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Bei TDI-Richtfest strahlt nicht nur die Sonne

19.07.2013 / 19:31 Uhr — duz

Nach der Grundsteinlegung für den Steamreformer von Air Liquide am Montag feierte heute die Bayer-Familie mit Gästen in direkter Nachbarschaft ein weiteres bedeutendes Ereignis: Richtfest des TDI-Bauprojekts. Prominentester politischer Vertreter war NRW-Wirtschaftsminister Garrelt Duin. "Mit dieser Anlage im so genannten World-Scale-Format mit einer Kapazität von 300.000 Jahrestonnen wird Dormagen zum neuen Produktionszentrum für TDI in Europa", stellte Dr. Joachim Wolff fest. Das Mitglied im Executive Committee von Bayer MaterialScience machte darüber hinaus deutlich, dass die neue TDI-Produktionsstätte "die Anlage in Shanghai mit der bislang weltbesten Technik ablösen und global neue Maßstäbe setzen wird."

"Mit der Investition in die Anlage hat sich Bayer bewusst entschieden, den Chemie-Standort Nordrhein-Westfalen zu stärken", sprach Garrelt Duin von einem "hervorragenden Signal". Gleichzeitig sah der Minister, dass Nordrhein-Westfalen seine Rolle als industrielles Kernland nur erhalten oder sogar ausbauen könne, wenn Unternehmen Vertrauen entwickeln. Das gehe nur im Dialog, bei dem immer auch der gesellschaftliche Mehrwert dargestellt werden müsse - der lasse sich im Zusammenhang mit der TDI-Anlage belegen. Duin kündigte einen "Chemie-Gipfel" im Herbst an, bei dem die drängendsten Fragen wie Rohstoff- und Energieversorgung oder auch die Folgen des demografischen Wandels diskutiert werden sollen.

"Die neue TDI-Anlage ist der Beleg dafür, dass unser heimischer Standort hier in Nordrhein-Westfalen - Europas größter Chemieregion - sehr wohl wettbewerbsfähig ist, auch im internationalen Vergleich", betonte der Bayer-Betriebsratsvorsitzende André van Broich. Neben der "hervorragenden Infrastruktur und dem entsprechenden Verbund" gebe es einen weiteren wichtigen Grund: "Wir haben in unseren Betrieben und in der Region hervorragende und top-ausgebildete ArbeitnehmerInnen, die eine solche Hightech-Anlage sicher und effizient fahren können."

Nach den Ansprachen fuhren die Gäste mit drei Bussen zur Baustelle, wo sie dem eigentlichen Richtfest-Akt beiwohnten: Der Handwerker sprach die speziellen Worte, trank einen Schnaps, verzichtete aber aus Gründen der Sicherheit auf die Zerstörung des Glases. Anschließend stellte der Führer des riesigen Krans sein Können unter Beweis, in dem er den Richtkranz passgenau neben das Bayer-Kreuz setzte. Fotos: Detlev Zenk

TDI (Toluylen-Diisocyanat) wird als Vorprodukt für die Herstellung von Polyurethan-Weichschäumen benötigt, aus denen viele Alltagsprodukte wie Matratzen und Autositze bestehen. In die neue Anlage werden rund 250 Millionen Euro investiert. Inklusive der Pläne weiterer Unternehmen im Umfeld zur Errichtung von Betrieben, die mit der TDI-Produktion in Verbindung stehen, beläuft sich die Gesamtinvestition im Chempark auf über 400 Millionen Euro. Die Inbetriebnahme ist für die zweite Hälfte 2014 geplant. Im Rahmen des Projekts werden 20 neue Mitarbeiter eingestellt, die teilweise schon jetzt Seite an Seite mit den etwa 80 Kollegen in der derzeitigen TDI-Pilotanlage arbeiten und ein intensives "Training on the job" erhalten.

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