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Schützenbruderschaft lehnt Pläne für Flüchtlingsunterkunft am Sportplatz ab

30.11.2015 / 22:47 Uhr — Redaktion

Pressefotos
Foto: DORMAGO Würde die geplante Flüchtingsunterkunft tatsächlich das Nievenheimer Schützenfest gefährden?
Würde die geplante Flüchtingsunterkunft tatsächlich das Nievenheimer Schützenfest gefährden?
Nievenheim. Große Probleme sieht der Vorstand der Nievenheimer St.-Sebastianus-Schützenbruderschaft auf sich zukommen, wenn am Sportplatz und damit in unmittelbarer Nähe zum örtlichen Schützenhaus Flüchtlingsunterkünfte errichtet werden. „Eine Bebauung wäre eine sehr starke Beeinträchtigung zur Weiterführung unseres Schützenhauses, des Schützenfestes und weiterer Feste in der jetzigen Form und am jetzigen Platz“, fürchtet der 1. Brudermeister Detlef Spitzenberg. Aus diesem Grund lehnt der Bruderschafts-Vorstand die entsprechenden Pläne der Stadtverwaltung ab und fordert alle Schützen und deren Familienangehörigen auf, die Bürgerversammlung zur Flüchtlingsunterbringung in der Nievenheimer Gesamtschule zu besuchen und „ihre Meinung dort zu äußern“. „Liebe Schützenbrüder, es geht um den Fortbestand unserer Bruderschaft in der jetzigen Form. Ihr Erscheinen ist daher von höchster Wichtigkeit“, appelliert Spitzenberg an die Mitglieder mit einer E-Mail, die der Redaktion von DORMAGO.de vorliegt.

Auch wenn in der gleichen Mail der Vorstand der Nievenheimer Schützen erklärt, dass es richtig wäre, „dass die zu uns kommenden Personen richtig untergebracht werden“, zweifeln sie doch die Eignung des geplanten Standortes am Sportplatz und in der Nähe des Schützenhauses an: „Aber die Standorte müssen mit Sinn, Verstand und Regelungen für die Zukunft geplant werden.“

Diese Vorgehensweise des Vorstandes wird in Schützenkreisen auch kritisch gesehen. „Warum warten wir nicht erst einmal die Infoveranstaltung ab und versuchen in gemeinsamen Gesprächen, eine für alle tragbare Lösung zu finden? Die Stadtverwaltung hat die geplanten Standorte für die Flüchtlingsunterkünfte ja nicht willkürlich festgelegt und auch bereits im Vorfeld ausführliche Begründungen für die Auswahl gegeben“, erklärt ein Schütze gegenüber Dormago.

In einer Presseinformation vom 26. Oktober greift der Bund der Historischen Deutschen Schützenbruderschaften eine Kampagne der Pegida-NRW bei Schützenvereinen auf, in der u. a. die Aussage gemacht wird, dass der Zustrom der Flüchtlinge Tradition und Feste gefährde. Auf der Homepage der Bundesbruderschaft heißt es in diesem Zusammenhang: „Bundesschützenmeister Emil Vogt zeigt sich entsetzt, dass Pegida das Leitwort ‚Glaube, Sitte, Heimat‘ für seine Zwecke missbraucht.“ Und weiter: „Unser Bekenntnis ‚des Bruder sein ist mehr‘ beschränkt sich nicht auf die Schützenfamilie. Unsere Vereinigungen geben allgemein Heimat - auch und besonders Flüchtlingen.“ Die Bruderschaften würden in ihrem sozialen Verständnis „Schutz gewähren, dem der Schutz braucht.“
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