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Paula Naumann und die Höhner spielten in ausverkauften Sälen

31.12.2019 / 15:33 Uhr — Dormago / duz

Pressefotos
Foto: privat / duz Paula Naumann mit der Kölner Band Höhner und im Wohnzimmer
Paula Naumann mit der Kölner Band Höhner und im Wohnzimmer
Paula Naumann kann eine äußerst positive Jahresbilanz ziehen: Ihr gelang der Schritt in die Berufswelt - und sie begeisterte deutlich mehr Menschen als gewöhnlich mit ihrer Harfe. Denn die 21-Jährige trat in den letzten Wochen 23 Mal in ausverkauften Sälen mit der Kölner Band die Höhner auf. Die Konzerte mit 800 bis 1500 Gästen fanden in der Region statt, etwa in Mönchengladbach, Wuppertal oder Bergheim. Aber auch in Trier und sogar in Belgien.

Eine auch für die Höhner erfreuliche Weihnachtstour: "Mit Paula konnten wir unseren Altersdurchschnitt senken", schmunzelte Henning Krautmacher. Der Frontmann der Band hatte sich vor einiger Zeit telefonisch in Hackenbroich bei der Mutter der jungen Harfenistin gemeldet. Er musste zunächst gewisse Vorbehalte beseitigen und machte klar, dass es sich keinesfalls um einen Scherz handele. Die Höhner laden nämlich zu ihrer Tour vor Weihnachten regelmäßig einen Musiker oder eine Musikerin mit einem speziellen Instrument ein. 2019 sollte es die Harfe sein. Warum sie auf Paula Naumann gestoßen sind, weiß sie auch nicht so genau. "Wahrscheinlich haben sie im Internet gesucht und sind auf meine Homepage gestoßen", vermutet die Hackenbroicherin.

Dann ging es schnell: Paula Naumann lernte die Höhner persönlich am Sonntag vor Tourbeginn kennen. Dienstags war die Probe, am Mittwoch ging es bereits in Mönchengladbach los. Sie mag solche Herausforderungen und sagte endgültig nach dem ersten direkten Kontakt mit den Bandmitgliedern zu - nachdem sie auch die Noten bekommen hatte. Auf der Bühne hatte sie eine besondere Rolle: Sie eröffnete jeweils das Konzert mit einem irischen Stück, die Höhner kamen dann nach und nach dazu. "Ich dachte zunächst, ich kann gar nicht vor 1500 Menschen spielen. Aber als es los ging lief alles prima", war Naumann zufrieden. Es wiederholte sich immer wieder außer montags - in ihrer "schönsten" Halle in Wuppertal oder auch in der "renommiertesten", der Düsseldorfer Tonhalle. In der ersten Hälfte war sie mit ihrer Harfe fast ständig auf der Bühne im Einsatz, nach der Pause bei zwei weiteren Stücken.

Die Tour ist beendet, der Kontakt wird nicht abbrechen. Davon sind die Höhner und Paula Naumann fest überzeugt, auch wenn erst mal keine gemeinsamen Konzerte anstehen. Sie tritt weiter als Solistin auf, etwa im Dormagener Alloheim oder ähnlichen Einrichtungen. Wegen ihres Höhner-Engagements fiel das Weihnachtskonzert im Hackenbroicher Pfarrzentrum aus: "Es wird aber nachgeholt", verspricht die Musikerin, die auch schon mal ein interkulturelles Konzert im Horremer Kinder- und Jugendzentrum "Die Rübe" eröffnete. Damals interpretierte sie mit ihrer Harfe bekannte Filmmelodien und gefühlvolle Balladen neu. Sie spielt bei Firmenfeiern oder Hochzeiten und "ist offen für alles."

Geige oder Harfe war die große Frage vor 16 Jahren bei der musikalischen Früherziehung mit Lothar Bremm im Kindergarten. Paula Naumann entschied sich für die Harfe und erhielt jede Unterstützung von den Eltern. Das erste selbstgeschnitzte Musikgerät war ein Leihgerät, kleiner und mit einem Einhorn verziert. Von den Geldgeschenken anlässlich ihrer Kommunion kaufte sie sich ihre erste eigene Harfe, mit 12 freute sie sich über ihre erste Pedalharfe mit 40 Saiten. Die aktuelle Harfe mit 47 Saiten gehört ihr seit sieben Jahren. Dass mit den wachsenden Harfen auch die Preise in die Höhe schnellen, hatte man im Hause Naumann geahnt. "Mit einem solchen finanziellen Klotz hatte ich freilich nicht gerechnet", erinnert sich die 21-Jährige. Als sie beim Üben mal etwas kürzer trat, fragte ihre Mutter, ob sie vom Unterricht abgemeldet werden will. Naumann: "Aber das war für mich keine Option."

Zum Glück. Denn sonst hätte sie all die Erlebnisse nicht gehabt. Und es wird weitere geben. "Ich nehme nach wie vor Unterricht und lerne kontinuierlich neue Stücke", sagt Paula Naumann. Aktuell arbeitet sie an Arabesque von Debussy. Ein Musikstudium war übrigens nie ein Thema: "Für mich ist das Harfenspiel ein Hobby, bei dem ich ein bisschen Geld verdienen kann. Ganz davon zu leben kann ich mir nicht vorstellen." Beruflich hat sie sich längst zielstrebig nach dem Abi am Leibniz orientiert: Sie studierte Betriebswirtschaft und besitzt seit diesem Jahr den Bachelor. Auch ihre Bewerbung beim renommierten Unternehmen Ernst & Young in Düsseldorf war erfolgreich. Dort ist sie jetzt als Prüfungsassistentin tätig und strebt ein duales Masterstudium an. Keine Frage: Von Paula Naumann wird man auch 2020 hören.
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