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Prokita: Erfolg des Projekts ist messbar

29.08.2006 / 20:15 Uhr — Claudia Berg

Pressefotos (Hackenbroich/Horrem) Mit dem Projekt „Prokita“ will der Rhein-Kreis Neuss in Dormagen durch medizinische Früherkennung für größere Chancengleichheit bei der Einschulung der Erstklässler sorgen. „Bei den medizinischen Untersuchungen zur Einschulung der Kinder werden immer wieder motorische Auffälligkeiten, Sprach- und Verhaltensstörungen festgestellt“, sagt Karsten Mankowsky, Gesundheitsdezernent des Kreises (Foto). So leidet etwa ein Drittel der Kinder, die zum Schuljahr 2006/2007 untersucht wurden, unter Sprachdefiziten. Viele Auffälligkeiten können bereits bei den Vier- und Fünfjährigen erkannt, behandelt und therapiert werden, so dass die I-Dötzchen einen besseren Start in der Schule haben. Mit dem Präventionsprojekt „Prokita“ will das Kreis-Gesundheitsamt gezielt mit Vorsorgeuntersuchungen in den Kindergärten anfangen. Das Projekt läuft bereits erfolgreich seit einigen Jahren. In Weckhoven werden die Kinder seit drei Jahren bei „Prokita“ untersucht. Neben Erfttal ist Dormagen nun die dritte Gemeinde, die „Prokita“ nutzt. Im September ist ein Informationsabend für Eltern und Erzieher geplant. Der Erfolg des Projekts ist messbar, betont Dr. Beate Klapdor-Volmar vom kinder- und jugendärztlichen Gesundheitsdienst des Kreises: „Die Koordinationsstörungen bei den Vier-jährigen konnte von 30 auf 3 Prozent reduziert werden, Übergewicht wurde nur noch bei halb so vielen Kindern festgestellt.“ Zunächst wird „Prokita“ in vier Kindergärten in Hackenbroich und Horrem gestartet. 100 Kinder, die 2008 eingeschult werden, sollen untersucht werden. Mit Hör- und Sehtest sowie Checks von Sprache, Motorik, Verhalten und Wahrnehmung werden Defizite aufgedeckt. Erzieherinnen und Eltern werden informiert, welche individuellen Förder- und Therapiemöglichkeiten möglich sind. Die Lösungen reichen von Sprachtraining und Motorikspiele für die Kinder über Fortbildungen und Beratung für die Erzieher bis hin zu Eltern-Kompetenzkursen und Ausbildung von Stadtteileltern. Ein Arbeitskreis kümmert sich um die Kooperation zwischen Kita und Schule. Spezielle Angebote wie russische und türkische Ernährungsberatung sind ebenfalls Teil des Projekts. „Als zweiter Schritt ist Prokita in allen Kindergärten Dormagens geplant“, kündigt Bürgermeister Heinz Hilgers an. Es gebe konkrete Unterschiede zwischen den Ortsteilen, was die Gesundheitsvorsorge der Kleinsten angeht: in Delhoven wird die Früherkennungsuntersuchung U9 von 100 Prozent der Kinder besucht, in Hackenbroich sind es nur 40 Prozent. Und auch der Impfschutz ist bei 38 Prozent der Kinder nur unzureichend. „Prokita“ sollte ursprünglich schon im vergangenen Jahr in Dormagen starten, der Start wurde aber durch die späte Absage für die Bund-Fördermittel verzögert.
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