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Leibniz jetzt auch Schule mit Courage
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Hackenbroich. Ein würdiges Programm aus Anlass der offiziellen Anerkennung: Das Leibniz-Gymnasium ist die 301. Schule in Nordrhein-Westfalen, die 1182. in Deutschland und die 5. in Dormagen, die jetzt zum Netzwerk "Schule ohne Rassismus - Schule mit Courage" gehört.
"Dormagen ist damit Vorreiter im Rhein-Kreis Neuss", stellte Goran Sucec bei der heutigen Feierstunde im Pädagogischen Zentrum fest. Der Mitarbeiter des Amtes für Schulen und Kultur beim Kreis überreichte Urkunde samt Schild und wusste, dass "die Arbeit jetzt erst richtig los geht." Das ist den Organisatoren der Schule um Projektvertreter Lucas Suckel und Rebecca Strickmann (Foto oben) von der SV wohl bewusst. Vor vier Jahren fühlten die Schüler sich herausgefordert, als Mitglieder der Rechtsextremen von Pro NRW vor dem Leibniz für ihre Organisation warben. Nach der Empörung wuchs der Gedanke, dem größten Netzwerk von Schulen anzugehören. Es dauerte freilich einige Zeit bis zur Realisierung - auch weil die Suche nach einem notwendigen Paten länger dauerte. Der Vorschlag, den Berliner Streetworker und Buchautor Fadi Saad zu fragen, stieß schließlich auf breite Zustimmung. Das ehemalige Gang-Mitglied der „Araber-Boys“ aus Berlin-Neukölln ist in Dormagen kein Unbekannter. Im Raphaelshaus berichtete er bereits von seinen Erfahrungen und erklärt den Schülern der Raphaelsschule, welche Lehren er aus seiner Vergangenheit gezogen hat.
Für Fadi Saad ist es am Leibniz nun "eine Ehre,die Patenschaft zu übernehmen" und will die Aufgabe mit Leben füllen. "Er passt hier einfach hervorragend", machte Mehmet Güneysu deutlich. Der Vorsitzende des Dormagener Integrationsrates, der sich im Vorfeld engagiert für das Projekt einsetzte, rief dazu auf, rassistischem Gedankengut keinen Nährboden zu geben. So müsse man die ehemalige Pro NRW-Fraktion im Dormagener Stadtrat beobachten, um erkennen zu können, ob es sich bei dem neuen Namen um einen ideologischen Wandel oder nur um Tarnung halte. Güneysu: "Außerdem erwarten gerade die Migranten, die zur Zielscheibe verbaler Angriffe genommen wurden, eine Entschuldigung." Seine Schlussworte: "Es gibt nur eine Zukunft - unsere gemeinsame." Dormagens Schuldezernentin Tanja Gaspers dankte als Vertreterin des Schulträgers für die Initiative und die Unterschriften-Sammlung von mehr als den notwendigen 70 Prozent aller Schüler. Schulleiter Herbert Kremer erinnerte anlässlich des angelaufenen Filmes über den amerikanischen Präsidenten Lincoln an den Kampf gegen die Sklaverei und machte deutlich, dass jeder einzelne ein wichtiger Gestalter sei und auch einiges bewirken könne. Für die eindrucksvolle musikalische Umrahmung der Veranstaltung sorgte die Jazz-Combo des Gymnasiums.
Das untere Foto zeigt von links: Fadi Saad, Mehmet Güneysu, Rebecca Strickmann, Herbert Kremer, Lucas Suckel und Goran Sucec, Fotos: Detlev Zenk
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06.02.2013 / 23:59 Uhr — duz
"Dormagen ist damit Vorreiter im Rhein-Kreis Neuss", stellte Goran Sucec bei der heutigen Feierstunde im Pädagogischen Zentrum fest. Der Mitarbeiter des Amtes für Schulen und Kultur beim Kreis überreichte Urkunde samt Schild und wusste, dass "die Arbeit jetzt erst richtig los geht." Das ist den Organisatoren der Schule um Projektvertreter Lucas Suckel und Rebecca Strickmann (Foto oben) von der SV wohl bewusst. Vor vier Jahren fühlten die Schüler sich herausgefordert, als Mitglieder der Rechtsextremen von Pro NRW vor dem Leibniz für ihre Organisation warben. Nach der Empörung wuchs der Gedanke, dem größten Netzwerk von Schulen anzugehören. Es dauerte freilich einige Zeit bis zur Realisierung - auch weil die Suche nach einem notwendigen Paten länger dauerte. Der Vorschlag, den Berliner Streetworker und Buchautor Fadi Saad zu fragen, stieß schließlich auf breite Zustimmung. Das ehemalige Gang-Mitglied der „Araber-Boys“ aus Berlin-Neukölln ist in Dormagen kein Unbekannter. Im Raphaelshaus berichtete er bereits von seinen Erfahrungen und erklärt den Schülern der Raphaelsschule, welche Lehren er aus seiner Vergangenheit gezogen hat.
Für Fadi Saad ist es am Leibniz nun "eine Ehre,die Patenschaft zu übernehmen" und will die Aufgabe mit Leben füllen. "Er passt hier einfach hervorragend", machte Mehmet Güneysu deutlich. Der Vorsitzende des Dormagener Integrationsrates, der sich im Vorfeld engagiert für das Projekt einsetzte, rief dazu auf, rassistischem Gedankengut keinen Nährboden zu geben. So müsse man die ehemalige Pro NRW-Fraktion im Dormagener Stadtrat beobachten, um erkennen zu können, ob es sich bei dem neuen Namen um einen ideologischen Wandel oder nur um Tarnung halte. Güneysu: "Außerdem erwarten gerade die Migranten, die zur Zielscheibe verbaler Angriffe genommen wurden, eine Entschuldigung." Seine Schlussworte: "Es gibt nur eine Zukunft - unsere gemeinsame." Dormagens Schuldezernentin Tanja Gaspers dankte als Vertreterin des Schulträgers für die Initiative und die Unterschriften-Sammlung von mehr als den notwendigen 70 Prozent aller Schüler. Schulleiter Herbert Kremer erinnerte anlässlich des angelaufenen Filmes über den amerikanischen Präsidenten Lincoln an den Kampf gegen die Sklaverei und machte deutlich, dass jeder einzelne ein wichtiger Gestalter sei und auch einiges bewirken könne. Für die eindrucksvolle musikalische Umrahmung der Veranstaltung sorgte die Jazz-Combo des Gymnasiums.
Das untere Foto zeigt von links: Fadi Saad, Mehmet Güneysu, Rebecca Strickmann, Herbert Kremer, Lucas Suckel und Goran Sucec, Fotos: Detlev Zenk