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Dormago: Internetportal für Dormagen

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Azubi erhalten sogar die Noten online

30.10.2007 / 13:08 Uhr — Pressemitteilung IHK

Pressefotos Krefeld/Dormagen. Rund zehn Mal schreibt die IHK Mittlerer Niederrhein einen Auszubildenden während seiner dreijährigen Lehrzeit an: wegen der Bestätigung des Ausbildungsvertrages, der Aufforderung zur Zwischenprüfung, diverser Teilnahmebestätigungen oder eines Zeugnisses. 12.000 Briefe kommen da Jahr für Jahr zusammen. Weil das Porto, Papier und Personal kostet, hat die IHK das System „Azubi online“ entwickelt, mit dem Prüfungen gänzlich papierlos per Internet erledigt werden. Damit ist die hiesige IHK bundesweit Vorreiter: 17 IHKs aus ganz Deutschland haben das System übernommen, um ebenfalls Ressourcen und Umwelt zu schonen. „Ein Super-Erfolg für uns“, resümiert Frank-Martin Clauß (Foto, links) von der IHK. Der Referent im Bereich „Ausbildung“ betreut das Projekt seit acht Jahren.

Gestartet hatte die IHK Mittlerer Niederrhein das System 1999, zuerst nur für IT-Berufe. „Da war die Affinität groß, die eigene Prüfung per EDV abzuwickeln“, erzählt Clauß von den Anfängen. Daneben hat die Online-Abwicklung ganz praktische Vorteile. Zuvor mussten die IT-Prüflinge ihre betriebliche Projektarbeit in achtfacher Ausfertigung einreichen. „Dann herrschte bei der IHK akuter Platzmangel wegen der Aktenberge.“ Mittlerweile hat sich „Azubi online“ auch in anderen Berufen etabliert. „Sicher auch, weil das Internet überall verfügbar sowie schnell und sicher geworden ist“, erläutert der IHK-Referent. Heute nutzen auch Mechatroniker, Industriekaufleute und Azubis im Bereich Elektro, Metall und Veranstaltungstechnik das System. Rund 40.000 Auszubildende, davon 6000 am Niederrhein, haben bundesweit ihre Prüfung inzwischen über ‚Azubi online’ abgewickelt.

Das System ist inzwischen komfortabler geworden. Einst konnten die Azubis „nur“ den Antrag auf die praktische Projektarbeit stellen, wobei die Ausbilder aus den Betrieben und die Prüfer an dem Verfahren beteiligt waren. Später kam das obligatorische Berichtsheft dazu, das die Lehrlinge online anlegen und pflegen können. Heute ist „Azubi online“ nicht nur ein Portal für die Prüfung selbst, sondern rund um die Ausbildung: Auszubildende, Prüfer, Schulen, Betriebe und IHK sind miteinander vernetzt. Alle Termine, Anmeldungen, Handreichungen und sogar die Notenvergabe erfolgen online. „Natürlich passwortgeschützt und verschlüsselt“, ergänzt Clauß.

Neuestes Modul ist ein „Klassenbuch online“. Auf Initiative der IHK haben Azubis von der Deutschen Telekom das konventionelle Klassenbuch, das über Lehrinhalte, Klassen-Leben, Noten und Anwesenheit Auskunft gibt, in die virtuelle Welt transferiert. „So haben die Firmen direkt Kontakt zu den Schulen und sehen, was ihre Azubis in der Schule tun.“ Thomas Rams (Foto, rechts), Azubi bei der Telekom und Entwickler des Systems, ist sich sicher, dass das Klassenbuch online auch für andere Schulformen interessant ist: „Das Programm ist als so genannte ‚open source’-Software angelegt.“ Das bedeutet, dass der Quellcode des Programms öffentlich ist, also jederzeit von anderen Schulen, IHKs und Betrieben genutzt sowie weiterentwickelt werden kann.

„Bei uns ersetzt die Online-Version das herkömmliche Klassenbuch komplett“, berichtet David Voß, Lehrer am Berufskolleg Uerdingen. „Mit wesentlichen Vorteilen bei der Qualitätssicherung“, ergänzt Schulleiter Hans Jürgen Steffens. So müssen Fehlzeiten nicht mehr aufwändig per Strichliste hochgerechnet werden, sondern erscheinen auf Knopfdruck. „Das vereinfacht unsere Verwaltung enorm“, freut sich Steffens. Neben dem Berufskolleg Uerdingen nimmt an „Azubi online“ auch das Berufskolleg für Technik und Informatik BTI in Neuss teil. „Als Schulen für die Ausbildung im Bereich IT sind wir mit ‚Azubi online’ ein Vorbild für unsere Schüler“, resümieren die Leiter beider Schulen.

Weitere Informationen bei Frank-Martin Clauß, Tel.: 02161/241-160, E-Mail: clauss@moenchengladbach.ihk.de; Foto: IHK
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