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Erdgaspreise explodieren: Rund 2000 Euro mehr im Jahr
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Dormagen. Wenn Energiepreise erhöht werden, dann handelt es sich zumeist um überschaubare Beträge. Die Mehrbelastung der evd-Kunden durch die Erhöhung des Erdgas-Arbeitspreises im Oktober 2019 belastete die Haushalte zum Beispiel im Schnitt mit zusätzlichen 11,80 Euro im Monat. Wem das damals hoch erschien, der wird durch die heutige Ankündigung des Dormagener Energieversorgers geschockt sein: Der jährliche Grundpreis für die Versorgung mit Gas bleibt zwar unverändert. Der Arbeitspreis aber erhöht sich ab dem 1. Juni von 7,68 auf 19,93 Cent/kWh (brutto). Für einen Musterhaushalt mit 18.000 kWh Jahresverbrauch ergibt sich daraus eine Mehrbelastung von rund 200 Euro für jede der elf Abschlagszahlungen pro Jahr. Das macht ein voraussichtliches Mehr von 2200 Euro im Jahr (!) – mal abgesehen vom denkbaren Entgegenkommen der Bundesregierung, die von dieser Erhöhung alleine zwischen 300 und 400 Euro Umsatzsteuer zusätzlich einnehmen würde.
evd-Geschäftsführer Klemens Diekmann und Dr. Klaus Telges, Hauptabteilungsleiter Energiewirtschaft bei der evd, fällt die Aufgabe als Überbringer schlechter Nachrichten nicht leicht. Schließlich haben die Beiden auch keine Freude daran, den Konflikt mit eventuell nicht zahlungsfähigen Kunden auszutragen: „2021 konnten wir die steigenden Bezugspreise für Erdgas und die Einführung der Abgabe für den Ausstoß von Kohlendioxid (CO2) noch abfedern. Die Beschaffungspreise steigen jedoch seit einem Jahr deutlich“, sagt Telges. Und der Russland-Ukraine-Krieg hat die Lage noch einmal dramatisch verschärft.
Doch schon zuvor war die Situation eskaliert: Nach dem relativ kalten Winter 20/21 wurden die unterirdischen Gasspeicher im Frühjahr immer leerer. Statt der baldigen Befüllung warteten Händler indes auf sinkende Preise – in der Hoffnung, später beim Gasverkauf höhere Gewinne zu erzielen. Doch das war ein Trugschluss, die Gaspreise blieben an der Börse auf einem hohen Niveau und die Kavernen- und Aquiferspeicher leerer als in den Jahren zuvor. Vor wenigen Tagen enthielten sie 66,6 Milliarden kWh = 27,8 Prozent.
Wie geht es weiter? Kurzfristig werden alle betroffenen evd-Kunden über die Preisveränderung schriftlich informiert. Weitere Informationen zu den Tarifen und den Preisbestandteilen findet man im Internet unter www.evd-dormagen.de. Fragen beantwortet das Team im Kundencenter auf der Mathias-Giesen-Straße 13. Auch telefonisch hilft die evd unter 02133 971 81 oder per E-Mail.
Versorgung mit Erdgas aktuell weiter gewährleistet
Das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) hat vor zwei Wochen die Frühwarnstufe des Notfallplans Gas ausgerufen. Dies erfolgte vorsorglich, um auf mögliche Liefereinschränkungen oder -ausfälle vorbereitet zu sein. Die aktuelle Situation im Gasnetz werde engmaschig beobachtet und bewertet; die Gesamtversorgung aller deutschen Gasverbraucher sei derzeit weiter gewährleistet. Auch die Bundesnetzagentur verweist in einem vor zwei Tagen veröffentlichten Lagebericht darauf, dass die Gasversorgung hierzulande stabil sei und keine Beeinträchtigungen der Gaslieferungen nach Deutschland zu verzeichnen seien. Allerdings sei ab sofort jeder Gasverbraucher – von der Wirtschaft bis zu Privathaushalten – angehalten, seinen Verbrauch so gut wie möglich zu reduzieren.
