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Das "etwas andere" Team von Ex-WM-Kicker Andreas Pallasch

29.10.2010 / 16:17 Uhr — Presseinfo / duz

Pressefotos Kurz, knapp und treffend: "Einfach Fußball" nennen die Bayer AG und der Deutsche Fußball-Bund die neue Partnerschaft von Förderschulen mit Fußballvereinen. Ziel ist es, langfristig mehr Kindern und Jugendlichen mit Behinderung den Zugang zum Vereinsfußball und somit in den organisierten Sport zu ermöglichen. Seit dem Sommer trainieren Schülerinnen und Schüler der Dormagener Förderschule am Chorbusch beim TSV Bayer Dormagen. Jeden Donnerstag nehmen rund 20 Mädchen und Jungen mit Lern-Behinderung an einer von TSV-Trainer Andreas Pallasch geleiteten Übungseinheit teil.

Und Pallasch kann seinen Schützlingen einiges vom Fußball erzählen: Er war in der Bundesliga aktiv, spielte für Polen bei den Weltmeisterschaften 1982 und 1986 und erinnert sich an ein besonderes Ereignis: Bei der Junioren-WM 1979 wurde Pallasch als drittbester Torschütze geehrt – hinter Ramon Diaz und einem gewissen Diego Armando Maradona. Seine vielfältigen Erfahrungen gibt der Trainer heute in seiner Zonser Fußballschule und beim TSV Bayer weiter. Er gibt viel, aber er bekommt auch eine Menge zurück. Gerade von den Mädchen und Jungen mit Handicap. "Beim Training mit den Mädchen und Jungen von der Förderschule herrscht immer eine super Stimmung. Das Leistungsniveau ist zwar eher niedrig, aber die beim Fußballspiel wichtigen Eigenschaften wie Teamgeist und Spielfreunde werden dafür besonders gelebt. So eine Mannschaft hatte ich bisher noch nicht – und es macht mir richtig Spaß", sagt Pallasch.

Auch für die Lehrer der Förderschule am Chorbusch ist das Angebot des TSV Bayer Dormagen eine tolle Geschichte. Schulleiterin Gabriele Fritz freut sich darüber, dass "einige unserer Schülerinnen und Schüler schon nach wenigen Trainingseinheiten an Eigenständigkeit und Selbstvertrauen gewonnen haben. Und gerade auch der Ansatz ´normale` Vereinsspieler in die Trainingseinheiten einzubinden, hat meiner Meinung nach enorm dazu beigetragen." Neben dem Trainer werden bei "Einfach Fußball" einige im Verein spielende Kinder und Jugendliche als Assistenten in die Übungseinheiten integriert. Denn ein Anliegen der Zusammenarbeit von Verein und Schule ist die Förderung der Sozialkompetenz aller Teilnehmer – sowohl mit als auch ohne Behinderung. In Leverkusen, Wuppertal und Krefeld-Uerdingen sind bereits Partnerschaften von Fußballvereinen und Förderschulen mit den Schwerpunkten Lernbehinderung bzw. geistige Entwicklung entstanden. Ebenso im Heimatort von Theo Zwanziger, in Altendiez: Darauf hatte der DFB-Präsident Wert gelegt, als er anlässlich des Länderspiels zwischen Deutschland und Südafrika in Leverkusen das Projekt mit dem damaligen Bayer-Chef Werner Wenning besprach.

Begleitet werden alle Kooperation wissenschaftlich vom Team des Forschungsinstituts für Inklusion durch Bewegung und Sport (FIBS) um Geschäftsführer Dr. Volker Anneken. "Es wird besonders spannend sein, mögliche Veränderungen des Selbstkonzepts der Förderschüler und der sozialen Kompetenz der Vereinsspieler über einen längeren Zeitraum zu betrachten und auch mit den Beobachtungen des Trainers zu verbinden. Nicht zuletzt bietet uns das Pilotprogramm "Einfach Fußball" die Möglichkeit, strukturelle Voraussetzungen zum Gelingen derartiger Angebote unter verschiedenen Rahmenbedingungen systematisch zu analysieren", betont Anneken. Das Institut der Sporthochschule Köln wird alle in den Jahren 2010 und 2011 gebildeten Partnerschaften begleiten, um Erfahrungen über die Zusammenarbeit von Schule und Verein zu gewinnen. So soll das von Bayer und der Sepp Herberger-Stiftung des DFB angebotene Programm zur Förderung des Fußballsports für Schüler mit geistiger und Lern-Behinderung auf seine nachhaltige Umsetzbarkeit geprüft werden. Am Ende könnte ein Leitfaden für die Zusammenarbeit zwischen Vereinen und Schulen sowie ein Curriculum für die DFB-Trainerausbildung entwickelt werden.

Um einen optimalen Trainingsbetrieb zu unterstützen stellen Bayer und der DFB den Kooperationspartnern ein Trainingsmaterialpaket sowie den teilnehmenden Mädchen und Jungen ein Trikotset zur Verfügung. Gestern fand die offizielle Übergabe im Stadion am Höhenberg statt. Mit dabei waren neben den Kindern Trainer Andreas Pallasch, vom TSV Bayer Dormagen Karl-Josef Ellrich, Frank Neuenhausen und Rainer Lisson, Jürgen Beckmann und Uli Quoos von der Bayer AG sowie von der Schule am Chorbusch Gabriele Fritz, Sebastian Wolf und Jeanette Fuß-Neß (OGS). Cihan Acer, Yeton Husseini, Daniel Lehn demonstrierten anschließend ihren Spaß beim Dribbling. Fotos: Bayer AG, Detlev Zenk
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