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TORK-Show: Auch in der 50. Auflage nichts an Reiz verloren

20.11.2023 / 11:34 Uhr — Dormago / bs

Foto: Heinz J. Zaunbrecher Wolfgang Link (li.) und Detlev Zenk (re.) mit ihren Gästen Marcel Heintz, Sarah Voss, Mary Braun und Berthold Mertes
Wolfgang Link (li.) und Detlev Zenk (re.) mit ihren Gästen Marcel Heintz, Sarah Voss, Mary Braun und Berthold Mertes
Zwei Gäste aus dem Sportbereich, ein Model und einen „Tausendsassa“ - bei der TORK-Show am vergangenen Freitag begrüßten Wolfgang Link und Detlev Zenk auch im Namen der 140 Zuschauerinnen und Zuschauer wieder spannende Gesprächspartnerinnen und -partner in der ausverkauften Kulturhalle. Es war die 15. Talkshow im 10. Jahr der „2. Staffel“. Zählt man die Zeit von 1989 bis 2000 hinzu, kommt man inzwischen auf 50 Abende, an denen die beiden Gastgeber sich mit ganz besonderen Menschen, die einen direkten Bezug zu Dormagen haben, sowohl locker und lustig aber auch über ganz ernste Themen unterhielten.

Kunstturnerin Sarah Voss nahm zuerst auf der Bühnencouch Platz. Nachdem sie bereits 2021 bei den Olympischen Spielen in Tokio dabei war, hat sie nun auch das Ticket für die Spiele im kommenden Jahr in Paris in der Tasche. Die Dormagener Sportlerin der Jahre 2019, 2021 und 2022 wohnt in Rheinfeld („mein Rückzugsort“), und ist mehrfache Deutsche Meisterin. Das Lieblingsgerät der Mehrkämpferin ist der nur 10 cm breite Schwebebalken. Schon als Dreijährige begeisterte sie sich für das Turnen, heute gehört sie in ihrem Sport - „wenn ich gut drauf bin“ – zu den besten Acht der Welt. Voraussetzung ist eiserne Disziplin: Durchschnittlich trainiert die ehemalige NGK-Schülerin neben ihrem BWL-Fernstudium etwa 30 Stunden in 10 Einheiten pro Woche. Trotzdem bleibt Zeit, sich als Botschafterin der Initiative „Kinder stark machen“ zu engagieren. Die Aktivensprecherin im Deutschen Turnerbund erregte viel Aufsehen für ihr Engagement gegen die Sexualisierung von Frauen und Mädchen im Sport und startete als erste deutsche Turnerin mit einem Ganzkörpertrikot in einen Wettkampf.

Marcel Heintz ist ein wahrer „Tausendsassa“. Mit seiner Frau, seinen Zwillingstöchtern und seiner Aussiedor-Hündin - einem Mix aus Australian Shepherd und Labrador – lebt er in Nievenheim. Weihnachten 2022 war für die Familie etwas ganz Besonderes, denn die Hündin brachte an Heiligabend gleich 10 Welpen zur Welt, die in den folgenden Wochen und Monaten das Leben der Familie beherrschten. Heintz ist ursprünglich Meister im Garten- und Landschaftsbau. Als 30-Jähriger entschloss er sich, noch einmal neu anzufangen und ist heute hauptamtlicher Feuerwehrmann in Grevenbroich. Diesen Wechsel hat der 39-Jährige nie bereut: „Jeden Tag denke ich, du hast das Richtige getan.“ Daneben fährt er Kripo-Einsätze für einen Bestatter und denkt auch darüber nach, Tatort-Reiniger zu werden. Sehr am Herzen liegt ihm die Stiftung „Paulinchen“ für brandverletzte Kinder. Emotional berichtet er von circa 30.000 Kindern, die sich jährlich verbrühen oder verbrennen. Die Stiftung hilft vielen von ihnen bei der Bewältigung der Folgen. Im November letzten Jahres ließen sich die Grevenbroicher Feuerwehrleute im Rahmen ihrer „Novembart“-Aktion einen Schnauzbart stehen und sammelten dabei über 6000 Euro, die sie der Stiftung übergaben.

Model und Influencerin Mary Braun ist in Hackenbroich aufgewachsen, inzwischen lebt sie in Belgien mit ihrem Mann, einem Fußball-Profi und bemerkt schmunzelnd: „Model und Fußballer ist ja schon ein bisschen klischeehaft.“ Sie stand bereits als Dreijährige vor der Kamera. Nach dem Abitur am Leibniz-Gymnasium nahm sie sich den Rat ihrer Oma zu Herzen - „Mach erst einmal das, was Du machen möchtest“ – und verwirklichte ihren Traum von einer Modelkariere. „Wenn ich vor der Kamera stehe, vergesse ich alles um mich herum“, so die 25-jährige Fila-Markenbotschafterin, die sich auch als Künstlerin versteht. Aus Langeweile richtete sie sich während der Pandemie einen YouTube-Kanal ein und postet seitdem regelmäßig etwa zehnminütige Fitness-Workouts für ihre derzeit 532.000 Follower. Zudem ist sie auf Instagram aktiv und betreibt mit Freundin Marisa einen Podcast. Brauns Ansporn ist es, ihre Community, mit der sie in regelmäßigem Austausch steht, für eine gesunde Ernährung und mehr Bewegung zu gewinnen. Aktuell plant sie ihr erstes Live-Workout-Event in Berlin.

Der gebürtige Trierer Berthold Mertes hat mit einer Banklehre zunächst was „Bodenständiges“ gelernt, bevor er sich bei einem Volontariat für Sportjournalismus entschied. Trotz der vielen Reisen und oft auch harten Anforderungen ist das für ihn immer ein Traumjob geblieben. Den Marathonläufer und Mitinitiator des Trierer Silvesterlaufs fasziniert, dass er den Sport in seiner ganzen Palette erleben kann. Nach seiner Zeit beim „Trierischen Volksfreund“ verschlug es ihn 1997 zum Sport-Informations-Dienst (SID) nach Neuss. Seitdem ist er der heute 60-Jährige im Rheinland zuhause („Der Trierer ist wie der Rheinländer – aber nicht so offen“). 2010 wollte er noch einmal etwas Neues ausprobieren und wurde Sprecher der der Nationalen Anti-Doping Agentur (NADA), wo aber nach etwa einem Jahr Schluss war. Zuviel Bürokratie, „unglaublich lange Entscheidungswege“, der Umgang mit dem Datenschutz und Ungleichbehandlungen der Sporttreibenden veranlassten ihn, zum Bonner Generalanzeiger zu wechseln und wieder als Journalist tätig zu sein. Seit 2001 wohnt Mertes in Straberg. 2022 übernahm er die Geschäftsführung des FC Straberg - „ein toller Verein“ – und betrachtet es unter anderem als seine Aufgabe, sowohl junge als auch alte Menschen in Bewegung zu bringen.

Für musikalische Unterhaltung sorgte an diesem Abend einmal mehr die „Easy Band“ mit Sänger Ulrich Krapp, die ihrem Namen mit chilligen Interpretationen bekannter Songs alle Ehre machte.

Übrigens: Wer sich erst jetzt entscheidet, die nächste TORK-Show am 26. April 2024 zu besuchen, hat Pech. In der Rekordzeit von nur neun Stunden und vier Minuten waren alle Tickets verkauft.

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