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Der Termin steht: Stolperstein wird am 17. Dezember verlegt

04.08.2011 / 14:11 Uhr — Presseinfo Stadt Dormagen

Pressefotos Dormagen. Der Stolperstein für Ernst Junghans wird am Samstag, 17. Dezember, um 11 Uhr vor dem Haus Westerburgstraße 7 in Zons verlegt. Diesen Termin teilte das Büro des Stolperstein-Initiators Gunter Demnig jetzt nach Absprache mit dem städtischen Kulturbüro und den Nachfahren des NS-Opfers mit. „Ich bin froh, dass mein Großvater nun endlich seinen Stolperstein bekommt und Bedenken aus dem Wege geräumt werden konnten“, sagt Peter Herrmann, der in Delhoven wohnende Enkel von Ernst Junghans. Der Stolperstein sollte ursprünglich bereits im Mai 2010 in Zons in öffentliches Straßenpflaster gelegt werden und wurde von Gunter Demnig anlässlich dieses Termins der Familie übergeben. Kurz vor dem Termin hatte Dr. Karl Emsbach, Leiter des Archivs des Rhein-Kreises Neuss, Bedenken geäußert, so dass zunächst weitere Recherchen betrieben werden mussten. Der Ausschuss des Kultur- und Sportbetriebs Dormagen sprach sich in seiner Sitzung im November 2010 einstimmig für die Verlegung des Stolpersteins aus.

Ernst Junghans gilt als das erste Opfer des NS-Terrors in Dormagen. Der 1889 in Sageritz im Kreis Stolp geborene Maschinist wohnte mit seiner Familie zuletzt am Buschweg Nr. 10, der heutigen Westerburgstraße 7, in Zons. Er gehörte dem Gemeinderat in Zons von Mai 1924 bis Dezember 1932 an und setzte sich für seine Mitbürger mit großem persönlichen Einsatz ein. Im Arbeiterrat der IG Farben trat er ähnlich engagiert für die Mitarbeiter ein, was zu seiner Kündigung führte.

Als es in der Nacht vom 3. Februar 1933, nur vier Tage nach der Machtergreifung Hitlers, in Dormagen zu einer Hatz auf bekannte Mitglieder der KPD kam, fiel Ernst Junghans diesem Terror zum Opfer. Am 4. Februar 1933 erlag er seinen Schussverletzungen.

Stolpersteine sind Mahnmale, die an Opfer der NS-Zeit erinnern. Die mit einer Messingplatte besetzten Quader werden in das Straßenpflaster vor den Häusern eingelassen, in denen jüdische Mitbürger vor ihrer Vertreibung durch die Nationalsozialisten und andere Verfolgte des Nazi-Regimes gewohnt haben. Die Patenschaft über den Stolperstein für Ernst Junghans haben Schüler der Bertha-von-Suttner-Gesamtschule in Nievenheim übernommen. Mit Unterstützung der Nachfahren und ihres Lehrers Uwe Koopmann recherchierten sie in monatelanger Kleinarbeit das Schicksal des Widerstandskämpfers.
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