Dormagen: Lokale Wirtschaftsnachrichten
Minister besucht erfolgreichen Unternehmer
11.07.2007 / 18:17 Uhr — duz
Hackenbroich. Vor neun Tagen hatten sich Seref Tiras und Oliver Wittke im türkischen Büyükçekmece kennen gelernt. Dort in der Nähe Istanbuls eröffnete der frühere Gelsenkirchener Oberbürgermeister ein Kulturfestival. Und der christdemokratische Verkehrsminister des Landes erfuhr mehr über die Situation der in Hackenbroich von Tiras geführten Transportfirma "EMS", die auch eine Niederlassung in diesem türkischen Ort hat. Um das ein oder andere Problem zu vertiefen besuchte Wittke heute den Betrieb an der Ottostraße. Mit dabei waren der heimische Landtagsabgeordnete Karl Kress, Vize-Bürgermeister Hans Sturm und Stadtkämmerer Ulrich Cyprian.Über 70 bis 80 eigene Lkw fahren wöchentlich zwischen Deutschland und den wichtigsten Plätzen der Türkei hin und her. Hinzu kommen die 250 Fahrzeuge, die ausschließlich im EMS-Auftrag unterwegs sind. Befördert werden auch Stückgüter oder Teilpartien für jeden Ort in der Türkei. Die Lkw steuern zudem den Iran und angrenzende Länder an. "Die Spedition EMS ist inzwischen Marktführer in Deutschland im Türkei- und Irangeschäft", bestätigt Dr. Dirk Halm vom Zentrum für Türkeistudien.
Seref Tiras würde gerne den Handel mit der Türkei weiter ausbauen und verstärkt investieren, doch die Rahmenbedingungen sind da eher hinderlich. So fehlen immer wieder Fahrer - ein bundesweites Problem. Es gibt zwar zahlreiche arbeitslose Trucker, die allerdings mit Blick auf die Anstrengungen und die dafür zu erwartenden 1400 oder 1500 Euro netto häufig abwinken. Fahrer aus der Türkei könnte Seref Tiras einsetzen, doch da gibt es andere Probleme. Die haben insbesondere etwas damit zu tun, dass die Türkei nicht der EU angehört und somit die erforderliche Arbeitserlaubnis auf sich warten lässt. Selbst als der "bescheidene Mann mit einem offenen Herz für viele Anliegen", wie Hans Sturm den Unternehmer lobte, einmal alle Voraussetzungen erfüllt hatte, da "waren die Fahrer plötzlich wieder weg."
Um weitere Ungereimtheiten und bürokratische Hindernisse aus dem Weg zu räumen, will Wittke nun offensiv werden und die Problematik mit den Kollegen in der Länderkonferenz besprechen. Bei seinem weiteren Aufenthalt in Dormagen stand dann eher der ruhende Verkehr im Mittelpunkt: Die um Vertreter der Kultur- & Heimatfreunde Zons ergänzte Gruppe ging durch die Zonser Altstadt, wo sich auch Landrat Dieter Patt eine kurze Begrüßung vorgenommen hatte.
Das Bild zeigt von links Oliver Wittke, Seref Tiras, Yunus Ulusoy (Zentrum für Türkeistudien), Hans Sturm, Ulrich Cyprian und Karl Kress, Foto: Detlev Zenk. Mehr zur Spedition: Klick auf weitere Infos
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