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Dormagen: Lokale Wirtschaftsnachrichten

Majolie und Satellite schließen Ende März 2019

26.09.2018 / 19:19 Uhr — Dormago / duz

Foto: Dormago / duz Pressefotos Hans Dieter Lehnhoff (rechts) und Daniel Palmowski, der sich verstärkt um IT-Fragen im Ring Center kümmert
Hans Dieter Lehnhoff (rechts) und Daniel Palmowski, der sich verstärkt um IT-Fragen im Ring Center kümmert Im Frühjahr 2019 kommt das Aus für die Läden Majolie und Satellite
Im Frühjahr 2019 kommt das Aus für die Läden Majolie und Satellite
Dormagen. Es droht weiterer Leerstand auf der Kö: Hans Dieter Lehnhoff kündigte heute an, dass die Filialen "Majolie" und "Satellite" in der Galerie "Alte Post" zum 31. März 2019 geschlossen werden. Der Geschäftsführer des Ring Centers machte deutlich, dass "veränderte Marktgegebenheiten in Dormagen und im gesamten Einzelhandel" für den Schritt ausschlaggebend sind. Das Ende der beiden Läden diene gleichzeitig der "weiteren Steigerung der Attraktivität des Ring Centers." Die vier Beschäftigten werden im nächsten Frühjahr auf die andere Seite der Kö ins Stammhaus überwechseln.

Es war ein längerer Überlegungsprozess, der letztlich zur Entscheidung führte. Dabei spielten "mangelnde Kundenfrequenz und negative Prognosen für den Standort Alte Post" eine wesentliche Rolle. Zudem bevorzugen einige der wichtigsten Markenlieferanten den Standort Ring Center, sagt Lehnhoff. Letztlich gehöre gerade der Umschlag neuer Markenware zum festen Prinzip der "vertikalen Partnerschaft". Ein wesentlicher Grund für die zusätzliche Nutzung der Räume in der Galerie Alte Post war vor rund sieben Jahren der nicht ausreichende Platz im Ring Center. Eine Analyse hat inzwischen gezeigt, dass der Verkauf von bestimmten Waren wie Glas, Porzellan oder Kurzwaren nicht mehr zum Angebot des Ring Centers gehören müsse. Lehnhoff: "Das kaufen die Leute gleich bei Höffner, Ikea oder Segmüller."

Die Konsequenz: Etwa 300 Quadratmeter werden im Untergeschoss frei und sollen durch die jetzt über zwei Etagen getrennten Lederwaren und Koffer genutzt werden. Die starken Marken von Majolie und Satellite sollen im Erdgeschoss integriert werden. Dort werden mit der Umgestaltung neue Shops bekannter Marken der Damenoberbekleidung mit "mehr Wohlfühl-Atmosphäre" entstehen. Darüber hinaus werde die INTERSPORT-Abteilung im 1. Obergeschoss neustrukturiert, im zweiten OG erhält die Trendfabrik ein neues Design und neue (Freizeit-)Marken. Das Dormagener Planungsteam PPM wird wie schon in der Vergangenheit die Umbaumaßnahmen im Ring realisieren. Eine sechsstellige Summe soll investiert werden.

Das Ring Center will auch im 20. Jahr des Bestehens kein Online-Händler werden. "Alle, die das versucht haben, erlitten Schiffbruch", weiß H.D. Lehnhoff. Aber im Interesse des Erfolgsfaktors Kundennähe soll es eine "verlängerte Ladentheke" geben, "offline und online werden verknüpft." So könne der Kunde entscheiden, ob er die reservierten Waren abhole oder sie ihm zugeschickt werden sollen. Weitere Investitionen in die Digitalisierung seien deshalb notwendig. Hierzu dienen etwa in Zusammenarbeit mit einem Fachverband die Plattformen schuhe.de oder myveo.de, auf denen das Sortiment abgebildet werde. Weitere Neuerungen sind mehr Screens zur Info für die Kunden, "In-Store-TV" für Produktinfos am "Point of Sale" oder auch der Einsatz von Tablets im Verkauf. "Dadurch wird die Warenverfügbarkeit enorm gesteigert", betont Lehnhoff, der seit drei Jahren zur Altersgruppe der Ü60 gehört und weiter voller Tatendrang ist - auch wenn er sich inzwischen schon mal längere Urlaube gönnt.

Etliche der 108 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind ähnlich alt und gehen dem Ruhestand entgegen. Daher gehört die Suche nach Neuen zu den wichtigsten Aufgaben. Lehnhoff: "Das ist allerdings nicht einfacher geworden, was schon bei den Azubis anfängt." Das Umfeld auf der Kö erfreut den Fachmann auch nicht gerade: "Die Marktsituation ist katastrophal schwierig." Dass es mit dem Rückzug aus der Galerie Alte Post nicht besser wird, ist ihm klar: "Ich sehe durchaus die Gefahr, dass es dort einen weiteren Telefonladen gibt, wenn wir raus sind." Letztlich seien die Vermieter gefordert, sich stärker um ihre Immobilien zu kümmern: "Als es im Sommer 38 Grad waren streikte bei uns die Klimaanlage. Da habe ich erfahren, dass sie nur für 35 Grad ausgelegt ist."
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