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Originelle Ausstellung mit Aktion für alle Sinne im Kreismuseum
Pressefotos
In den bedeutenden Sammlungen des Wiener Leopold Museums befinden sich weit über 200 Kuchen-, Aspik- und Puddingformen des 19. Jahrhunderts aus innen verzinntem oder versilbertem Kupfer oder aus Weißblech. Mehr als 60 der schönsten, bizarrsten, an Skulpturen oder Gebäude erinnernde Formen sind in der neuen Ausstellung "Sturz - Formen - Architektur. Kubistische Kuchen und geometrische Gelees" im Zonser Kreismuseum zu sehen. Eine assoziative Gegenüberstellung von Architekturfotos und Sturzformen lässt aus vermeintlich profanen Küchengegenständen gestalterisch aufregende Objekte werden.
Neben dem Aspekt der Gestaltung barg jede Form einen kulinarischen Inhalt, wie Kuchen, Crèmes, süße Gelees oder pikante Sülzen. Diese Gerichte dienten als opulenter Tafelschmuck und Blickfang. Eingehend mit dem Tafelluxus gegen Ende des 19. Jahrhunderts kulminierte die Entwicklung der Sturzformen, denn die verfeinerte höfische und großbürgerliche Kochkultur dieser Zeit verlangte differenzierte Formen für jedes Gericht, unter anderem für "Französische Himbeer-Creme", für "Bayerische Creme mit Veilchengeruch", für "Süße Sulz von Danziger Goldwasser" oder für eine "Galatine des Perdreaux" (Feldhühner in Aspik). Heute ist meistens nur noch der volkstümlich gewordene "Wackelpeter" in seiner vereinfachten Form bekannt.
Wie aktuell das Thema ist, hat Museumsleiterin Angelika Riemann vor wenigen Wochen im Metropolitan Museum in New York erlebt. Sie war zur Eröffnung einer Silberausstellung eingeladen worden - weil die Zonser Falt-Präsentation im Rahmen der Ausstellung "VielFalten" sogar in den USA wahrgenommen wurde und als Vorbild für eine ähnliche Demonstration diente. Der Kurator der Silberausstellung reagierte auf die Zonser Einladung "Sturz-Formen" sehr interessiert. Angelika Riemann: "Er hatte gerade eine solche Form für das Museum angekauft!"
Zu der Ausstellung kann man im Kreismuseum die faszinierend facettenreiche Welt des Puddings und der Gelees kennenlernen. In einer Führung für alle Sinne erfährt man, warum unser heutiger Pudding eigentlich kein Pudding ist, was Gummibärchen und gesulzte Heringe gemeinsam haben und wie Pudding-, Kuchen- und Geleeformen vor 100 Jahren aussahen. Neben den unterschiedlichen Materialien der Formen lernen die Schüler auch Zutaten kennen, bei denen der Geruchs- und Geschmackssinn auf die Probe gestellt wird. Denn vor 100 Jahren konnten etwa Rosen und Veilchen nicht nur als Blumenschmuck verwendet werden. Den Abschluss bildet ein "Wackelpeterpuddingtest". Weitere Informationen gibt Karina Hahn, Tel.: 02133-53020. Die Ausstellung ist bis zum 1. August zu sehen.
Das Foto zeigt Angelika Riemann und Karina Hahn mit dem Katalog zur Ausstellung. Außerdem Objekte der Präsentation, auf dem Bild in der Mitte mit der Stufenpyramide von Chichen Itza im Hintergrund.
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04.05.2010 / 19:10 Uhr — Presseinfo / duz
Neben dem Aspekt der Gestaltung barg jede Form einen kulinarischen Inhalt, wie Kuchen, Crèmes, süße Gelees oder pikante Sülzen. Diese Gerichte dienten als opulenter Tafelschmuck und Blickfang. Eingehend mit dem Tafelluxus gegen Ende des 19. Jahrhunderts kulminierte die Entwicklung der Sturzformen, denn die verfeinerte höfische und großbürgerliche Kochkultur dieser Zeit verlangte differenzierte Formen für jedes Gericht, unter anderem für "Französische Himbeer-Creme", für "Bayerische Creme mit Veilchengeruch", für "Süße Sulz von Danziger Goldwasser" oder für eine "Galatine des Perdreaux" (Feldhühner in Aspik). Heute ist meistens nur noch der volkstümlich gewordene "Wackelpeter" in seiner vereinfachten Form bekannt.
Wie aktuell das Thema ist, hat Museumsleiterin Angelika Riemann vor wenigen Wochen im Metropolitan Museum in New York erlebt. Sie war zur Eröffnung einer Silberausstellung eingeladen worden - weil die Zonser Falt-Präsentation im Rahmen der Ausstellung "VielFalten" sogar in den USA wahrgenommen wurde und als Vorbild für eine ähnliche Demonstration diente. Der Kurator der Silberausstellung reagierte auf die Zonser Einladung "Sturz-Formen" sehr interessiert. Angelika Riemann: "Er hatte gerade eine solche Form für das Museum angekauft!"
Zu der Ausstellung kann man im Kreismuseum die faszinierend facettenreiche Welt des Puddings und der Gelees kennenlernen. In einer Führung für alle Sinne erfährt man, warum unser heutiger Pudding eigentlich kein Pudding ist, was Gummibärchen und gesulzte Heringe gemeinsam haben und wie Pudding-, Kuchen- und Geleeformen vor 100 Jahren aussahen. Neben den unterschiedlichen Materialien der Formen lernen die Schüler auch Zutaten kennen, bei denen der Geruchs- und Geschmackssinn auf die Probe gestellt wird. Denn vor 100 Jahren konnten etwa Rosen und Veilchen nicht nur als Blumenschmuck verwendet werden. Den Abschluss bildet ein "Wackelpeterpuddingtest". Weitere Informationen gibt Karina Hahn, Tel.: 02133-53020. Die Ausstellung ist bis zum 1. August zu sehen.
Das Foto zeigt Angelika Riemann und Karina Hahn mit dem Katalog zur Ausstellung. Außerdem Objekte der Präsentation, auf dem Bild in der Mitte mit der Stufenpyramide von Chichen Itza im Hintergrund.