Dormagen: Lokale Wirtschaftsnachrichten
Bürgermeister und SWD besuchen Pilotanlage für Batterie-Recycling
28.03.2025 / 17:07 Uhr — Info Dormago - bs
Foto: SWD
Pressefotos
Bürgermeister Erik Lierenfeld (re.) und Michael Bison (2. v. re.) beim Rundgang durch die Recycling-Anlage in Aachen
Die E-Mobilität boomt: Über 17 Millionen batteriebetriebener Autos wurden 2024 rund um den Globus verkauft. In acht bis zehn Jahren werden also fast ebenso viele Batterien am Ende ihres Lebenszyklus stehen. An dieser Stelle kommt heute schon die cylib GmbH ins Spiel. Sie geht ab Anfang 2027 mit einer Recycling-Anlage für Lithium-Ionen-Batterien im CHEMPARK Dormagen in Betrieb (DORMAGO berichtete). Die Pilotanlage steht in Aachen, wo Bürgermeister Erik Lierenfeld und Michael Bison, Geschäftsführer der Stadtmarketing- und Wirtschaftsförderungsgesellschaft Dormagen (SWD), sich den innovativen Prozess erklären ließen.
Bürgermeister Erik Lierenfeld (re.) und Michael Bison (2. v. re.) beim Rundgang durch die Recycling-Anlage in Aachen
„Die Kreislaufwirtschaft ist ein zentraler Baustein für eine nachhaltige Zukunft, und wir sind stolz darauf, ein Unternehmen wie cylib, das in vorderster Front dieser Entwicklung steht, für Dormagen gewonnen zu haben“, betont Bürgermeister Erik Lierenfeld, und ergänzt: „Wir wollen im Prozess der Ansiedlung und Genehmigung bestmöglich unterstützen und frühzeitig ausloten, wo Ansätze zur Kooperation bestehen.“
cylib ist eine Ausgründung der RWTH Aachen und setzt ein mehrstufiges eigenes Verfahren ein, das mechanische, thermische und hydrometallurgische Schritte kombiniert. „Unsere Pilotanlage hat den ,proof of concept‘ erbracht und bewiesen, dass wir in der Lage sind, bis zu 100 Prozent der kritischen Rohstoffe Kobalt, Mangan, Lithium, Nickel und Graphit aus Lithium-Ionen-Batterien zurückzugewinnen, und das bei geringerem Energie- und Säureeintrag als in herkömmlichen Recycling-Verfahren“, betonte Tobias Adlon, Director Production bei cylib, beim Rundgang durch die Hallen. Und nicht nur das: Am Ende von OLiC®, dem patentierten Prozess zur „Optimized Lithium and Graphite Recovery“, bleiben Rohstoffe von solcher Reinheit, dass sie wieder in die Batterieproduktion fließen können. Kaum ein Element, das für die Herstellung der Energiespeicher benötigt wird, kommt aus Europa. Lieferanten sind zuvorderst Länder in Asien, Afrika und Lateinamerika. Umso wichtiger sei das Recycling daher im Hinblick darauf, den Standort Europa zu stärken, sagt Rebekka Müller, Head of Public Relations bei cylib: „ Unser Ziel ist es, den Kreislauf in der Wertschöpfungskette zu schließen. Indem wir in Deutschland Rohstoffe zurückgewinnen, werden europäische Batteriehersteller unabhängiger von Einkäufen am Weltmarkt.“ Daran hat nicht nur die Industrie großes Interesse: Neben Investitionen durch Bosch, Porsche und den World Fund unterstützt auch das Land NRW das Aachener Scale-up mit einer Förderung im zweistelligen Millionenbereich. Ab 2027 soll in Dormagen die erste Anlage überhaupt in Produktion gehen, in der das OLiC®-Verfahren im industriellen Maßstab angewendet wird. Im CHEMPARK können dann an der Stelle, wo einst Asahi Kasei Kunstfasern produzierte, schrittweise jährlich bis zu ca. 30.000 Tonnen Altbatterien recycelt werden.
Der Unternehmensbesuch der Dormagener Delegation unterstreicht die Bedeutung der Neuansiedlung im CHEMPARK: „Mit der geplanten Anlage in Dormagen leistet cylib einen wichtigen Beitrag zur Transformation des Wirtschaftsstandortes hin zu zukunftsorientierten Technologien. Wir werden die Entwicklung der Kreislaufwirtschaft in unserer Region weiter aktiv unterstützen“, so Wirtschaftsförderer Michael Bison.
Für cylib bedeutet Dormagen die erste, bei weitem nicht die letzte große Investition. „Wir verfolgen das Ziel, bis 2030 zum größten Batterie-Recyclingunternehmen Europas zu werden“, blickt Rebekka Müller in die Zukunft. In Aachen wird deshalb weiter geforscht, um perspektivisch auch andere Batterietypen verwerten zu können.
Lesehinweis:
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