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Integrationspolitik muss potentialorientiert werden

18.05.2014 / 14:23 Uhr — bs

Pressefotos Dormagen. Bei der einzigen Podiumsdiskussion vor der Kommunalwahl, zu der alle Dormagener Bürgermeisterkandidaten eingeladen waren, ging es am vergangenen Freitagabend um Integration. Veranstalter war die DITIB Moschee und das Pir Sultan Volkshaus, die Moderation übernahm Engin Sakal, Geschäftsführer des Landesintegrationsrates. Lediglich die beiden Bürgermeisterkandidaten Erik Lierenfeld von SPD und Karlheinz Meyer von der FDP hatten die Zeit gefunden, an der Veranstaltung teilzunehmen. Peter-Olaf Hoffmann von der CDU und Hans-Joachim Woitzik vom Zentrum ließen sich entschuldigen.

Zunächst erhielten die beiden Bürgermeisterkandidaten und anschließend André Heryschek, der als Stadtverbandsvorsitzender die CDU vertrat sowie Tim Wallraff, Sprecher der Dormagener Grünen, die Gelegenheit, den Anwesenden ihr Wahlprogramm vorzustellen. Die anschließende angedachte Diskussion rund um das Thema Integration war dann eher ein Gespräch, denn in einer Stadt, die als „Ort der Vielfalt“ ausgezeichnet wurde, können erwartungsgemäß hinsichtlich des Umgangs mit Migranten innerhalb der demokratischen Parteien kaum Unterschiede ausgemacht werden. Einig waren sich die Parteivertreter, Mehmet Güneysu als Vorsitzender des Integrationsrats und die Gäste, dass die Beherrschung der Landessprache einer der wichtigsten Faktoren für eine gelungene Integration ist. Dabei wurde aber auch deutlich, dass in der Gesellschaft zwar ein zweisprachiges Aufwachsen von Kindern anerkannt und begrüßt wird, dies aber in erster Linie für die Sprachen Deutsch/Englisch, Französisch, Spanisch etc. gilt und der Kombination Deutsch/Türkisch in der Regel keine gleichwertige Bedeutung zugemessen wird. Eine ähnliche ethnische Klassifizierung ist ebenso im alltäglichen Umgang von und mit Menschen mit und Menschen ohne Migrationshintergrund zu finden. Und auch der ganz banale Rassismus, der sich beispielsweise bei Bewerbungen von Stellensuchenden mit ausländisch klingen Namen findet, ist noch lange nicht überwunden. Dies habe auch zur Folge, dass Bürger mit Migrationshintergrund in Deutschland oftmals eine gute und fundierte Ausbildung erhalten, aber dann keine adäquate Stelle finden und ins Ausland abwandern.

Wenn man sich der Integration von Migranten vor Jahren so intensiv angenommen hätte wie heute der Inklusion, bräuchten wir inzwischen auch keinen Integrationsrat mehr, war sich Mehmet Güneysu in seinem Abschlussstatement sicher. Das der Ansatz der Integrationspolitik auch im Bewusstsein von defizit- in potentialorientiert geändert werden muss, betonte Engin Sakal, der nach zwei Stunden zufrieden feststellte, dass die Dormagener Parteien offen für das Thema Migration zeigen. Denn alle Politiker waren sich einig, dass in Dormagen eine positive Willkommenskultur für alle Neubürger, gleich welcher ethnischen Herkunft herrschen muss. Ziel sei es, dass sich alle Bürgerinnen und Bürger in ihrer ganzen Vielfalt als „Dormagener“ fühlen.
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