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Breite Front gegen Abriss der Alten Schule in Hackenbroich
Pressefotos
Bereits 1841 wurde die Alte Schule (Foto) in Hackenbroich erstmals erwähnt und gehört neben der Kirche und dem Pfarrhaus zum Bestand der letzten alten „öffentlichen“ Gebäude in Hackenbroich. Die Sozialdemokraten haben inzwischen zahlreiche Gespräche mit den Menschen in Hackenbroich geführt und stehen voll hinter der klar erkennbaren Mehrheit: "Das Gebäude als Teil der gewachsenen Dorfstruktur muss erhalten bleiben. Auch die Bewahrung der Vergangenheit gehört zu den Aufgaben einer Stadt und eine kurzfristige und ungesicherte Einnahmeerwartung muss demgegenüber zurückstehen", erklären Sonja Kockartz-Müller, Norbert Fenes, Carsten Müller und Markus Löhrer. "Wir werden alles tun, um dieses Ziel zu erreichen und uns in dieser Frage nicht von Auswärtigen vorschreiben lassen, was gut für unseren Ort ist", sagt Ratsmitglied Fenes.
Solch eine tief greifende Veränderung in einem Stadtteil dürfe nicht vom Schreibtisch aus entschieden werden. "Hier bedarf es eines intensiven Abstimmungsprozesses mit den betroffenen Bürgern und Vereinen und nicht nur eine kurze Information kurz vor Veröffentlichung der Pläne in der Presse. Wenn das Bekenntnis zum Ehrenamt ehrlich gemeint ist, dann ist genau jetzt der Moment, an dem zusammen eine Lösung entwickelt werden sollte." Deshalb schlägt die Hackenbroicher SPD eine Bürgerversammlung vor, auf der das Gesamtkonzept vorgestellt und weiterentwickelt werden kann. Fenes: "Das kostet vielleicht ein wenig Zeit, aber diese Investition wird sich auszahlen."
"Aus den Erfahrungen mit "Aktiv für Hackenbroich" ist in einem solchen gemeinsamen Entwicklungsprozess deutlich mehr Potenzial drin, als sich die Verwaltung vorstellen kann", meint der Vorsitzende des Dormagener SPD-Ortsvereins Carsten Müller. Die SPD verschließe sich notwendigen Einsparungen nicht. "Es kann aber nicht sein, dass ein Schokoladenstück von Hackenbroich für kurzfristige Einnahmen von 700.000 Euro herhalten muss und die Bücherei geschlossen wird, es aber keine längerfristigen Überlegungen zur Zukunft des Ortsteiles gibt. Genau hierin muss das Ziel einer solchen Versammlung liegen. Wir sind davon überzeugt, dass dies im Sinne aller Fraktionen im Rat der Stadt Dormagen ist", unterstreichen die Hackenbroicher SPD-Vertreter.
Ulrich Burow, Stefan Schlömer und Siegfried Marquardt vom zwar aufgelösten aber in den Strukturen noch erhaltenen Verein Aktiv für Hackenbroich halten den Abriss der Alten Schule für "übertrieben". Statt einem handwerkerhof mitten im Ort oder einer geplanten Einfamilienhausbebauung auf dem gesamten Grundstück gebe es auch die Alternative eines Teilabrisses des hinteren Anbaus und einer anschließenden Bebauung. "Die Alte Schule ist aus unserer Sicht ein historisches und ein Identifikationsgebäude für die Hackenbroicher Bürger. Offenbar wird derzeit geprüft, ob das Gebäude unter Denkmalschutz gestellt werden müsse. Von den Plänen des Gesamtabrisses rückt wohl auch die CDU ab. Der ehemalige Stadtrat Hermann Harig erklärte gestern, dass die CDU Anfang der nächsten Woche die Aufstellung eines Bebauungsplans ausschließlich für den hinteren Teil des Grundstücks vorschlagen wolle.
Der eventuelle Umzug des Seniorentreffs von der Alten Schule zum Bürgerhaus ist für die betroffenen Menschen keine echte Alternative. Dies machte eine ältere Frau deutlich, die gestern die Pressekonferenz von "Aktiv für Hackenbroich" im Bürgerhaus Hackenbroich besuchte: "Mit dem Rollator habe ich 40 Minuten für die Strecke gebraucht."
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20.08.2010 / 15:12 Uhr — Redaktion
Solch eine tief greifende Veränderung in einem Stadtteil dürfe nicht vom Schreibtisch aus entschieden werden. "Hier bedarf es eines intensiven Abstimmungsprozesses mit den betroffenen Bürgern und Vereinen und nicht nur eine kurze Information kurz vor Veröffentlichung der Pläne in der Presse. Wenn das Bekenntnis zum Ehrenamt ehrlich gemeint ist, dann ist genau jetzt der Moment, an dem zusammen eine Lösung entwickelt werden sollte." Deshalb schlägt die Hackenbroicher SPD eine Bürgerversammlung vor, auf der das Gesamtkonzept vorgestellt und weiterentwickelt werden kann. Fenes: "Das kostet vielleicht ein wenig Zeit, aber diese Investition wird sich auszahlen."
"Aus den Erfahrungen mit "Aktiv für Hackenbroich" ist in einem solchen gemeinsamen Entwicklungsprozess deutlich mehr Potenzial drin, als sich die Verwaltung vorstellen kann", meint der Vorsitzende des Dormagener SPD-Ortsvereins Carsten Müller. Die SPD verschließe sich notwendigen Einsparungen nicht. "Es kann aber nicht sein, dass ein Schokoladenstück von Hackenbroich für kurzfristige Einnahmen von 700.000 Euro herhalten muss und die Bücherei geschlossen wird, es aber keine längerfristigen Überlegungen zur Zukunft des Ortsteiles gibt. Genau hierin muss das Ziel einer solchen Versammlung liegen. Wir sind davon überzeugt, dass dies im Sinne aller Fraktionen im Rat der Stadt Dormagen ist", unterstreichen die Hackenbroicher SPD-Vertreter.
Ulrich Burow, Stefan Schlömer und Siegfried Marquardt vom zwar aufgelösten aber in den Strukturen noch erhaltenen Verein Aktiv für Hackenbroich halten den Abriss der Alten Schule für "übertrieben". Statt einem handwerkerhof mitten im Ort oder einer geplanten Einfamilienhausbebauung auf dem gesamten Grundstück gebe es auch die Alternative eines Teilabrisses des hinteren Anbaus und einer anschließenden Bebauung. "Die Alte Schule ist aus unserer Sicht ein historisches und ein Identifikationsgebäude für die Hackenbroicher Bürger. Offenbar wird derzeit geprüft, ob das Gebäude unter Denkmalschutz gestellt werden müsse. Von den Plänen des Gesamtabrisses rückt wohl auch die CDU ab. Der ehemalige Stadtrat Hermann Harig erklärte gestern, dass die CDU Anfang der nächsten Woche die Aufstellung eines Bebauungsplans ausschließlich für den hinteren Teil des Grundstücks vorschlagen wolle.
Der eventuelle Umzug des Seniorentreffs von der Alten Schule zum Bürgerhaus ist für die betroffenen Menschen keine echte Alternative. Dies machte eine ältere Frau deutlich, die gestern die Pressekonferenz von "Aktiv für Hackenbroich" im Bürgerhaus Hackenbroich besuchte: "Mit dem Rollator habe ich 40 Minuten für die Strecke gebraucht."