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Das Fass ist übergelaufen - Insolvenz - Profihandball steht vor dem Aus

06.03.2012 / 13:04 Uhr — Redaktion

Pressefotos Dormagen. Vor einer Woche noch informierte Heinz Lieven die Mitglieder des Dormagener Sportausschusses über seine Absichten, den Dormagener Profihandball wieder in die Erstklassigkeit zu führen. Heute aber fuhr der Geschäftsführer des Dormagener Handball-Clubs Rheinland zum Amtsgericht und meldete Insolvenz an - zum zweiten Mal nach Februar 2011. Gab es vor einem Jahr eine breite Welle der Solidarität und letztlich die Möglichkeit zur Fortführung des Spielbetriebs in der 2. Bundesliga, so kann man nunmehr davon ausgehen, dass der Bundesligastandort Dormagen von der Handball-Landkarte verschwindet.

Der Lizenzantrag für die nächste Saison wird zurückgezogen. Das Spiel an diesem Mittwoch gegen den TV Emsdetten soll wie geplant um 19.45 Uhr im Sportcenter stattfinden. Ein Insolvenzverwalter wird in Kürze die weiteren Entscheidungen treffen. "Profitieren" wird der aktuell in der Oberliga spielende TSV Bayer Dormagen von der Entscheidung: Als Inhaber der Bundesligalizenz darf er aufgrund des mit der Insolvenz feststehenden Zwangsabstiegs des DHC in der nächsten Saison in der 3. Liga spielen. Allerdings aufgrund der derzeitigen Bayer-Vorgaben ohne Perspektive: Der Konzern hat sich nachdrücklich gegen eine Beteiligung in der 1. oder 2. Bundesliga ausgesprochen.

Warum es zu diesem Schritt kommt, lässt sich mit dem berühmten Fass erklären, das überläuft. So kam Heinz Lieven zum Beispiel nicht weiter, um potenziellen Sponsoren im Rahmen eines Spiels angemessene Räume zum Gespräch im Sportcenter anzubieten. Über ihn persönlich angreifende Texte in Dormagener Anzeigenblättern waren Heinz Lieven und seine Frau Hella so verärgert, dass jetzt keine Bereitschaft mehr bestand, das zunächst beabsichtigte Nachschießen von notwendigen Geldern (offenbar im niedrigen sechsstelligen Bereich) für den laufenden Spielbetrieb zu realisieren. "Als Mitgesellschafter kann und will ich diese finanzielle Situation nicht weiter auffangen. Für mich persönlich war es eine schwierige Entscheidung, zumal für den Lizenzantrag und für die neue Saison hervorragende, wirtschaftliche Voraussetzungen geschaffen waren", erklärt Lieven auf Anfrage von Dormago. Erst jüngst war das international tätige japanische Unternehmen Kyocera als Sponsor und Namensgeber des Sportcenters gewonnen worden.

Die unsichere sportliche Ausgangsposition trug letztlich auch zur Kehrtwende bei. "Wenn die Mannschaft in Erlangen gewonnen hätte, wäre ich vielleicht noch mal ins Überlegen gekommen", sagt Lieven. Trotzdem macht er dem Team keine Vorwürfe, stellt sich mit seinem Schritt "schützend vor die Mannschaft und den Trainer sowie alle, die den DHC in der Öffentlichkeit repräsentieren."

Foto: Bei der Vorstellung des neuen Trainers Richard Ratka herrschte Optimismus auch bei DHC-Geschäftsführer Heinz Lieven vor, Foto: Archiv
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