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Dormagen: Lokale Wirtschaftsnachrichten

Rhein-Kreis: Zahlungsverzug lag im Schnitt bei 14,08 Tagen

24.11.2021 / 18:14 Uhr — Presseinfo IHK / duz

Foto: IHK Pressefotos Stellten das Risikobarometer vor, von links: André Becker, Chris Proios, Gregor Werkle (Leiter des IHK-Bereichs Wirtschaftspolitik) und Jürgen Steinmetz
Stellten das Risikobarometer vor, von links: André Becker, Chris Proios, Gregor Werkle (Leiter des IHK-Bereichs Wirtschaftspolitik) und Jürgen Steinmetz
Die Industrie- und Handelskammer (IHK) Mittlerer Niederrhein und Creditreform Düsseldorf/Neuss haben das aktuelle Risikobarometer veröffentlicht. „Bislang sind die Ausfallraten im Rhein-Kreis Neuss und am Mittleren Niederrhein insgesamt noch erfreulich niedrig. Wir müssen allerdings leider von einer Steigerung im kommenden Jahr ausgehen“, sagt IHK-Hauptgeschäftsführer Jürgen Steinmetz. Im Ergebnis fällt allerdings auf, dass die Werte ungünstiger sind als im Schnitt auf Landes- und Bundesebene. André Becker, Mitglied der Geschäftsleitung Creditreform Düsseldorf/Neuss: „Positiv hat sich das Zahlungsverhalten der Unternehmen entwickelt. Im Rhein-Kreis Neuss liegt der durchschnittliche Zahlungsverzug sogar unter dem Vorkrisenniveau.“

Insbesondere aufgrund der Corona-Krise werten IHK und Creditreform die Daten zu Ausfällen aufgrund unternehmerischer Insolvenzen auf der einen Seite und Ausfällen infolge massiver Zahlungsverzögerungen auf der anderen Seite detailliert aus. Die bloßen Insolvenzzahlen haben nämlich durch die gesetzlichen Änderungen beim Insolvenzantragsrecht, die im vergangenen Jahr verabschiedet wurden und zum Teil auch noch in diesem Jahr galten, zu einer Verzerrung der amtlichen Statistik geführt. „Dennoch sind die Ausfallraten weiterhin auf einem niedrigen Niveau“, so Becker.

Im Rhein-Kreis Neuss liegt die Ausfallrate bei 1,38 Prozent – zum Vergleich: Der entsprechende Wert für NRW liegt bei 1,19 Prozent, für Deutschland bei 1,07 Prozent. Becker warnt allerdings davor, dies zu positiv zu bewerten. „Die Sofort- und Überbrückungshilfen haben schlimmere Auswirkungen der Corona-Krise verhindert. Viele Unternehmer haben ihre Rechnungen bezahlt und danach ihre Betriebe geschlossen. Die tauchen in dieser Statistik nicht auf“, sagt Becker.

Chris Proios von der Initiative Konjunkturforschung Regional weist auf die Unterschiede in den Branchen hin. „Das Gastgewerbe als von der Pandemie besonders belastete Branche hat die höchste Ausfallrate.“ Sie sei zudem im Rhein-Kreis mit einem Wert von über 4 Prozent deutlich höher als im Bund, im Land und in der Region Mittlerer Niederrhein im Schnitt. Auch bei Verkehrsdienstleistern ist die Ausfallrate mehr als doppelt so hoch wie in der Gesamtwirtschaft im Rhein-Kreis Neuss. Positiv bewerten die Partner die niedrige Ausfallrate bei der Industrie.

Auffällig ist, dass die Unterschiede in der Ausfallrate zwischen der Region Mittlerer Niederrhein und Deutschland insbesondere auf kleine und mittlere Unternehmen zurückzuführen sind. Bei den Unternehmen mit mehr als fünf Millionen Euro Jahresumsatz sind die Ausfallraten annährend gleich. „Das sind meistens die mitarbeiterstärksten Betriebe“, sagt Steinmetz. „Deshalb gehe ich davon aus, dass die Unterschiede in den Ausfallraten auf die Beschäftigung nur einen geringen Einfluss haben dürften.“

Chris Proios bilanziert: „Zu den Daten der Ausfallraten passt auch das gute Zahlungsverhalten. Auch hier dürften die Wirtschaftshilfen einen positiven Einfluss gehabt haben.“ Im Rhein-Kreis Neuss lag der durchschnittliche Zahlungsverzug zuletzt bei 14,08 Tagen, deutlich niedriger als in der Gesamtregion im Schnitt. Proios weist darauf hin, dass die Verzugsdauer zuletzt immer weiter zurückgegangen und mittlerweile sogar günstiger als im Dezember 2019 ist, also in der Zeit vor Corona.

Pessimistischer Blick auf 2022
Pessimistischer sehen die Experten die Entwicklung im Rhein-Kreis Neuss im kommenden Jahr: „Die Creditreform-Prognosedaten lassen einen deutlichen Anstieg der Ausfallraten befürchten“, erklärt Becker. „Für den Rhein-Kreis Neuss gehen die Rechenmodelle zurzeit von einer Ausfallrate von 2,44 aus.“ Im Vergleich zu den anderen Teilregionen des IHK-Bezirks ist von einem überdurchschnittlichen Anstieg auszugehen. „Die Pandemie und die wirtschaftlichen Auswirkungen sind noch nicht vorbei“, so Steinmetz. Es sei gut, dass die Wirtschaftshilfen über den 31. Dezember hinaus verlängert werden.
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