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Resolution zum Erhalt der Geburtenstation liegt vor

25.10.2024 / 20:00 Uhr — Dormago

Pressefotos
Foto: Carlo Navarro auf Unsplash Dormagen kämpft um den Erhalt der Geburtenstation im Rheinland Klinikum
Dormagen kämpft um den Erhalt der Geburtenstation im Rheinland Klinikum
Geht es nach den Gesellschaftern des Rheinland-Klinikums (Rhein-Kreis und Stadt Neuss) mit seinen vier Standorten in Dormagen, Grevenbroich und Neuss (2), dann würden die noch in Dormagen vorhandenen Bereiche Gynäkologie und Geburtshilfe am Standort Neuss konzentriert werden. Sowohl die Dormagener SPD als auch die CDU haben Kritik an den Plänen geübt. Bürgermeister Erik Lierenfeld hat zusammen mit Alt-Bürgermeister Heinz Hilgers und Diakonie-Vorstand Bernd Gellrich ein Bürgerbegehren im Rhein-Kreis initiiert. Im Stadtrat soll am kommenden Donnerstag, 31. Oktober, eine Resolution mit der Absicht, die Geburtenstation in Dormagen zu erhalten, beschlossen werden. Der Resolutionstext liegt inzwischen vor. DORMAGO veröffentlicht ihn im Wortlaut.

Resolution zum Erhalt der Geburtenstation im Rheinland Klinikum Dormagen
1. Der Rat der Stadt Dormagen spricht sich entschieden gegen die beabsichtigte Schließung der Geburtenstation am Standort Dormagen aus, da die Kooperation und das Vorhandensein dieser ein elementarer Baustein für das international anerkannte Dormagener Modell im Rahmen des Netzwerkes frühe Hilfen ist.
2. Der Rat der Stadt Dormagen fordert alle Mitglieder des Kreistages, die Mitglieder des Aufsichtsrates des Rheinland Klinikums sowie den Bürgermeister auf, alles Erforderliche für den Erhalt der Geburtenstation am Standort Dormagen zu unternehmen.
3. Der Rat der Stadt Dormagen begrüßt das bereits initiierte Bürgerbegehren zum Erhalt einer Geburtenstation.

Die Schließung der Geburtshilfe in Dormagen ist in der Vergangenheit in den Gremien des Rheinland Klinikums immer wieder thematisiert worden. Hierbei gab es unterschiedliche Begründungen, warum diese nicht mehr erhalten bleiben soll (Geburtenrückgang, wirtschaftliche Gründe, fehlendes Personal, unzureichende Räumlichkeiten). Insgesamt wird der Eindruck erweckt, dass jedes Mal, wenn die Gründe für die Schließung entkräftet werden konnten, zu einem späteren Zeitpunkt neue Gründe angeführt werden.

Die Geburten in Dormagen sind zuletzt auf deutlich über 650 Geburten gestiegen. Dass dies auch ein Qualitätsmerkmal sein kann, schrieb das Rheinland Klinikum selbst auf seiner Website: „In den letzten beiden Jahren erblickten jährlich ca. 650 Kinder bei uns im Rheinland Klinikum Dormagen das Licht der Welt. Dies ist etwas mehr als in den Vorjahren, aber immer noch eine übersichtliche Zahl, die uns Raum für Ihre Geburt und individuelle Betreuung lässt.“ Dieses Qualitätsmerkmal ist für die Stadt Dormagen von entscheidender Bedeutung, denn bei der Ablehnung der Schließung der Dormagener Geburtenstation geht es nämlich nicht etwa um den „nostalgischen“ Punkt, ob Kinder „Dormagen“ in ihrem Personalausweis stehen haben.

Das Thema „Geburtenstation“ ist nicht nur ein emotional besetztes Thema, sondern für die DNA der Stadt Dormagen von besonderer Bedeutung. Es geht tatsächlich um den Erhalt eines zentralen Bausteins des international anerkannten Dormagener Modells im Rahmen des Netzwerkes frühe Hilfen. Hier ist die Kooperation und das Vorhandensein einer Geburtenstation ein entscheidender Baustein, denn die Begleitung der Familien von Geburt an ist eine Grundvoraussetzung.

Insofern wird der Rat der Stadt Dormagen dafür kämpfen, dass die Geburtenstation in Dormagen erhalten bleibt, damit die tatsächlich messbaren und anerkannten Erfolge der Stadt Dormagen im Bereich der frühen Hilfen nicht konterkariert werden. Der Rat der Stadt Dormagen ist hierfür bereit, gemeinsam Wege und Mittel zu finden und Unterstützung zu leisten, um den Erhalt in Dormagen zu sichern.

Für den Rat der Stadt Dormagen ist grundsätzlich vorstellbar, dass die Stadt Dormagen als Mitgesellschafter fungiert und eine teilweise Übernahme des wirtschaftlichen Verlustes der Geburtenstation oder eine Bezuschussung denkbar wäre. Hierüber müsste es konkrete Verhandlungen unter Beteiligung des Rates geben. Darüber hinaus wäre eine Zusammenarbeit im Bereich der Hebammen vorstellbar.

Das Rheinland Klinikum hat in der Vergangenheit auf sogenannte Freelancer zurückgegriffen, welche deutlich teurer als eigenes Personal sind. Die Dormagener Sozialdienst gGmbH, Tochtergesellschaft der Stadt Dormagen, hat Familienhebammen angestellt, die vor allem im Bereich der Nachsorge tätig sind. Hier könnte geprüft werden, ob eine Zusammenarbeit zielführend sein könnte, um die Einsatzmöglichkeiten der Hebammen zu verbessern und einen gemeinsamen größeren Mitarbeitenden-Pool aufzubauen.

Der Rat der Stadt Dormagen betont an dieser Stelle ausdrücklich, dass er nicht grundsätzlich gegen Veränderungen im Leistungsangebot an den jeweiligen Klinikstandorten ist. In diese Überlegungen ist jedoch einzubeziehen, dass diese Veränderungen nicht nur wirtschaftlich sein dürfen, sondern auch sinnvoll sein müssen. Da die Schließung der Geburtenstation ein erfolgreiches Modell der frühen Hilfen gefährden würde, ist dies augenscheinlich nicht der Fall. Vielmehr wäre die Schließung ein erheblicher Rückschlag für die Präventionsangebote der Stadt Dormagen und ein herber Imageverlust, den es mit Entschlossenheit zu verhindern gilt.

Aus den vorgenannten Gründen fordert der Rat der Stadt Dormagen alle Mitglieder des Kreistages, die Mitglieder des Aufsichtsrates des Rheinland Klinikums sowie den Bürgermeister dazu auf, entschiedene Anstrengungen zu unternehmen, um die Geburtenstation in Dormagen zu erhalten. Der Rat der Stadt Dormagen wird diese Anstrengungen eng und konstruktiv begleiten.
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