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Gesamtschule präsentiert Friedensarbeit in Köln

25.01.2012 / 12:33 Uhr — Uwe Koopmann

Pressefotos Dormagen/Köln. „Vergesst uns nicht“ steht auf einer Stele, die 1988 in der Mitte einer Grabanlage für Zwangsarbeiter, Frauen und Kinder auf dem Alten Friedhof in Dormagen aufgestellt wurde. Die Stele und die Opfer, an die sie erinnert, wurden lange Zeit nahezu vergessen - 25 Jahre lang wurde der mächtige Anröchter Sandstein zunehmend von Büschen eingehüllt, umschlossen, verdeckt. Zum 1. September des vergangenen Jahres wurde das anders: Eine Gruppe von SchülerInnen aus der Bertha-von-Suttner-Gesamtschule und aus ihrer Moskauer Partnerschule schnitten in Absprache mit dem Friedhofsamt das Gehölz stark zurück. Seit geraumer Zeit ist die Stele wieder in ganzer Größe zu sehen. Die Anlage wurde neu mit Blumen bepflanzt und ist nun wieder ein ansehnlicher Ort lebendigen Gedenkens.

Die Auseinandersetzung, Planung und Umsetzung dieser Idee dokumentiert die Schule mit einem eigenen Beitrag in einer Ausstellung in der Königin-Luise-Schule in Köln. Das Gymnasium stand schon mehrfach im Mittelpunkt des Jugend- und Schülergedenktages zur Erinnerung an die nationalsozialistische Gewaltherrschaft, ihrer Folgen und der aktuellen Bedeutung. Dazu schickte die Gesamtschule seit mehreren Jahren eindrucksvolle Exponate, die ihre Friedensarbeit in Dormagen dokumentieren.

Dr. Jürgen Müller von der NS-Dokumentationsstätte der Stadt Köln (EL-DE-Haus) führte jetzt durch die Ausstellung. Hendrik Lüneburg, Klasse 8 B, gab eine kurze Einführung in Texte, Zeichnungen und Fotos an der Dormagener Koje (Foto). Er hatte sich aktiv an der Umgestaltung beteiligt. Eine besondere Erfahrung war das Gespräch von Hendrik und mehreren Schülerinnen aus der Klasse 8 B mit dem Bildhauer Hilarius Schwarz in Köln. Er hatte noch ein Modell und Unterlagen von der Stele, an der er mit vielen Gedanken, mit verschiedenen Eisen und mit einem Zweispitz gearbeitet hatte. Bei seiner eindringlichen Schilderung erstand die Stele erneut im Kopf der Zuhörer. Schwarz vermittelte einen engen Zusammenhang zwischen Abbild und Bedeutung der Arbeit. Er dankte den Beteiligten für die „Freilegung“ der Stele. Linda Kuchta, Klasse 6 A, nannte die Ausstellung nach dem Rundgang wichtig, denn das Erinnern sei notwendig, um eine Wiederholung der Geschichte verhindern zu können. Eine grundsätzliche Beurteilung auch von Leona Nauroth (6 A): Sie fand es richtig, dass „wir diesen Ausflug überhaupt gemacht haben, weil wir dort viel gelernt haben.“

Auch von den anderen Schulen und Gruppen konnten viele Ideen aufgegriffen werden: Falko Rieger (8 B) fand die Malaktion der Bezirksschülervertretung Köln „richtig gut“, weil die Jugendlichen ihre Meinung zu Nazis direkt auf die Straße gemalt hatten. Dominik Schilling und Lukas Bleikert waren die Beiträge der Zeitzeugen-Befragung aufgefallen. Die Ausstellung kann noch bis Freitag, 10. Februar, 8 bis 13.30 Uhr, besucht werden. Foto: Uwe Koopmann
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