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Protest in Hackenbroich: "Unprofessionelles Handeln der Stadtverwaltung"
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AKTUALISIERT Die Hackenbroicher sind verärgert. "Wir hatten mehr Respekt vor dem Ehrenamt erwartet", richtete Stefan Schlömer heute auf einer Pressekonferenz im Hackenbroicher Bürgerhaus deutliche Kritik an die Stadtverwaltung. Bürgermeister Peter-Olaf Hoffmann und Beigeordneter Ulrich Cyprian hatten mitten in den Sommerferien ihr "Hackenbroich-Konzept" vorgelegt, in dem sie den lange geplanten Umbau des Bürgerhauses verwerfen, die Filiale der Stadtbibliothek schließen und die Alte Schule abreißen wollen. Aus dem Bürgerhaus solle demnach das "Haus der Generationen" werden (Dormago berichtete). Schlömer und seine Weggefährten vom aufgelösten Verein Aktiv für Hackenbroich haben kein Verständnis für diese Art der Informationspolitik. "Sparkonzept hin oder her. Über all solche Fragen kann man sich vernünftig unterhalten. Aber nicht nach dem Motto friss oder stirb", betont der ehemalige Schatzmeister des Vereins. "Weil der Verein projektbezogen war, mussten wir ihn auflösen", sagt der Ex-Vorsitzende Ulrich Burow. "Aber wir stehen nach wie vor im engen Kontakt und werden auch weiter gemeinsam vorgehen." Mitglieder des Vereins seien zwar vorab kurzfristig über die Pläne informiert worden. Schlömer: "Das war aber kein Dialog, da war keine vernünftige Stellungnahme möglich."
Die reinen Fakten: Das Projekt Soziale Stadt war ursprünglich auf 5 Jahre von 2002 bis 2006 angelegt. Nach der ersten Verlängerung kam 2008 die zweite für den Umbau des Bürgerhauses. 710.000 Euro stehen seitdem dafür mit einem städtischen Eigenanteil von 30 Prozent bereit. Der Großteil kommt von Land und Bund. Das Geld müsste wieder zurückbezahlt werden, wenn der mit der Bezirksregierung vereinbarte Umbau nicht realisiert wird. Es wurden bereits 100.000 Euro Planungskosten ausgegeben. Grünes Licht für das Projekt gab es auch vom Stadtrat. "Wir machen uns stark für einen vernünftig zu nutzenden Saal und eine Ausstattung, die eine Vermietbarkeit möglich macht", weist Schlömer gleichzeitig darauf hin, dass "wir uns immer dafür eingesetzt haben, die Kosten nicht ausufern zu lassen."
Ein weiterer Punkt: Zwischen der Schließung der Bibliothek und der bisherigen Aufrechterhaltung gebe es die Alternative einer Verkleinerung mit eventuell geänderten Öffnungszeiten oder einer Spezialisierung für die Kinder bis zur 7./8. Klasse. "Hier muss die Bildung gefördert werden", fordert Schlömer. Roland Hoffmann rechnet gar ein "Nullsummenspiel" vor: "Der Kultur- und Sportbetrieb spart zwar bei einer Schließung 30.000 Euro Miete ein, die fehlen dann aber beim Eigenbetrieb." Insgesamt, so die aktiven Hackenbroicher, liege bei den Vorschlägen der Verwaltung "keine nachhaltige Förderung des Stadtteils zu Grunde. Vielmehr ist ein unpfofessionelles Handeln der Stadtverwaltung mit ihrer Führungsspitze ohne Rücksicht auf die Bürger vorgestellt worden." Fazit: "Es muss ernsthaft darüber nachgedacht werden, den bereits beschlossenen Umbau des Bürgerhauses mit Hilfe eines Bürgerbegehrens durchzusetzen." Zunächst einmal gibt es einen Termin im Rathaus am 1. September um 14 Uhr. Schlömer: "Diesen Termin hatten wir schon vereinbart als von dem neuen Konzept noch gar keine Rede war."
Das Foto zeigt von links: Siegfried Marquardt, Ulrich Burow, Roland Hoffmann und Stefan Schlömer. Foto: Detlev Zenk
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19.08.2010 / 15:46 Uhr — duz
Die reinen Fakten: Das Projekt Soziale Stadt war ursprünglich auf 5 Jahre von 2002 bis 2006 angelegt. Nach der ersten Verlängerung kam 2008 die zweite für den Umbau des Bürgerhauses. 710.000 Euro stehen seitdem dafür mit einem städtischen Eigenanteil von 30 Prozent bereit. Der Großteil kommt von Land und Bund. Das Geld müsste wieder zurückbezahlt werden, wenn der mit der Bezirksregierung vereinbarte Umbau nicht realisiert wird. Es wurden bereits 100.000 Euro Planungskosten ausgegeben. Grünes Licht für das Projekt gab es auch vom Stadtrat. "Wir machen uns stark für einen vernünftig zu nutzenden Saal und eine Ausstattung, die eine Vermietbarkeit möglich macht", weist Schlömer gleichzeitig darauf hin, dass "wir uns immer dafür eingesetzt haben, die Kosten nicht ausufern zu lassen."
Ein weiterer Punkt: Zwischen der Schließung der Bibliothek und der bisherigen Aufrechterhaltung gebe es die Alternative einer Verkleinerung mit eventuell geänderten Öffnungszeiten oder einer Spezialisierung für die Kinder bis zur 7./8. Klasse. "Hier muss die Bildung gefördert werden", fordert Schlömer. Roland Hoffmann rechnet gar ein "Nullsummenspiel" vor: "Der Kultur- und Sportbetrieb spart zwar bei einer Schließung 30.000 Euro Miete ein, die fehlen dann aber beim Eigenbetrieb." Insgesamt, so die aktiven Hackenbroicher, liege bei den Vorschlägen der Verwaltung "keine nachhaltige Förderung des Stadtteils zu Grunde. Vielmehr ist ein unpfofessionelles Handeln der Stadtverwaltung mit ihrer Führungsspitze ohne Rücksicht auf die Bürger vorgestellt worden." Fazit: "Es muss ernsthaft darüber nachgedacht werden, den bereits beschlossenen Umbau des Bürgerhauses mit Hilfe eines Bürgerbegehrens durchzusetzen." Zunächst einmal gibt es einen Termin im Rathaus am 1. September um 14 Uhr. Schlömer: "Diesen Termin hatten wir schon vereinbart als von dem neuen Konzept noch gar keine Rede war."
Das Foto zeigt von links: Siegfried Marquardt, Ulrich Burow, Roland Hoffmann und Stefan Schlömer. Foto: Detlev Zenk