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Die politische Mittagspause beim Chemiepark: "Mehr Geld - wenn nicht jetzt - wann dann"?

05.03.2007 / 13:32 Uhr — duz

Pressefotos Dormagen. Die Unzufriedenheit über das Angebot der Arbeitgeber war bei der "Politischen Mittagspause" heute Mittag unüberhörbar: "Ich bin normal ein ruhiger Mensch", stellte Karl Josef Ellrich fest, "aber im Augenblick fällt es mir schwer, mich nicht aufzuregen", kritisierte der Bayer-Konzernbetriebsratschef die Lohnpolitik der Chemie-Arbeitgeber. Angesichts der "Rekordgewinne sind doch die angebotenen zwei Prozent eine Unverschämtheit." Und er nahm einen aktuellen Hit der Höhner willkommen auf: "Wenn nicht jetzt, wann dann überhaupt?"

Viele hundert waren gekommen, um bei der kurzen Versammlung der IG BCE am Tor 10 den Protest zu unterstützen. Ellrich: "Wenn die Arbeitgeber sich nicht bewegen, dann werden wir uns bewegen und andere Geschütze auffahren. Wir sind nicht bereit, alles hinzunehmen." Wolfgang Blossey, der Bezirksleiter der IG BCE, Bezirk Köln-Bonn, informierte darüber, dass der Unmut über die "blamablen Vorschläge" an weit über hundert Standorten sicht- und hörbar gemacht werde. Dabei gehe es nicht nur um die Tarifrunden sondern auch um die Verhinderung konkreter Tarifabsenkungen in einzelnen Bereichen. Andre van Broich hatte die Teilnehmer der "Politischen Mittagspause" als Vorsitzender der Vertrauensleute begrüßt und seine Freude darüber ausgedrückt, dass so viele Vertreter der verschiedenen Unternehmen im Chemiepark gekommen waren. Auch für ihn steht fest: "Wir wollen einen kräftigen Schluck aus der Pulle und damit einen Anteil an dem was die Mitarbeiter in den Betrieben erwirtschaftet haben."

Für Karl Josef Ellrich als Mitglied der Verhandlungskommission, die am Donnerstag in Lahnstein zusammenkommt, heißt das konkret: "Insgesamt muss vor dem Komma eine 4 stehen." In der Kommission werden langfristige Tariferhöhungen wie auch Einmalzahlungen diskutiert. Die Gewerkschaftsschiene wird bereits am Mittwoch anreisen und richtet sich auf längere Gespräche ein. "Wir haben zwei Übernachtungen gebucht." Kommt es zu keinen Annäherungen, müsse ein Schlichter gerufen werden. Aber ob es die Arbeitgeber so weit kommen lassen, bezweifelt Ellrich: "Ich hoffe schon, dass wir eine vernünftige Lösung hinbekommen."
In der Mitte der Protestbewegung: Karl Josef Ellrich und Wolfgang Blossey, Foto: Detlev Zenk
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