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Polnische Nazi-Opfer berichten über ihr Schicksal

15.02.2009 / 23:46 Uhr — Uwe Koopmann

Pressefotos Heute trafen am Dormagener Bahnhof zwei polnische Naziopfer ein: Zenon Bujanowski und Adam Bielak aus Zamosc. Sie sind auf Einladung der Vereine „Zug der Erinnerung“ und „DenkmalMit!“ in Deutschland zu Gast und haben vor einigen Tagen eine Rundreise begonnen. Sie werden in mehreren Städten über die „Aktion Zamo??“ berichten, die in der Nacht vom 27. auf den 28. November 1942 begann.

Der damals zehnjährige Zenon Bujanowski und der vierjährige Adam Bielak erlebten die gewaltsame Evakuierung einer ganzen polnischen Region durch Ordnungspolizei und SS, unterstützt durch die örtlichen Garnisonen der Luftwaffe und der Wehrmacht. 300 Dörfer wurden in Zamsoc innerhalb kürzester Zeit gewaltsam geräumt. Tausende kamen bei Massakern ums Leben, Tausende starben in den Lagern, die Überlebenden deportierte die „Deutsche Reichsbahn“ zur Zwangsarbeit nach Westen. In den geräumten Gebieten wurden polnische „Deutschstämmige“ und vor allem „Volksdeutsche“ angesiedelt.

Zenon Bujanowski und Adam Bielak sind mit weiteren Überlebenden in der „Vereinigung der Kinder von Zamo??“ zusammengeschlossen. Sie berichten über ihr Schicksal und machen Mut, die eingerissenen Brücken zwischen Deutschland und Polen neu aufzubauen. Unterstützt werden sie dabei von der „Stiftung Deutsch Polnische Aussöhnung“. Da sich in diesem Jahr der Nazi-Überfall auf Polen zum 70. Mal jährt, "kommt der Begegnung eine besondere Bedeutung zu", schreiben die Veranstalter.

Der Begrüßung am Bahnhof in Dormagen schloss sich ein gemeinsamer Gedenkgang zu den Gräbern der Zwangsarbeiter auf dem Alten Friedhof an der Römerstraße an (Foto). Am Montag stehen die beiden Naziopfer aus Zamo?? in der Dormagener Bertha-von-Suttner-Gesamtschule Schülerinnen und Schülern für ein Zeitzeugengespräch von 13.30 Uhr bis 15 Uhr zur Verfügung. Die SchülerInnen dieser Schule sind besonders aktiv bei der Aufarbeitung der Geschichte des Nationalsozialismus in ihrer Stadt. Eine von ihnen, Valerie Schmidt, war im vorigen Jahr mit dem "Zug der Erinnerung" in Auschwitz und im November beim Seminar in Oranienburg und hat sich auch für dieses Treffen engagiert.
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