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In Dormagen zurzeit kein Bedarf für eine Gemeinschaftsschule

26.01.2011 / 15:27 Uhr — Redaktion

Pressefotos Bei der ersten offenen Sitzung der SPD-Fraktion in diesem Jahr konnte Vorsitzender Bernhard Schmitt die stellvertretende Vorsitzende der SPD-Landtagsfraktion Renate Hendricks begrüßen. Auf dem Programm stand eine Informationsveranstaltung zum Konzept der Gemeinschaftsschule, zu dem sie als Mitglied im Ausschuss für Schule und Weiterbildung Informationen an die Fraktions-mitglieder und der anwesenden Schulleiter aus erster Hand weitergab.

MdL Renate Hendricks analysierte zunächst den bestehenden Zustand. Zurzeit gäbe es - auch auf den Gymnasien - keine exzellenten Spitzenleistungen, die Hauptschulen würden als „Restschulen“ und Auslaufmodelle angesehen. Weiterhin würden Eltern wollen, dass die Bildungsgänge länger offen gehalten werden, um ihren Kindern den bestmöglichen Abschluss zu ermöglichen. Dramatisch sinkende Schülerzahlen machten Zusammenführungen bestehender Schulen notwendig, um eine ortsnahe Unterrichtung zu ermöglichen.

Erstes Ziel einer Gemeinschaftsschule sei nun ein längeres gemeinsames Lernen der Kinder in heterogenen Klassenverbänden über die Grundschule hinaus in den Jahrgangsstufen fünf und sechs. Erst ab der Klasse sieben werde es eine Differenzierung geben, wobei ein entsprechendes umfangreiches Angebot gefordert und gefördert wird. In den Klassen neun und zehn sei eine abschlussbezogenen Profilbildung vorgesehen. Dabei bliebe es weiterhin Ziel, dass jedes Kind die Möglichkeit erhält, einen qualifizierten Schulabschluss bis hin zum Abitur (ob in der eigenen Oberstufe oder im Verbund mit einer weiterführenden Schule) zu erreichen.

Ermöglicht werde eine leistungsstarke Gemeinschaftsschule durch eine maximale Klassengröße von 25 Schülern und einen Lehrkörperanteil von Gymnasiallehrern in Höhe von einem Drittel, denen infolge einer Pflichtstundenzahl von 25,5 Stunden mehr Zeit für pädagogische Arbeit bliebe. Weiterhin erhielte jede Gemeinschaftsschule ein zusätzliches Fortbildungsbudget und zusätzliche Sozialpädagogen. Als Ganztagsschule angelegt solle das umfangreiche kulturelle und soziale Angebot auch eine Unabhängigkeit der Bildungschancen vom sozialen Status der Eltern ermöglichen. Eine Qualitätssicherung würde mit Hilfe von Vergleichs- und Bewertungstests vorgenommen.

In den anschließenden Gesprächen wurde klar, dass wohl keiner der anwesenden Pädagogen zurzeit eine Notwendigkeit, der Dormagener Schullandschaft eine Gemeinschaftsschule hinzuzufügen, sieht. Die Unterschiede zwischen Gesamt- und Gemeinschaftsschule konnten auch nicht wirklich herausgearbeitet werden. Immer wieder tauchte der Begriff des „kleinen Bruders der Gesamtschule“ für die Gemeinschaftsschule auf. Deutlich brachte es Volker Hansen, Leiter der Bertha-von-Suttner-Gesamtschule in Nievenheim auf den Punkt, der erklärte, dass Dormagens Gesamtschule die an die Gemeinschaftsschule gestellten Anforderungen wie z. B. Lernen in heterogenen Gruppen, spätere Differenzierung der Schüler und individuelle Förderung schon längst erfülle. Die hohen Anmeldezahlen, die auch in diesem Jahr wieder erwartet würden, machten deutlich, dass im Stadtgebiet keine fünfte Regelschule sondern eine zweite Gesamtschule benötigt würde.

Insgesamt werden in NRW zurzeit 17 Gemeinschaftsschule bereits genehmigt, zwei werden voraussichtlich im nächsten Jahr die Zulassungsvoraussetzungen erfüllen.
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