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Die Bayer AG setzt auf Fußball und steigt im nächsten Jahr aus der Handball-Förderung aus

21.05.2007 / 10:41 Uhr — duz

Pressefotos Leverkusen/Dormagen. Schock in der Morgenstunde: Die Bayer AG kündigt eine weitreichende Änderung ihrer Sportförderung an. Das dürfte einschneidende Veränderungen auch für den Handball in Dormagen haben. In der Erklärung von Bayer heißt es, dass "die Förderung des Breiten-, Jugend- und Behindertensports im Umfeld der deutschen Bayer-Standorte auch in Zukunft zu den Schwerpunkten des sozialen Engagements der Bayer AG gehören wird." Die Aktivitäten der 27 Werksvereine mit über 50.000 Mitgliedern sollen demnach weiterhin mit rund 14 Millionen Euro jährlich unterstützt werden. Damit zähle das Unternehmen nach wie vor zu den größten Sportförderern in Deutschland.

"Im Profisport wird sich Bayer hingegen ab Sommer 2008 ausschließlich auf Fußball konzentrieren und sich aus der Sportwerbung in den Bereichen Basketball, Handball, Volleyball und Leichtathletik mittelfristig zurückziehen." Die dort eingesparten Gelder sollen "stattdessen in die Bildung junger Menschen investiert werden." Dazu werde Bayer im Rahmen seiner Neuorganisation der Stiftungen eine bereits gegründete "Bayer-Stiftung zur Förderung von Wissenschaft und Bildung" mit zusätzlichen zehn Millionen Euro ausstatten, aus deren Erlösen alljährlich Schulen bei der Finanzierung von Projekten und der Einrichtung von Lehrräumen unterstützt werden sollen.

"Sport ist für die Gesundheit und das gesellschaftliche Miteinander der Menschen von großer Bedeutung. Deshalb werden wir unsere Unterstützung für den Breiten- und Behindertensport auch in Zukunft auf hohem Niveau fortsetzen", erklärte Bayer-Vorstandsvorsitzender Werner Wenning. Auch das Engagement im Jugendsport, für die Leistungsstützpunkte sowie den Olympia-Stützpunkt Köln-Bonn-Leverkusen werde uneingeschränkt beibehalten. Zudem bleibe Bayer Haupt-Sponsor des Deutschen Behinderten-Sportverbandes.

Im neuen Sportkonzept werde jedoch zukünftig "noch klarer unterschieden zwischen Mäzenatentum und Sponsoring" - also zwischen der Förderung des Breiten-, Jugend- und Behindertensports als soziales Engagement sowie dem Sponsoring von professionellen Sportarten unter Imageaspekten. "Die Ausgabe von Werbegeldern für den professionellen Sport dient dem Ziel, den Bekanntheitsgrad unseres Unternehmens und seiner Produkte zu erhöhen und das Image des Bayer-Konzerns nachhaltig zu fördern. Ohne diese Zielsetzungen sind derartige Investitionen in der heutigen Zeit gegenüber den Aktionären nicht mehr zu vertreten", erklärt Michael Schade, Leiter Unternehmenspolitik und Presse im Bayer-Kommunikationsbereich. Deshalb habe sich das Unternehmen entschlossen, seine Imagewerbung im Bereich des Profisports auf die Fußballmannschaft von Bayer 04 Leverkusen zu konzentrieren.

Regelmäßige Untersuchungen hätten "eindeutig" belegt, dass der Werbewert des Teams weitaus größer sei als die jährlichen Aufwendungen von Bayer. Von der langfristigen Konzentration der Imagewerbung auf Fußball "als breit wahrnehmbares, werbewirksames Engagement" verspreche sich der Konzern zunehmend Erfolge im internationalen Bereich - speziell in den für Bayer wichtigen Märkten Asien und Lateinamerika. Dort hätten die Erfolge der Fußballer bereits in den vergangenen Jahren zu einer "nachweisbaren Steigerung des Bekanntheitsgrades von Bayer" geführt. Künftig soll das Stadion "BayArena" mehr Zuschauern Platz bieten, es soll ab der Saison 2009/10 30.000 Plätze haben - dafür investiert das Unternehmen rund 56 Millionen Euro.

Die bisherigen Werbe-Partnerschaften für die Damen- und Herren-Teams im Handball und Volleyball sowie die Leverkusener Basketballmannschaft werden mit Beendigung der kommenden Saison im Sommer 2008 nicht fortgesetzt. Nicht davon betroffen sei der Jugendbereich, da die gesamte Nachwuchsarbeit aus den von Bayer nach wie vor geförderten Vereinsetats finanziert werde. Mit der "Sicherung der Finanzbasis für die nächste Saison sollen die Vereine ausreichend Zeit zur Planung und für die eventuelle Suche nach neuen Werbepartnern erhalten." Über die weitere Vorgehensweise und das sportliche Konzept der Bundesligamannschaften im Basketball, Handball und Volleyball würden die Clubs in eigener Verantwortung entscheiden, heißt es in der Stellungnahme der Bayer AG.

In der Leichtathletik werden die Sonderzuwendungen noch für zwei weitere
Jahre bezahlt. Damit sei sicher gestellt, dass Athleten, die sich derzeit auf die Olympischen Sommerspiele in Peking sowie die Leichtathletik-Weltmeisterschaften 2009 in Berlin konzentrieren, ihre Vorbereitung ohne Einschränkungen fortsetzen können.

Die bisher außerhalb des Fußballs ausgegebenen Sport-Image-Gelder werden umgeschichtet: Bayer investiere einen Großteil des ursprünglich für die kommenden Jahre geplanten Etats bereits jetzt und stelle zehn Millionen Euro als Zustiftung für eine bestehende Bayer-Stiftung zur Verfügung, um die Ausbildungssituation an Schulen im Umfeld der deutschen Werks-Standorte - insbesondere im Bereich der naturwissenschaftlichen Bildung - "nachhaltig zu fördern". Die jährlich auszuschüttenden Erträge aus dieser Zustiftung sollen helfen, Defizite im Schulalltag schnell und flexibel auszugleichen. Die Schulen können projektbezogene Zuschüsse zur Modernisierung von Lehrräumen beantragen - beispielweise in den Bereichen Chemie, Biologie oder Physik in Gymnasien oder für die Einrichtung von Lehrbiotopen an Sonderschulen. Die Förderung stehe für Projektvorschläge aus allen Schultypen offen und solle dazu beitragen, die Ausbildungssituation zu verbessern. Ein Stiftungsvorstand sowie ein mit externen Experten und Vertretern der Kommunen besetztes Fachgremium sollen über die Verteilung der Gelder entscheiden.

Weitere Informationen folgen.
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