Dormagen: Lokale Wirtschaftsnachrichten
Tüftler sorgen für Ende des Antischaums
07.03.2017 / 13:53 Uhr — Presseinfo / duz
Foto: Currenta
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Der Schaum im Klärbecken kann jetzt ohne Antischaummittel abfließen
Gute Teamarbeit: Hans-Joachim Brandes, Frank Zander und Josef Köhler (von links) haben gemeinsam dafür gesorgt, dass der Schaum in der Kläranlage problemlos ablaufen kann
Dormagen. Daniel Düsentrieb wäre sicher begeistert von der Motivation und dem Engagement der Currenta-Mitarbeiter, mit guten Ideen ihren Arbeitsalltag sicherer, effizienter und einfacher zu gestalten. Im Jahr 2016 reichten Tüftler aller Geschäftsfelder insgesamt 3224 Verbesserungsvorschläge beim Currenta Ideen Management (CIM) ein. Die daraus erzielten Einsparungen für das Unternehmen betragen rund 2,2 Millionen Euro im ersten Jahr der Realisierung. Der Chempark-Betreiber belohnte die Kreativität der Ideengeber mit einer Gesamtprämiensumme von rund 900.000 Euro. Besonders erfreulich: Fast jeder Zweite hat sich mit einer Einzelidee oder zusammen mit den Kollegen im Team eingebracht. Der Beteiligungsgrad liegt bei 46 Prozent. Auch die Azubis hatten viele Verbesserungsideen und reichten insgesamt 266 Vorschläge beim CIM ein.Der Schaum im Klärbecken kann jetzt ohne Antischaummittel abfließen
Gute Teamarbeit: Hans-Joachim Brandes, Frank Zander und Josef Köhler (von links) haben gemeinsam dafür gesorgt, dass der Schaum in der Kläranlage problemlos ablaufen kann
„Es freut mich sehr, dass so viele Ideen auf Gesundheitsschutz und Arbeitssicherheit abzielen. In allen Bereichen engagieren sich unsere Mitarbeiter und Auszubildenden – und leisten ihren Beitrag zu Sicherheit, Umweltschutz und Effizienz. Mit ihrem Einsatz und Fachwissen bringen sie Currenta weiter voran. Dafür danke ich ihnen sehr“, betonte Currenta-Geschäftsführer und -Arbeitsdirektor Dr. Alexander Wagner. 1807 Ideen konnten im vergangenen Jahr umgesetzt werden. Damit ist die Realisierungsquote leicht gestiegen und liegt aktuell bei 53 Prozent. Etwa die Hälfte dieser realisierten Ideen verbesserte die Arbeitssicherheit und/oder den Gesundheitsschutz. Neben diesen beiden sind Umweltschutz und die Energieeffizienz zwei weitere Kategorien: 117 realisierte Ideen zielen auf den Umweltschutz und 75 Vorschläge verbessern die Energieeffizienz.
Die höchste Einzelprämie im Jahr 2016 betrug rund 64.000 Euro und wurde an einen Mitarbeiter im Standort Leverkusen ausgezahlt. Es sind jedoch nicht nur die „großen“ Ideen, von denen ein Unternehmen profitiert. Gerade auch die vielen kleinen realisierten Vorschläge mit einem wirtschaftlichen Nutzen bis 5000 Euro tragen zu Fortschritt und Effizienz bei. Sie machten mit fast 99 Prozent der gesamten umgesetzten Ideen den größten Anteil aus. Darüber hinaus gab es Anerkennungsbeträge für gute Vorschläge, die aus unterschiedlichen Gründen nicht verwirklicht werden konnten. 659 solcher Ideen waren es im letzten Jahr. Currenta zahlte dafür rund 32.000 Euro aus. Die meisten Beiträge kamen im vergangenen Jahr mit 1931 Verbesserungsvorschlägen aus dem Chempark Leverkusen, gefolgt von Dormagen (805) und Krefeld-Uerdingen (474).
Teamarbeit im Chempark Dormagen
Vorhandenes hinterfragen und über Alternativen nachdenken – das ist ein wichtiger Erfolgsfaktor für Verbesserungen. Das haben sich auch drei Mitarbeiter in der Dormagener Kläranlage gedacht. In der Vergangenheit ärgerten sie sich über die enorme Schaumbildung im Nitrifikationsbecken. Ähnlich wie ein Topf kochende Milch auf dem Herd, drohte dort das Klärbeckenecken regelmäßig in die Auffangtasse überzulaufen. Zur Bekämpfung der übermäßigen Schaumbildung setzen die Mitarbeiter Antischaummittel ein, das sehr teuer ist. „In 2014 hatten wir einen Verbrauch von 54 Tonnen. Da war klar, dass wir eine andere Lösung finden müssen“, sagt Betriebsassistent Hans-Joachim Brandes. Gemeinsam mit zwei Kollegen hatte er eine Idee: Der Wasserstand im Becken sollte soweit abgesenkt werden, dass das Becken nicht mehr überlaufen und der übermäßige Schaum automatisch abfließen kann. Gesagt, getan. Seitdem kann auf den Einsatz von Antischaummittel verzichtet werden und rund 240.000 Euro pro Jahr gespart werden. „Das war gute Teamarbeit“, sagt Brandes. „Jeder für sich hätte das nicht ohne Weiteres umsetzen können.“
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