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Kommunalpolitik soll sich nicht auf Verschönerung der Innenstädte reduzieren lassen

29.08.2009 / 3:18 Uhr — Redaktion

Pressefotos "Ich bin nach Hause gekommen und habe heute Nacht bei meiner Mutter auf der Couch geschlafen", sagte Michael Vassiliadis (Foto oben), Mitglied im geschäftsführenden Hauptvorstand der IG BCE - und überraschte mit dieser Erklärung nur wenige Besucher der interessanten Veranstaltung „Kommunale Politik für Beschäftigung im globalen Wettbewerb“. Denn viele kannten den "Vassi", der ehemals in Dormagen wohnte und seine berufliche Laufbahn im Bayer-Werk Dormagen begonnen hat. Jetzt steht er vor einem bedeutenden Karrieresprung: Er ist der designierte Nachfolger des Bundesvorsitzenden Hubertus Schmoldt, der auf dem kommenden Kongress der Gewerkschaft nicht mehr kandidiert.

Michael Vassiliadis appellierte im Dormagener Infopavillon der Bayer AG an die Kommunalpolitik, „sich nicht reduzieren zu lassen auf die Verschönerung der Innenstädte.“ Der Bau beispielsweise von neuen Kraftwerken sei elementar für die Zukunft dieser Region, „sie entscheiden über die Verfügbarkeit und den Preis von Energie.“ Würden geplante Anlagen aufgrund mangelnder Unterstützung durch die Kommunalpolitik an anderen Standorten errichtet, setze dies einen schleichenden Prozess in Gang, der letztlich den Kölner Chemiegürtel vom globalen Wettbewerb abkoppele. Der Redner machte kein Hehl daraus, dass er Sozialdemokrat ist und äußerte mit Blick auf die Bundestagswahl seine Sorge: "Wenn schwarz-gelb die Regierung stellt, dann müssen wir uns wieder mit so ´langweiligen´ Themen beschäftigen wie Mitbestimmung oder Kündigungsschutz. Dafür haben wir aber doch gar keine Zeit. Wir müssen uns den neuen Herausforderungen stellen."

Die Wirtschaftskrise beschleunigt nach Ansicht von Lanxess-Manager Zhengrong Liu die Umstrukturierung in der Weltwirtschaft. In seiner launischen Rede unterstrich der gebürtige Chinese, dass er "kein Anhänger fernöstlicher Ansichten" ist. Allerdings würden immer mehr Hightech-Produkte in Asien hergestellt – etwa Solaranlagen oder Batterietechnik. Er warb für den schnellen Beginn eines Dialogs zwischen Industrie und Kommunalpolitik, denn „wir müssen praktische Antworten auf die Frage finden, wie wir unsere deutschen Standorte in diesem globalen Wettbewerb stärken können.“ Einvernehmlich plädierten Currenta-Geschäftsführer Dr. Klaus Schäfer und Konzernbetriebsratschef Karl-Josef Ellrich dafür, dass "wir unsere Interessen stärker gegenüber der Politik vertreten."

Wolfgang Blossey, Bezirksleiter der IG BCE Köln-Bonn, hatte die Idee zu diesem Austausch zwischen Wirtschaft und Kommunalpolitik und will auch in Zukunft dafür sorgen, dass der jetzt geknüpfte Gesprächsfaden nicht abreißt: „Die IG BCE Köln-Bonn wird Regionalforen ins Leben rufen, auf denen der Dialog mit konkreten Fragen fortgesetzt wird.“ Und er rief den Kommunalpolitikern zu: „Kommen Sie in die Betriebe und suchen Sie das Gespräch mit unseren Betriebsräten!“

Auch SPD-Bürgermeister-Kandidat Gerd Trzeszkowski und zahlreiche Ratskandidaten nutzten die Gelegenheit zu Gesprächen. Das Foto zeigt von links: Detlev Zenk, Karl-Josef Ellrich, Michael Vassiliadis, Jenny Schumacher, Gerd Trzeszkowski, Landratsbewerber Rainer Thiel und Bernhard Schmitt.
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