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Grand Prix: Dickes Lob vom DRB-Präsidenten - Silber und EM-Teilnahme für Nina Hemmer

13.05.2008 / 0:18 Uhr — duz

Pressefotos Dormagen. Kurz vor den letzten Olympia-Qualifikationen in Kanada und Schweden war das 11. Hans-von-Zons-Turnier über Pfingsten ein wichtiger Formtest für Ringerinnen aus der ganzen Welt. Der AC Ückerath als Ausrichter des Grand Prix der Bundesrepublik begrüßte 317 Athletinnen im TSV Bayer Sportcenter – und konnte einen Rekord vermelden: Die Frauen, Juniorinnen und Kadettinnen stammten aus 22 Nationen, wobei die Aktiven aus Kasachstan, Venezuela, Kanada und Australien die weiteste Anreise hatten.

Ein ganz besonderer Abschied rückte derweil das sportliche Geschehen auf den vier Matten am Samstag ein wenig in den Hintergrund: Nach dem von der stimmungsvollen Musik der Gruppe „Quasi-Samba“ begleiteten offiziellen Einmarsch gab es Blumen, Urkunden und anerkennende Worte für die dreifache Vize-Weltmeisterin Stéphanie Groß, die dem Leistungssport nach einer beispiellosen Karriere ade sagt. Die Athletin und Trainerin des AC Ückerath war sichtlich gerührt und erfreut von der Überraschung. Sie erhielt Geschenke und Urkunde von Manfred Werner, dem Präsidenten des Deutschen Ringer-Bundes und von Karl-Martin Dittmann, dem Präsidenten des Ringerverbandes Nordrhein-Westfalen. Und ihre Kolleginnen aus der Nationalmannschaft warteten mit einem originellen Gedichtbeitrag auf.

Voll des Lobes war Werner beim Empfang der Stadt am Sonntag: „Das Turnier genießt international einen hervorragenden Ruf und ist beim AC Ückerath in sehr guten Händen.“ Der Präsident stellte gleichzeitig das Engagement der Stadt heraus, die für den Um- und Ausbau des Ringerzentrums einen nicht unerheblichen Betrag im Haushalt vorgesehen hat. Bürgermeister Heinz Hilgers machte deutlich, dass die beabsichtigte Aufwertung zum Bundesleistungsstützpunkt ein wichtiges Signal für die Sportstadt Dormagen sei. Nunmehr im siebten Jahr ist Rudolf Esser Schirmherr des Grand Prix. Der Geschäftsführer der evd (energieversorgung dormagen) untermauerte seine Unterstützung und kündigte an, dass er gerne auch im nächsten Jahr die Aufgabe übernehmen werde. Längst die großen Renner beim Grand Prix sind die lustigen und immer wieder neuen Bärchen der evd, die bei jüngeren aber auch älteren Ringerinnen begehrt sind. Detlev Zenk, Vorsitzender des AC Ückerath, bedankte sich bei den vielen Förderern und insbesondere bei den rund 70 kleinen und großen Helfern des Vereins, die zum Gelingen der Veranstaltung mit „großer Leidenschaft“ beigetragen haben.

Eine Neuerung beim Grand Prix, die Norbert Ratz, der offizielle Delegierte des Ringer-Weltverbandes, ausdrücklich begrüßte: Um kritische Situationen und Entscheidungen überprüfen zu können, wurden alle Kämpfe aufgezeichnet. Das Instrument des Videobeweises, das eigentlich nur bei Europa- und Weltmeisterschaften verwendet wird, wurde am Wochenende mehrfach genutzt.

Nachdem der im letzten Jahr überreichte Wanderpokal in Russland geblieben ist, hatte Hans von Zons einen neuen Cup für den Gesamtbesten gestiftet. Ihn überreichte der Ehrenvorsitzende des AC Ückerath an die deutsche Mannschaft, die sich mit insgesamt 159 Punkten knapp vor Russland (152) und Schweden (118) behauptete. Die meisten Einzelerfolge sammelten allerdings die Skandinavier, die bei den Frauen gleich viermal auf dem obersten Treppchen standen. Welt- und Europameisterin Johanna Mattsson brachte das Kunststück fertig, nicht nur den Titel in ihrer Gewichtsklasse sondern auch den Pokal des Bundesinnenministers als Punktbeste aller Ringerinnen zu verteidigen.

Der Deutsche Ringer-Bund konnte mit dem Verlauf in Dormagen gut leben: Katharina Peter (55 kg) setzte sich im rein deutschen Frauenfinale gegen Nicole Hauptmann durch. Und Stefanie Stüber (63 kg) bestätigte nach ihrer langwierigen Verletzung die ansteigende Form mit dem Schultersieg im Finale gegen die Russin Ekaterina Melnikova, immerhin Zweite der Juniorinnen-WM des letzten Jahres. Die bereits für Peking qualifizierte Anita Schätzle (72 kg) erreichte das Finale, musste aber der Schwedin Jenny Fransson den Sieg kampflos aufgrund einer Kapselverletzung überlassen. Die Ückeratherin Natascha Ballas (59 kg) errang zwar zwei Schultersiege, nach zwei Punktniederlagen musste sie sich aber mit dem fünften Rang zufrieden geben. Ihre Schwester Ramona wäre gerne auf die Matte gegangen, eine Erkrankung ließ dies aber nicht zu. So freute sie sich zusammen mit ihrer Ückerather Vereinskollegin Nina Hemmer über deren souveränen Finaleinzug bei den Kadettinnen (43 kg). Da hatte Nina Hemmer (Foto links auf dem Podest) zwar keine Chance gegen die ältere Russin Marziget Bagomedova, wurde aber dank ihrer fünf gewonnenen Kämpfe vom Deutschen Ringer-Bund mit der Einladung zur Kadettinnen-Europameisterschaft Ende Juni in Lettland belohnt. Das Trainerteam vom Landesleistungsstützpunkt in Nievenheim freute sich zudem besonders über die Silbermedaille für Laura Mertens (Aachen, 38 kg) sowie die 3. Plätze von Nadine van Berkum (Stommeln, 49 kg) und Aline Focken (Krefeld, 60 kg).


Siegerliste – Frauen / Juniorinnen
44 kg: 1. Anastasia Tabaeva (Russland)
48 kg: 1. Sofia Mattsson (Schweden)
51 kg: 1. Sabina Magnusson (Schweden)
55 kg: 1. Katharina Peter (Deutschland)
59 kg: 1. Johanna Mattsson (Schweden)
63 kg: 1. Stefanie Stüber (Deutschland)
67 kg: 1. Natalya Laushkina (Russland)
72 kg: 1. Jenny Fransson (Schweden)

Beste Mannschaften
1. Deutschland (159 Punkte)
2. Russland (152)
3. Schweden (118)

Foto: Oliver Weber
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