Handlungsempfehlungen der evd
„Jede Kilowattstunde Erdgas, die wir als Verbraucher jetzt sparen, hilft, die deutschen Erdgasspeicher für den kommenden Winter aufzufüllen und schont das Portemonnaie“, betont Diekmann. Er kann die Empfehlung von Wirtschaftsministerium und Bundesnetzagentur, „die monatlichen Abschläge anzupassen und alle Einsparmöglichkeiten auszuschöpfen, uneingeschränkt unterstützen.“
Weitere Informationen und Ratschläge
Bundesministerium für Wirtschaft & Klimaschutz, FAQ Notfallplan Gas
Bundesnetzagentur, Lagebericht (täglich)
Bundesnetzagentur ruft zum Sparen auf
Umweltbundesamt, Tipps fürs Heizen
Übrigens: Auch der Strompreis wird in absehbarer Zeit mit großer Wahrscheinlichkeit teurer. Zwar macht der Wegfall der EEG-Umlage die zum Jahresanfang vorgenommene Erhöhung nahezu wett. Aber zum vierten Quartal 2022 steht die Überprüfung an. „Aus heutiger Sicht ist eine weitere Anhebung erforderlich“, vermutet Telges.
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13.04.2022 / 7:30 Uhr — Dormago / duz
evd-Geschäftsführer Klemens Diekmann und Dr. Klaus Telges, Hauptabteilungsleiter Energiewirtschaft bei der evd, fällt die Aufgabe als Überbringer schlechter Nachrichten nicht leicht. Schließlich haben die Beiden auch keine Freude daran, den Konflikt mit eventuell nicht zahlungsfähigen Kunden auszutragen: „2021 konnten wir die steigenden Bezugspreise für Erdgas und die Einführung der Abgabe für den Ausstoß von Kohlendioxid (CO2) noch abfedern. Die Beschaffungspreise steigen jedoch seit einem Jahr deutlich“, sagt Telges. Und der Russland-Ukraine-Krieg hat die Lage noch einmal dramatisch verschärft.
Doch schon zuvor war die Situation eskaliert: Nach dem relativ kalten Winter 20/21 wurden die unterirdischen Gasspeicher im Frühjahr immer leerer. Statt der baldigen Befüllung warteten Händler indes auf sinkende Preise – in der Hoffnung, später beim Gasverkauf höhere Gewinne zu erzielen. Doch das war ein Trugschluss, die Gaspreise blieben an der Börse auf einem hohen Niveau und die Kavernen- und Aquiferspeicher leerer als in den Jahren zuvor. Vor wenigen Tagen enthielten sie 66,6 Milliarden kWh = 27,8 Prozent.
Wie geht es weiter? Kurzfristig werden alle betroffenen evd-Kunden über die Preisveränderung schriftlich informiert. Weitere Informationen zu den Tarifen und den Preisbestandteilen findet man im Internet unter www.evd-dormagen.de. Fragen beantwortet das Team im Kundencenter auf der Mathias-Giesen-Straße 13. Auch telefonisch hilft die evd unter 02133 971 81 oder per E-Mail.
Versorgung mit Erdgas aktuell weiter gewährleistet
Das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) hat vor zwei Wochen die Frühwarnstufe des Notfallplans Gas ausgerufen. Dies erfolgte vorsorglich, um auf mögliche Liefereinschränkungen oder -ausfälle vorbereitet zu sein. Die aktuelle Situation im Gasnetz werde engmaschig beobachtet und bewertet; die Gesamtversorgung aller deutschen Gasverbraucher sei derzeit weiter gewährleistet. Auch die Bundesnetzagentur verweist in einem vor zwei Tagen veröffentlichten Lagebericht darauf, dass die Gasversorgung hierzulande stabil sei und keine Beeinträchtigungen der Gaslieferungen nach Deutschland zu verzeichnen seien. Allerdings sei ab sofort jeder Gasverbraucher – von der Wirtschaft bis zu Privathaushalten – angehalten, seinen Verbrauch so gut wie möglich zu reduzieren.
Handlungsempfehlungen der evd
„Jede Kilowattstunde Erdgas, die wir als Verbraucher jetzt sparen, hilft, die deutschen Erdgasspeicher für den kommenden Winter aufzufüllen und schont das Portemonnaie“, betont Diekmann. Er kann die Empfehlung von Wirtschaftsministerium und Bundesnetzagentur, „die monatlichen Abschläge anzupassen und alle Einsparmöglichkeiten auszuschöpfen, uneingeschränkt unterstützen.“
Weitere Informationen und Ratschläge
Bundesministerium für Wirtschaft & Klimaschutz, FAQ Notfallplan Gas
Bundesnetzagentur, Lagebericht (täglich)
Bundesnetzagentur ruft zum Sparen auf
Umweltbundesamt, Tipps fürs Heizen
Übrigens: Auch der Strompreis wird in absehbarer Zeit mit großer Wahrscheinlichkeit teurer. Zwar macht der Wegfall der EEG-Umlage die zum Jahresanfang vorgenommene Erhöhung nahezu wett. Aber zum vierten Quartal 2022 steht die Überprüfung an. „Aus heutiger Sicht ist eine weitere Anhebung erforderlich“, vermutet Telges.