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Tobias Mann präsentiert Kabarett in Hochgeschwindigkeit

03.02.2024 / 17:14 Uhr — Dormago - bs

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Foto: Dormago - bs Tobias Mann begeisterte auch in Dormagen mit seinem Soloprogramm
Tobias Mann begeisterte auch in Dormagen mit seinem Soloprogramm
Kabarettist Tobias Mann betritt eine Bühne und nimmt sie gleich wortgewaltig in Beschlag. So auch am gestrigen Freitagabend, als er mit seinem Solo-Programm „Mann gegen Mann“ in der ausverkauften Kulle zu Gast war. Nur von einer Pause unterbrochen, redete, sang und philosophierte er zweieinhalb Stunden über sich, die Gesellschaft und natürlich die Politik. Das Publikum war begeistert.

„Wann ist man ein Mann“ – war erwartungsgemäß die einleitende Frage. Wenn er Haare im Gesicht hat? Wenn er wie ein echter Kerl aussieht? Nicht wirklich: „Männer mit der größten Macht sehen nicht aus wie Brad Pitt, sondern eher wie Homer Simpson.“ Die Schaffung von Bildern in den Köpfen seines Publikums gelingt dem Kabarettisten wie kaum ein anderer. Olaf Scholz vergleicht er mit einer alten Energiesparlampe, die erst mit Zeitverzögerung an geht. Wenn der Kanzler „aufdreht“, heißt das noch nichts, denn „nicht jeder, der im Zug die Notbremse zieht, ist ein Zugführer.“ Für den 47-Jährigen ist Robert Habeck der Golden Retriever der Regierung. Markus Söder vergleicht er mit einem Gockel, die AFD seien Politik-Orks.

Tobias Mann hat mehr Angst vor den Leuten, die genau wissen, wie die Welt funktioniert, als vor denen, die sich „nicht sicher sind“. Vieles in diesem Land würde nur dann überdacht, wenn es ein Carport sei. „In unserem Land werden Entscheidungen getroffen, die noch ein- bis zweimal durchs Hirn hätten laufen sollen.“

Das Motto heute hieße oft „Faktenfrei und Spaß dabei“. Als Beispiel führte Mann die Empörung darüber, dass die Deutsche Gesellschaft für Ernährung in einer Testrechnung 10 g Fleisch und Wurst pro Tag und Kopf für ausreichend hält. Aus dieser Information entstand ein emotional geprägter Hype, der darin gipfelte, dass ein Fleischverbot anstünde: „Der größte Widerstand gegen die Regierung kommt nicht vom Reichsbürger, sondern vom Fleischbürger.“

Der Schnellredner präsentierte dem Publikum seine vielen Gedanken über aktuelle Themen in einer gelungenen Mischung aus Satire, Ironie und Witz. Die Geschwindigkeit des sprachlichen Feuerwerks war derart, dass einiges tatsächlich erst im Nachhinein „überdacht“ werden kann.
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