Dormagen: Lokale Sportnachrichten
Faber verpasst WM-Bronze um sechs Hundertstel
24.07.2018 / 13:11 Uhr — Elsbeth Faber / duz
Foto: Philipp Reichenbach / WSC
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Anna Faber präsentierte sich bei der WM in starker Form
Das U23-Frauenteam mit Trainer Torsten Funk, von links: Anna Faber, Elena Apel, Andrea Herzog und Anne Bernert (CI)
Über 50 Nationen aus allen Kontinenten kamen bei der Kanuslalom-WM der Junioren und der Sportler unter 23 Jahren (U23) zu einer bunten Gemeinschaft unter dem blauen Himmel Italiens zusammen. Die Dora Baltea bildet am Ausgang des Aostatals vom Großen Sankt Bernhard kommend eine imposante Kulisse vor der Altstadt Ivreas. Ihr Wasser speist eine der ältesten und anspruchsvollsten Wildwasserstrecken, Sportstätte der italienischen Nationalmannschaft. Erwartungsgemäß hatten die Italiener in vielen Einzelwettkämpfen die Nase vorne. Das Team Deutschland stellte zehn U23-Athleten und 12 aus dem Juniorenbereich, davon jeweils drei Teilnehmer in den Bootskategorien Kajak (KI) und Kanadier (CI). Besonders für die Damen erwies sich die wuchtige Strecke mit tiefen Abfällen und Walzen als große Herausforderung und so brauchte auch Anna Faber vom WSC Bayer Dormagen Anlaufzeit, um in den Wettkampf zu kommen.Anna Faber präsentierte sich bei der WM in starker Form
Das U23-Frauenteam mit Trainer Torsten Funk, von links: Anna Faber, Elena Apel, Andrea Herzog und Anne Bernert (CI)
Die erste Goldmedaille holte die CI-Mannschaft aus Deutschland. Das KI-Team Faber, Elena Apel aus Augsburg und Andrea Herzog aus Leipzig fand nicht wie ihre Vorgänger die Idealspur und landete auf einem für sie enttäuschenden 9. Platz. Eine Bronzemedaille holten dann die Junioren im Kajak. Auch im ersten Qualifikationsrennen lief es für Faber noch nicht wie gewünscht. Sie ging stark und dynamisch ins Rennen und passierte die schwierigsten Torkombinationen souverän, doch eine kurze falsche Stellung des Bootes im oberen Streckenbereich führte dazu, dass sie ein Tor erneut anfahren musste. Mit Platz 30 war sie damit von einer Qualifikation unter den besten 20 weit entfernt und musste in den zweiten Lauf, in dem sich nochmal zehn Fahrerinnen qualifizieren. Hier meisterte sie den Parcours deutlich besser und blieb mit Platz 4 weiter im Wettbewerb.
Auf neu gehängter Strecke mussten dann noch einmal Kraft, Ausdauer, Technik und mentale Stärke mit den Unwägbarkeiten des Wassers in Einklang gebracht werden. Anna Faber ging als Siebte an den Start und legte einen Klasselauf hin, besonders in der schwierigen Passage zwischen Tor 13 und 16, die einigen Top-Fahrerinnen - unter anderem der Vizeweltmeisterin aus dem Vorjahr, der Brasilianerin Ana Sattila - zum Verhängnis wurde. Die konzentrierte Leistung bescherte der WSC-Athletin am Ende Platz 8 und damit den Einzug ins Finale. Das heißt beim Kanuslalom Top oder Flop. Eine kleine Unkonzentriertheit kann die Medaille kosten. Es muss einfach alles passen, um ganz oben dabei zu sein. Für Faber lief es auch im Finallauf ganz hervorragend, sie schoss durch die Abwärtstore und nahm die Aufwärtstore ganz eng. Einen Zeitverlust hatte sie nur einen kurzen Moment in der Walze nach Tor 13, aus der sie sich kraftvoll befreite, der ihr aber am Ende die Medaille um sechs hundertstel Sekunden verwehrte. Weltmeisterin wurde Camille Prigent aus Frankreich, gefolgt von Lisa Leitner aus Österreich und Kimberly Woods aus Großbritannien. Mit jeweils Platz vier unter den Weltklassefahrerinnen holten Anna Faber im KI und Andrea Herzog bei den CI-Damen die besten Einzelplatzierungen des deutschen Teams heraus. Elena Abel kam hinter Faber auf Rang 5. „In drei Wochen bei der EM in Bratislava greifen wir wieder an“, schaut Faber nach vorne.
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