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Eindrucksvolle Gedenkfeier und neue Stolpersteine

10.10.2007 / 19:14 Uhr — duz

Pressefotos Dormagen. Die Zahl ist eindrucksvoll: Den 13.000 Stolperstein insgesamt wird der Künstler Gunter Demnig (Foto unten)in dieser Woche in zahlreichen Städten verlegt haben. Heute kamen bei der dritten Stolperstein-Verlegung in Dormagen weitere auf der Kölner- und der Marktstraße hinzu. Sie erinnern an jüdische Opfer der NS-Zeit.

Bei der zuvor in der Kulle durchgeführten Gedenkfeier ging Bürgermeister Heinz Hilgers auf aktuelle Vorfälle am Dienstag ein, als Rechtsextreme ihre geplante Versammlung nicht in Dormagen abhalten konnten, weil entschlossene Gastwirte von ihrem Hausrecht Gebrauch machten (DORMAGO berichtete). Hilgers: "Das souveräne Verhalten der Wirte war uns eine stille Genugtuung und ein deutliches Zeichen von Zivilcourage." Auch wenn Dormagen in Sachen Rechtsradikalismus nach Aussagen von Polizei und Verfassungsschutz nicht auffällig sei, so "wollen wir den Anfängen wehren und an die Menschen erinnern, die in unserer Stadt schon einmal fremdenfeindlichen und rassistischen Gedankengut zum Opfer gefallen sind."

Federführend bei der Gedenkfeier war der Verein zur Förderung der Partnerschaft mit Kiryat Ono, der mit dem städtischen Kulturbüro die Feier organisiert hatte. Mit dabei waren Schülerinnen und Schüler der Bertha-von-Suttner-Gesamtschule (Klassen 7b, 7e, 5e / Foto oben), der Realschule Hackenbroich (Stufe 10) und des Bettina-von-Arnim-Gymnasiums (Stufe 12). Sie alle haben intensive Recherchen über die ehemaligen jüdischen Mitbürger angestellt, Patenschaften für Stolpersteine übernommen und im privaten Umfeld dafür auch Geld gesammelt. Einen nachhaltigen Eindruck hinterließ zudem das Engagement der Otmar-Alt-Gruppe aus dem Raphaelshaus. Die Jungen berichteten über ihre Wanderung nach Auschwitz und die dort gemachten Erfahrungen. "Wir haben vorher schon mal coole Sprüche gemacht, die teilweise auch rechts waren. Unsere Einstellung hat sich nun völlig geändert." Freiwillig haben sie inzwischen die Aufgabe übernommen, die Gedenksteine zu reinigen.

"Es ist beeindruckend, wie ihr euch alle bei eurer Recherche um das Erinnern bemüht habt", zog Dr. Heinz Tenhafen, der Vorsitzende des Partnerschaftsvereins Dormagen - Kiryat Ono eine erfreute Bilanz. "Menschenverachtung und Rassenhass dürfen bei uns keinen Platz haben."
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