 14:59 Uhr — Info Dormago - bs

Foto: Luftschutzanlagen Rhein Kreis Neuss e.V. Innenansichten des Zonser Bunker am Rheintor
Innenansichten des Zonser Bunker am Rheintor
Vor etwa fünf Jahren bekamen Jörn Esposito, Vorstandsvorsitzender des Vereins Luftschutzanlagen Rhein Kreis Neuss, und seine Kolleginnen und Kollegen die Baupläne zweier Bunker in Zons in die Hände. Zum einen handelte es sich um die Anlage am Feldtor, die seit einiger Zeit von Bürgerinnen und Bürgern bei Führungen besichtigt werden kann. Zum anderen erhielten sie die Pläne zu einem Bunker am Rheintor, den der Verein jüngst in Abstimmung mit der unteren Denkmalbehörde der Stadt öffnete.

„Die Anlage am Rheintor war stets in unseren Hinterköpfen, jedoch haben wir uns in den vergangenen Jahren eher auf Bunker fokussiert, die einfacher zu begehen waren“, sagt Esposito. Um den Bunker am Rheintor zu betreten, musste neben einer Erdschicht auch eine etwa 30 Zentimeter dicke Betonschicht abgetragen werden. „Das hat uns einige Stunden und einen Bohrhammer gekostet“, ergänzt der Vorstandsvorsitzende.

Die Errichtung der Anlage wurde im November 1943 durch die Stadt Zons in Auftrag gegeben. Die Kosten beliefen sich auf 31.000 Reichsmark. Für den Bau wurden 5.500 Sack Zement und 9.500 Kilogramm für die Armierung vom zuständigen Amtsbauinspektor bestellt. Nach zwei Monaten Bauzeit wurde er im April 1944 fertiggestellt. Für die körperlich anstrengenden Arbeiten, wie zum Beispiel den Aushub und die Schalungsarbeiten, wurden 65 italienische Kriegsgefangene eingesetzt. Nach der Fertigstellung verfügte der Bunker über acht Schutzräume, die Kapazität für jeweils 35 Personen hatten. So bot er bei täglich mehreren Fliegeralarmen mindestens 280 Menschen Schutz.

„Für einen über 80 Jahre alten Bunker war die Anlage in erstaunlich gutem Zustand. Vor allem unter dem Gesichtspunkt, dass er in den vergangenen Jahren wohl das ein oder andere Mal zweckentfremdet wurde“, sagt Esposito. Unter anderem haben Jugendliche in den 1980er-Jahren den Bunker besetzt und als Rückzugsort genutzt. Daraufhin verschloss und übererdete die Stadt die Anlage. Überreste dieser Besuche wie Matratzen, Getränkedosen und verrostete Gasbrenner fanden Esposito und seine Vereinskolleginnen und -kollegen, als sie den Bunker öffneten und begutachteten. Nach getaner Arbeit verschlossen sie die Anlage wieder.

„Es gibt aktuell keine Absichten etwas an der Bunkeranlage zu verändern. Allerdings ist es gut, dass wir uns die Anlage von innen angeschaut und geprüft haben, ob die Decke noch stabil ist und den alltäglichen Belastungen standhalten kann“, so Esposito.

Die Anlage am Rheintor ist eine von etwa 60 Luftschutzanlagen in Dormagen. 20 davon wurde bereits von dem Verein geöffnet und dokumentiert. Mehr Informationen dazu gibt es im Internet.
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