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Großes Interesse am Thema Flüchtlinge

09.12.2015 / 14:40 Uhr — Dormago

Pressefotos
Bei der Umsetzung der Standorte geht die Stadt Dormagen von dieser Reihenfolge aus
Bei der Umsetzung der Standorte geht die Stadt Dormagen von dieser Reihenfolge aus
Die 1000er-Grenze ist überschritten und es ist nur eine kurze Pause neu ankommender Menschen vornehmlich aus Syrien, dem Irak und Afghanistan zu erwarten: Das Land hat mitgeteilt, dass zwischen dem 23. Dezember und 4. Januar keine Zuweisungen in die Kommunen vorgesehen sind. Nachdem die Stadtverwaltung bereits letzten Freitag in Horrem über ihre aktuellen Pläne berichtete stand am gestrigen Dienstag die nächste Bürgerversammlung in der Aula des BvA-Gymnasiums an. Den Informationen von Bürgermeister Erik Lierenfeld, dem 1. Beigeordneten Robert Krumbein, Kämmerin Tanja Gaspers und dem Leitenden Polizeidirektor Detlef Gernandt folgten zahlreiche Fragen aus den Reihen der nahezu 400 Interessierten. Antworten gaben neben der Stadtspitze auch der Flüchtlingsbeauftragte des Rhein-Kreises Neuss Benjamin Josephs, Michael Meyer von der Polizei in Dormagen sowie die weiteren Stadtvertreter Wiljo Katers, Gregor Nachtwey und Holger Burdag.

"Im Laufe der nächsten Monate werden wir auch die Politik mit immer wieder neuen Vorschlägen überraschen", kündigte Krumbein an. Denn wenn die zugewiesenen Flüchtlinge vor dem Rathaus aus dem Bus steigen, sind die Verantwortlichen zum Handeln gezwungen. Zu den jüngsten Überraschungen gehört die Abkehr vom Standort Nievenheim als "Welcome-Center". Die Einrichtung mit einem Gemeinschaftshaus ist jetzt im Gewerbepark Top-West an der Kieler Straße gegenüber der Feuerwehr vorgesehen. Die Prioritätenliste (Foto) basiert auf den städtischen Kriterien für die Auswahl und Reihenfolge:
- Grundstücke in städtischen Eigentum oder zur kurzfristig realisierbaren Nutzung angeboten,
- Planungsrechtliche Zulässigkeit einer Bebauung für den Zweck der Unterbringung von Flüchtlingen,
- möglichst kostengünstige Erschließung des Grundstücks,
- möglichst integrierte Lage zur Infrastruktur der Ortsteile,
- schnellstmögliche Realisierung,
- Wahrung einer hohen städtebaulichen Qualität bei den "integrierten" Standorten.
Keine Überraschung mehr ist das Ende der Überlegungen, am Wahler Berg eine Landeseinrichtung für 500 Menschen einzurichten. Die Bezirksregierung hat inzwischen signalisiert, dass sie das Projekt gegen den Wunsch der Stadt nicht realisieren wolle. Entsprechende Anträge von SPD und CDU werden am Donnerstag in der Ratssitzung diskutiert und wohl auch beschlossen.

Die Prognose der Stadt geht davon aus, dass im nächsten Jahr für wöchentlich 25 neue Personen aus anderen Ländern in Dormagen eine Unterkunft vorgehalten werden muss. Doch "die Glaskugel wird immer größer", will nach entsprechenden Fragen des Publikums auch Erik Lierenfeld höhere Zahlen nicht ausschließen. Umso größer der Druck wird, umso eher könnten auch weitere Sporthallen in den Fokus geraten. Krumbein: "Das ist die letzte Möglichkeit, aber wenn es keine brauchbaren Alternativen gibt, bliebe uns keine Wahl." Was feststeht:
- Die Zahl der Sozialarbeiter soll im nächsten Jahr aufgestockt werden,
- für den Bereich Ehrenamt soll ein Netz aufgebaut werden, in dem die steigende Zahl der Helferinnen und Helfer auch professionelle Unterstützung erhalten soll,
- neuen Mitbürgern soll die Chance gegeben werden, schnell Deutsch zu lernen.

Bei der Einschulung der vielen neuen Kinder stellen sich offenbar noch viele Fragen. Alois Moritz, Leiter der Realschule Hackenbroich, berichtete aktuell davon, dass an seiner Schule in der nächsten Woche eine Seiteneinsteigerklasse eingerichtet werde und eine weitere an der Realschule am Sportpark folge. Bürgermeister Lierenfeld wies zurück, dass es an Betreuungsplätzen für kleinere Kinder mangele: "Wir haben genug Plätze. Im Zweifel kann man sich gerne direkt an mich wenden."

Die nächste Bürgerversammlung zum Thema Flüchtlinge steht bereits heute ab 20 Uhr in der Mensa der BvS-Gesamtschule in Nievenheim an.
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