Wir verwenden für unsere Webseite DORMAGO.de Cookies. Durch die weitere Nutzung der Webseite stimmen Sie der Verwendung von Cookies zu. Weitere Informationen zu Cookies erhalten Sie in unserer Datenschutzerklärung
Dormago: Internetportal für Dormagen

Nachricht

Saarländer Gerd Dudenhöffer erhielt am Abend den Friedestrompreis

23.08.2006 / 22:48 Uhr — duz

Pressefotos Kurzweilige Ansprachen in der Zonser Nordhalle, hervorragende musikalische Untermalung durch den gebürtigen Baden-Badener Kai Schumacher am Flügel - kurz: die Verleihung des Friedestrompreises an Gerd Dudenhöffer am heutigen Abend ist voll gelungen. Der Kabarettist, Poet und Schauspieler hätte zwar gerne noch etwas mit der Verleihung gewartet, weil "doch mit Strom spekuliert" werden kann, doch letztlich fand er es auch richtig, dass "nach Konrad Beikircher und Gerhard Polt zum dritten Mal hintereinander ein Komiker geehrt wird." Schließlich: "Den Friedensnobelpreis werden wir nicht erhalten, das hat nicht einmal Charlie Chaplin geschafft." Landrat Dieter Patt erinnerte in seiner Begrüßung an die Anfänge der Auszeichnung, die jetzt immerhin schon ihr 20. Bestehen feiert. Der Rhein-Kreis Neuss vergibt seit 1986 alle zwei Jahre den mit 3600 Euro dotierten Friedestrompreis für besondere Verdienste um die deutschsprachige Dialektliteratur. Und Patt präsentierte mit Professor Robert Leonardy als Laudator "einen der wichtigsten deutschen Pianisten und Dirigenten". Leonardy hatte Dudenhöffer erst vor einem Jahr auf Einladung des damaligen Bundeskanzlers Gerhard Schröder kennengelernt: "Wir Saarländer mochten uns sofort." Hinter dem "Stammtischtäter" Heinz Becker stehe ein sensibler und zurückhaltender Mann, der nach ausgiebiger Beobachtung seine Treffer am Schluss des Gespräches setze. Der Preisträger habe einen besonderen Sinn für Komik: "In seinen Gedichten beginnt er ernst wie Heinz Erhardt und endet gern im Klamauk." Ihm sei es zu verdanken, dass der saarländische Dialekt hoffähig gemacht wurde - was die Saarländer ansonsten eher verschwiegen hätten, weil sie ihn nicht für gesellschaftsfähig hielten. Als Heinz Becker ist Dudenhöffer längst Kult. Viel habe er gelernt von Jürgen von der Lippe. Seine Arbeit nehme er ernst wie Martin Walser oder Thomas Mann: "Er sitzt morgens um neun am Schreibtisch." Drei gelungene Zeilen am Tag sind "ein guter Durchschnitt". Leonardy: "Und wenn der Text einmal steht, dann wird er nicht mehr verändert." Außerdem: "Dudenhöffers Wachheit und Neugier haben verhindert, dass er sich wiederholt." Eigentlich stelle sich nicht mehr die Frage, ob Gerd Dudenhöffer eher ein Komiker, Poet oder Schauspieler sei: "Hauptsache ist, dass es ihn gibt." Freude über Urkunden und Auszeichnung, von links: Landrat Dieter Patt, Achim Thissen vom Mundartarchiv, Gerd Dudenhöffer, Foto: Detlev Zenk
Auf FB Teilen E-Mail Drucker Zurück
Zur Startseite von Dormago.de oder zurück zu letzten Seite