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Zum Reinbeißen! Äpfel und Birnen von Korbinian Aigner

20.06.2015 / 17:08 Uhr — Kreismuseum Zons / bs

Pressefotos
Foto: TUM.Archiv der Technischen Universität München Der Korbinian-Aigner-Apfel
Der Korbinian-Aigner-Apfel
Zons. Von morgen an und bis zum 27. September zeigt das KreisMuseum Zons 204 Bilder von Äpfel und Birnen von Korbinian Aigner. Das KreisMuseum Zons erinnert damit nicht nur an den 130. Geburtstag des hochangesehenen Pomologen (Obstbaukundler) sondern stellt in der Einzelausstellung die Werke Aigners dem rheinischen Publikum erstmals vor.

Die Liebe zu den Äpfeln, die Korbinian Aigner weitergab, wurde bereits in den Anfängen seines Theologiestudiums in Freising geweckt, denn das Studium schrieb zusätzliche Pflichtvorlesungen im Obstanbau vor. Diese Vorlesungen waren für ihn eine Offenbarung, denn bei seinem Tode 1966 hinterließ er fast 900 Apfel- und Birnendarstellungen unterschiedlicher Sorten. Sie sind ein Beleg für die einst unglaubliche Vielfalt der Apfel- und Birnenkulturen – nicht nur in Deutschland.

Korbinian Aigner arbeitete als Seelsorger und als Pomologe. Kurz nach 1933 geriet er schnell in den Fokus der Nationalsozialisten. 1939 wurde er im KZ Sachsenhausen und kurz darauf im KZ Dachau eingesperrt. Aigner gelang es, zwischen den Baracken Äpfel, den KZ 1 - KZ 4, zu züchten. Nach seiner Flucht 1945 erwies sich der KZ 3, heute Korbinian-Aigner-Apfel, als erfolgreiche Züchtung.

Auf den Bildern beschäftigt Aigner sich mit lediglich zwei Gegenständen: dem Apfel und der Birne. Korbinian Aigner verwendet durchgängig ein einheitliches Format, die Position der Äpfel und Birnen variiert. Mit den von Aigner eingesetzten stilistischen Mitteln trägt die Bildersammlung seine Handschrift und ist einzigartig. Akribische Genauigkeit und Skizzenhaftes wechseln in seinen Werken ab, so dass eine eigene Lebendigkeit entsteht. Künstler und Kunsthistoriker interessiert die Sammlung gleichermaßen. 2012 war sie im Rahmen der internationalen Ausstellung für zeitgenössische Kunst, der Documenta 13, 2012 zu sehen.

Die Ausstellung entstand in Kooperation mit der Technischen Universität München, TUM.Archiv und SOMSO GmbH, Coburg.
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