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Das Feuerwehrauto löschte bereits 98 Brände in Chipata
16.09.2025 / 19:35 Uhr — Info Dormago
Foto: Engagement Global Jan Will (1), Stadt Dormagen (2), duz (1)

Lieselotte Heinz überreichte Donald Mwanza und Angela Kampinda das Dormagener Wimmelbild, im Hintergrund Bürgermeister George Mwanza
Donald Kacha Mwanza, Angela Kampinda und Lieselotte Heinz nahmen als Delegation der Städtepartnerschaft zwischen Dormagen und Chipata an der Partnerschaftskonferenz teil
Zusammen mit Förster Lukas Lenneps-von Hagen vom Regionalforstamt Niederrhein besuchten die Gäste aus Chipata die Aufforstungsflächen am Holzweg
Donald Mwanza testet das VR-Schweißtraining im Chempark
Es ist schon etwas Besonderes, eine Partnerstadt mit einer City in Sambia zu haben. Chipata und Dormagen bilden im Augenblick die einzige deutsch-sambische Beziehung auf Stadtebene. Derzeit spielt sich die Zusammenarbeit vor allem auf einer Ebene der Projektunterstützung ab. Es ist immer wieder motivierend, den stets freundlichen und lachenden Bürgermeister George Mwanza aus Chipata zugeschaltet zu erleben. Das war jetzt wieder möglich, als Stadtdirektor Donald Mwanza (nicht verwandt mit dem Bürgermeister) und Angela Kampinda (Koordinatorin des Aufforstungsprojekts) zwei Gäste aus Afrika in Dormagen haltmachten. Anlass war ein gemeinsames Arbeitstreffen im Vorfeld der 6. Partnerschaftskonferenz zwischen Kommunen aus Deutschland und Subsahara-Afrika.
Lieselotte Heinz überreichte Donald Mwanza und Angela Kampinda das Dormagener Wimmelbild, im Hintergrund Bürgermeister George Mwanza

Donald Kacha Mwanza, Angela Kampinda und Lieselotte Heinz nahmen als Delegation der Städtepartnerschaft zwischen Dormagen und Chipata an der Partnerschaftskonferenz teil

Zusammen mit Förster Lukas Lenneps-von Hagen vom Regionalforstamt Niederrhein besuchten die Gäste aus Chipata die Aufforstungsflächen am Holzweg

Donald Mwanza testet das VR-Schweißtraining im Chempark
Ein besonderes Highlight war sicher der „Abend der Begegnung“ im Historischen Rathaus. Dort erhielten die Gäste einen informativen Einblick in das Leben in Chipata und die bisherige Partnerschaftsarbeit. Die beiden Bürgermeister George Mwanza (zugeschaltet) und Erik Lierenfeld berichteten von ihren Eindrücken der ersten gegenseitigen Besuche. Dabei schauten sie auch zurück auf den Einsatz des gespendeten Feuerwehrautos, mit dem bereits 98 Brände im Umfeld von Chipata gelöscht werden konnten. Und die 50 gespendeten Laptops trugen dazu bei, die Digitalisierung der Stadtverwaltung in Chipata voranzutreiben. Interessant: Städtische Dienstleistungen können jetzt auch mit dem Handy bezahlt werden.
Im Mittelpunkt des Treffens stand der intensive Austausch über Erfahrungen aus den vergangenen drei Jahren und die Planung kommender Projekte. Eine beeindruckende Bilanz: In Chipata wurden 10.000 neue Bäume gepflanzt und damit eine Fläche von 28 Fußballfeldern wiederaufgeforstet. Passenderweise nahmen die Gäste aufgeforstete Flächen in Dormagen in den Blick - etwa am Holzweg und im Tannenbusch. Sie sprachen auch mit dem Förster des Regionalforstamts Niederrhein über Chancen und Herausforderungen. Letztlich stehen beide Kommunen vor ähnlichen Problemen: Die zunehmende Trockenheit macht den jungen Bäumen zu schaffen.
Ein weiterer Schwerpunkt des Treffens war der dringend benötigte Stadtentwässerungsplan für Chipata. Ein solcher Plan soll künftig sicherstellen, dass Regen- und Abwasser umweltgerecht abgeleitet und Überschwemmungen und Schäden verringert werden. Im Austausch mit Fachkollegen der Stadtplanung, Stadtentwässerung und Klimaanpassung aus Dormagen wurden die notwendigen Planschritte erörtert. Der Besuch von Regenrückhaltebecken und Deich zeigte zusätzlich, welche baulichen Maßnahmen sich aus dem Plan ergeben können.
Beim Gespräch über Austauschprogramme wurden besonders Angebote für Auszubildende und junge Fachkräfte als Priorität identifiziert und mit Partnern wie dem Deutsch-Afrikanischen Jugendwerk diskutiert. Praktische Einblicke in das deutsche Ausbildungssystem erhielten die Gäste beim „Tag der Ausbildung“ im CHEMPARK. Dort präsentierten Auszubildende ihre Lerninhalte. Die sambischen Gäste konnten etwa mit einer VR-Brille das Schweißen üben. Neben dem fachlichen Austausch erlebten Donald Mwanza und Angela Kampinda sportliche und kulturelle Facetten Dormagens, etwa beim Schützenfest in Delrath, beim Netzwerktreffen „Dormagen Inside“ und beim ersten Heimspiel der Zweitliga-Handballer des TSV Bayer Dormagen gegen Ferndorf, das aus Dormagener Sicht leider keine Werbung für die Sportart war.
Nach dem produktiven Arbeitstreffen reiste die Delegation von Dormagen und Chipata nach Gießen und präsentierte die Projekte auf der Partnerschaftskonferenz. Außerdem tauschte sie sich mit den anderen 47 kommunalen Partnerschaften aus 18 afrikanischen Ländern und Deutschland aus und knüpfte wichtige Kontakte für kommende Projekte.
Der Blick nach vorne
Um die Städtepartnerschaft weiter sichtbar und zugänglich zu machen, sind anlässlich des Unabhängigkeitstags Sambias am 24. Oktober ein Mitmach-Event für Kinder sowie ein Filmabend in der Stadtbibliothek geplant. Die Gründung des Partnerschaftsvereins ist für Dezember geplant. „Wir haben mit diesem Arbeitstreffen einen wichtigen Grundstein für die zukünftige Zusammenarbeit gelegt. Nun gilt es, Förderungen und Umsetzungspartner für die Realisierung der Projekte zu gewinnen“, resümiert Lieselotte Heinz, Dormagens Koordinatorin der Städtepartnerschaft. „Wir nehmen viele wertvolle Erfahrungen für unsere Arbeit mit nach Chipata und möchten uns herzlich für die offene und freundliche Gastfreundschaft in Dormagen bedanken – wir haben uns wie zu Hause gefühlt“, betonte Donald Kacha Mwanza.