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Einbahnstraße - echt oder unecht?

29.12.2011 / 12:50 Uhr — duz

Pressefotos Dormagen. Es gibt "echte" und "unechte" Einbahnstraßen, die feinen Unterschiede kennen freilich nicht allzu viele Verkehrsteilnehmer. Auf die reale und beobachtete Gefahrenlage macht Anne Koch nachdrücklich aufmerksam.

Die Bewohnerin der Goethestraße hat den ständigen Blick auf die unechte Einbahnstraße. So bezeichnet werden etwa auch die parallel geführte Schillerstraße und die jeweiligen Stichstraßen. Während das weiß-blaue, querformatige Schild mit der entsprechenden Aufschrift bei der Einfahrt in die Einbahnstraße auf die "Echtheit" hinweist, fehlt dieses Schild im Viertel der Denker und Dichter. Es gibt lediglich die roten Schilder mit weißem Strich und dem Zusatz, der von dieser Seite die Einfahrt in die scheinbaren Einbahnstraßen nur Fahrradfahrern erlaubt. Der Clou: Wer in einer unechten Einbahnstraße mit seinem Pkw wendet, der darf tatsächlich gegen den Strom schwimmen und kann auch einem Autofahrer entgegen kommen. Und noch besser: Wer etwa in der Goethestraße nach Überquerung der Straße Im Daubenthal wendet und auf der gleichen Straße zurückfährt, der ist aufgrund der ja eigentlich nur für Radfahrer gedachten Ausschilderung an der Kreuzung trotzdem vorfahrtsberechtigt (Fotos Mitte und unten).

"Wie gefährlich dieses Schild für Radfahrer sein kann, habe ich des öfteren beobachtet", schrieb Anne Koch an die Stadtverwaltung. Radfahrer bringen sich demnach immer wieder in eine gefährliche Situation, wenn sie auf ihr Vorfahrtsrecht pochen. Doch Anne Koch hat auch gesehen, wie Pkw plötzlich aus der "falschen" Richtung kamen und für Irritation sorgten. Die einen sind in die Goethestraße gefahren - ohne zu wissen, dass sie prinzipiell mit Gegenverkehr rechnen müssen. Die anderen fahren bewusst "falsch" - und haben auch kein Knöllchen wegen einer Ordnungswidrigkeit zu befürchten: "Das Wenden von Fahrzeugen ist in der unechten Einbahnstraße nicht verboten. Demzufolge gilt die beschilderte Vorfahrt nicht nur für Radfahrer, sondern auch für Kraftfahrer und zwar unabhängig von der Größe des Verkehrsschildes", erklärt die Stadtverwaltung auf die Beschwerde der Anwohnerin. Prinzipiell werde eine "Unterordnung" des Radverkehrs vom Straßenbaulastträger abgelehnt. Anderenfalls wäre damit zwingend die Entfernung des Schutzstreifens für die Radfahrer verbunden.

Der scheinbare Konflikt werde immer wieder offen ausgetragen, schildert Anne Koch. Fußgänger gestikulieren heftig, Scheinwerfer werden aufgeblendet und bekannte Schimpfworte ausgetauscht. "Im Ordnungsamt liegen keine Beschwerden über die unechte Einbahnstraße vor. Auch darüber hinaus gibt es keine Erkenntnisse. Die Beschilderung ist korrekt und auch so gewollt", heißt es in einer aktuellen Stellungnahme des Ordnungsamtes. Nicht weit entfernt von der Goethestraße ist eine andere Beschilderung gewollt: Zwischen Pommern- und Ostpreußenallee dürfen Radfahrer entgegen der Einbahnstraße fahren. Ausdrücklich nur Radfahrer, denn es handelt sich um eine echte Einbahnstraße (Foto oben).
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