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Das langsame Ende der klassischen Postfiliale

09.01.2022 / 17:36 Uhr — Dormago / duz

Pressefotos
Foto: Detlef Richter So sah das Postgebäude an der Pommernallee im letzten Jahrtausend aus
So sah das Postgebäude an der Pommernallee im letzten Jahrtausend aus
Dormagen. Die Post musste im Laufe der Zeit mehrfach ihren Standort in Dormagen ändern. Schön war das alte Gebäude an der Kölner Straße, die neue Unterkunft an der Ostpreußenallee war eher ein Funktionsbau. Später zog die Post in die Rathaus-Galerie mit deutlich reduzierter Fläche. So richtig warm wurden die Besucher aus verschiedenen Gründen mit dieser Filiale als quasi Untermieter des Kooperationspartners Postbank nicht. Spätestens ab Anfang 2023 gibt es einen bedeutenden Schnitt: Die Postbank verabschiedet sich - und damit auch die „klassische“ Post. Das sorgt nicht überall für Freude.

Warum dieser Schritt aus Sicht der Postbank alternativlos ist, macht Sprecher Oliver Rittmaier deutlich: „Durch die fortschreitende Digitalisierung beobachten wir schon länger eine deutliche Veränderung im Verhalten der Kund:innen der Postbank. Dieser Trend hat sich seit Beginn der Corona-Pandemie nochmals verstärkt. Wir stellen fest, dass unsere Online-Angebote zunehmend stärker genutzt werden und zwar über alle Altersgruppen hinweg.“ Die Veränderungen führten dazu, dass die stationären Angebote in den Filialen weniger stark nachgefragt werden. Rittmaier: „So wurde die Filialanzahl in den vergangenen Jahren auf heute rund 700 Filialen reduziert. Andere Vertriebskanäle, wie zum Beispiel das Kooperationspartner- und Direktgeschäft wurden ausgebaut, neue Zugangswege für Kunden geschaffen.“

Mit Blick auf die Ausgangsposition hat die Postbank sich entschieden, die Filiale in Dormagen vermutlich ab Anfang 2023 zu schließen. Das Angebot an Post- und Paketdienstleistungen bleibe aber auch in Zukunft in Dormagen bestehen und werde durch die Deutsche Post sichergestellt. „Wenn die Postbank eine Filiale schließt, sucht die Deutsche Post einen Partner, der das Angebot an Postdienstleistungen übernimmt. In aller Regel handelt es sich dabei um ein Geschäft des Einzelhandels in der näheren Umgebung unseres Filialstandortes.“ Um einen reibungslosen Übergang zu gewährleisten, werde die Filiale an der Römerstraße „in jedem Fall erst schließen, wenn dieser Partner gefunden ist.“

Nachgefragte Leistung ist entscheidend
Die Postbank würde eine Filiale nur dann aufgeben, wenn sie sich nicht mehr wirtschaftlich betreiben lasse. Dies ist offenbar in Dormagen der Fall. Bei der Bewertung komme es vor allem auf die Art der nachgefragten Leistungen an, „nicht auf die Anzahl der Kund:innen. Für uns muss das Verhältnis zwischen reinen Serviceleistungen (zum Beispiel Postdienstleistungen, Bargeldauszahlung) und wertschaffendem Neugeschäft (etwa durch Abschlüsse und Nutzung von Bankprodukten) stimmen", so Rittmaier. Die Mitarbeiter:innen der Filiale würden nicht entlassen: „Die durch die Schließung der Filiale entfallenden Stellen werden sozialverträglich im Rahmen bestehender betrieblicher Vereinbarungen abgebaut.“

Auch wenn die sich abzeichnende Entwicklung schmerzt: Für die üblichen Postdienstleistungen wie Verschicken von Briefen, Päckchen oder Paketen gibt es in Dormagen längst zahlreiche Alternativen mit deutlichen Vorteilen: Zu den genannten Uhrzeiten sind die Türen in Tabakläden oder anderen Einrichtungen tatsächlich geöffnet.
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