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"Kalte Seelen" - der sechste Roman von Eduard Breimann

18.07.2010 / 19:54 Uhr — Redaktion

Pressefotos Eduard Breimann schreibt viel. Erst im April ist sein Roman „Flieh zu den Sternen“ erschienen – das obere Bild zeigt Breimann bei der Lesung in der Dormagener City-Buchhandlung – vorgestern kam sein sechstes belletristisches Buch „Kalte Seelen“ auf den Buchmarkt. „Die Zeit bis zur Auslieferung dieses Romans erschien mir trotzdem ewig lang“, sagt der in Rheinfeld lebende Autor. „Der Grund für die Ungeduld liegt sicher auch darin, dass ich diesen Roman besonders schätze. Wegen der Themen aber auch wegen des Romanaufbaus. Noch nie habe ich mit so viel Nachdruck recherchiert und zudem einen ganz neuen Stil gewählt.“

Zum Inhalt des Buches: Der ledige Galerist Konrad Holländer besitzt in Köln auf der Severinstraße eine angesehne Kunst- und Gemäldegalerie. Er hat keine Familie, fühlt sich im Alter von 64 Jahren reif für den Ruhestand und sucht einen „würdigen“ Erben. Er hat nach einer Beerdigung eine skurrile Idee um einen Nachfolger nach seinen Vorstellungen zu finden: Es soll jemand sein, der im Leben gescheitert ist, der das Erbe mit Dankbarkeit annimmt, der seiner auch nach seinem Tode gedenkt. Die Wahl fällt auf das Mädchen Nicole, das er am Kölner Bahnhof im Prostituiertenmilieu findet. Sie verweigert sich zunächst, nimmt dann aber das Angebot an, als sie durch den Zuhälter in Bedrängnis gerät.

Mit Geduld und Liebe führt Konrad Holländer das Mädchen aus dem Tief ihres bisherigen Lebens in normale Bahnen. Sie lernt durch ihn die „normale Sprache“ und er entdeckt bald ihre Klugheit und Besonderheit. Naiv und unbedarft stellt sie Fragen nach seinen kostbaren Bildern und nach seinem Vater, die ihn aus der selbst gewählten Isolation und Blockierung reißen. Er beginnt mit einer umfangreichen Recherche, die erschreckende Vorkommnisse aus der Nazi-Zeit ans Tageslicht bringt, in die sein Vater verwickelt war. Ausgangspunkt seiner Suche sind die Tagebücher des Kurt Holländer, die er im Lager der Galerie findet.

Die suspekte Rolle dieses Mannes, seine Mithilfe bei der Enteignung der Juden und dem Raub von jüdischem Eigentum werden Schritt für Schritt von ihm aufgedeckt. Dass Kurt Holländer, den er bis zu dessen plötzlichen Tod stets für seinen Vater gehalten hat, vor Mord nicht zurückschreckte, erschüttert ihn ebenso wie die Erkenntnis, dass dieser Mann nicht sein leiblicher Vater war. Er beschließt, diesen angesehnen Kölner Bürger bloß zu stellen. Er findet Zeitzeugen, die ihm helfen, die Vorkommnisse zu begreifen. Gestalten der Zeitgeschichte, wie der NS-Gauleiter Grohé und andere sind mit den fiktiven Figuren im Ablauf der Geschehnisse eng verbunden und geben einen Eindruck von der absoluten Macht der NS-Bonzen.

Die erschütternde Geschichte von Nicole, die vergewaltigt wurde und im Heim aufwuchs, wird erst deutlich, als ihr leiblicher Vater, der israelische Diplomat Jakob Rosenbaum, den Kontakt mit ihr aufnimmt. In Jerusalem, wo die rechtmäßigen Erben, Miriam und Itay Goldenberg, der von den Nazis ermordeten Juden leben, beginnt zeitgleich der Kampf um die Rückgabe der geraubten Gemälde unter Einschaltung von Mossad-Mitarbeitern, die vor Gewalt nicht zurück schrecken. Allmählich zeigt sich, dass die auf verschiedenen Ebenen agierenden Personen gemeinsame Berührungspunkte haben oder in der Vergangenheit hatten.
Die von Konrad Holländer vorgesehene Rückgabe der geraubten Gegenstände an die Nachkommen der rechtmäßigen Besitzer führt zu einem spannenden, anrührenden und überraschenden Ende.

Verlag: Universal Frame Zofingen, Schweiz
Preis: 21,50 Euro (in Deutschland)
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