© Suling & Zenk GbR / Erstellt am 01.11.2024 - 04:27 Uhr
29.10.2024 / 12:32 Uhr — Info Dormago - bs
Die Initiatoren des Bürgerbegehrens zum Erhalt der Geburtsstation am Dormagener Standort des Rheinland Klinikums erfahren breite Unterstützung. Heinz Hilgers, Bernd Gellrich und Erik Lierenfeld betonen dabei erneut, dass sich das Bürgerbegehren ausdrücklich nicht gegen die bereits beschlossenen Sanierungspläne für den Klinikverbund richtet: „Diese Sanierungspläne nach den bisher veröffentlichten Informationen halten wir grundsätzlich auch für notwendig. Statt der Aufhebung des Kreistagsbeschlusses haben wir ein initiatives Bürgerbegehren gestartet, um im Rahmen der weiteren Ausgestaltung und Umsetzung der Sanierungspläne Lösungen für den Erhalt der Dormagener Geburtsstation zu finden.“ Für sie sei es unabdingbar, dass die medizinisch betreuten Geburten und deren Vor- und Nachsorge wohnortnah und damit an der Dormagener Klinik in Zukunft möglich sind.
Seit 1991 ist die Anzahl der Krankenhäuser in Deutschland, in denen Entbindungen durchgeführt werden, von 1186 auf aktuell rund 600 nahezu halbiert worden. Bei den noch vorhandenen Einrichtungen haben nach Information der Initiatoren rund 30 Prozent eine vergleichbare Geburtenanzahl wie Dormagen gehabt.
Hilgers führt aus: „Durch die voreilige Schließung vieler kleinerer Geburtsstationen in Deutschland und der auch durch die verordnete teure Berufshaftpflicht verursachten Ausdünnung des Versorgungsnetzes niedergelassener Hebammen ist in vielen Regionen Deutschlands bereits eine Unterversorgung der schwangeren Frauen zu beobachten. Diese Unterversorgung will unsere Initiative für den Süden des Rhein-Kreises Neuss verhindern. Für Geburten, bei denen aufgrund der Erkenntnisse der Vorsorge erhebliche Komplikationen zu erwarten sind, ist eine Zentralisierung mit der damit verbundenen medizinisch-fachlichen Verbesserung sicherlich sinnvoll. Ein qualitatives Transportkonzept wäre hierfür auszuarbeiten. Dies gilt aber nicht für die große Mehrzahl der Geburten, die sowohl aus Dormagen, Rommerskirchen oder auch dem Kölner Norden stammen.“
Lierenfeld ergänzt: „Ich habe aus meinem direkten Umfeld bereits von fünf Personen erfahren, dass ihre Kinder auf der Autobahn geboren wären, wenn es die Entbindungsstation in Dormagen nicht gegeben hätte. Weite Teile von Dormagen benötigen mindestens 40 Minuten für die Anfahrt ins Lukaskrankenhaus aufgrund der verkehrlichen Situation. Häufig dauert die Fahrt noch länger. Das wird zukünftig ein echtes Problem.“
Die Initiatoren haben auf Instagram einen eigenen Kanal mit inzwischen 730 Followern aufgebaut, dem unter „jazurgeburtsklinik“ Interessierte ihre Aktivitäten verfolgen können.
Fotoquelle: Dormago - bs
Heinz Hilgers, Bernd Gellrich und Erik Lierenfeld machen sich für den Erhalt der Geburtsstation in Dormagen stark |