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Großbrand bei Ineos: "Der größte Einsatz seit dem 2. Weltkrieg"

18.03.2008 / 12:57 Uhr — duz

Pressefotos Köln-Worringen/Dormagen. Die Aussage sagt wohl alles: "Personell war dies tatsächlich der größte Einsatz seit dem 2. Weltkrieg", erklärte heute Stephan Neuhoff, Direktor der Kölner Berufsfeuerwehr. Lediglich der Brand 1977 im Kölner Ersatzteillager von FORD hätte wohl größere Ausmaße gehabt, nicht aber 1200 Einsatzkräfte, die von Montag bis heute auf dem Ineos-Gelände und im weiteren Umfeld tätig waren. Die wichtigste Aufgabe der Helfer war das Abkühlen der benachbarten Tanks. Dank der Unterstützung von zwei Spezialfahrzeugen des Flughafens, der Williamswerfer, des Turbo-Löschers und 70 eingesetzten Schläuchen, über die Wasser aus Rhein und Randkanal transportiert wurde, konnten 55.000 Liter Wasser in der Minute genutzt werden.

Ineos-Geschäftsführer und Arbeitsdirektor Dr. Patrick Giefers begründete heute vor der Presse die Aufrechterhaltung einiger Schutzmaßnahmen in Worringen: "Die Messwerte stoßen vereinzelt an Grenzwerte. Wir wollen für die Bevölkerung ein Höchstmaß an Sicherheit gewährleisten." Mit Hochdruck werde längst daran gearbeitet, den Tank völlig abzudichten. Die Konsequenzen einer Tankexplosion wollte Giefers nicht bewerten: "Das wäre reine Spekulation." Die Rohrleitung, aus der Ethylen ausgetreten war, sei etwa 30 Jahre alt, rundum erneuert und werde "permanent überprüft" - zuletzt vor einigen Wochen. Die genaue Menge des noch vorhandenen Acrylnitrils lasse sich derzeit nicht exakt feststellen. Und auch die Höhe des Gesamtschadens sei noch nicht bezifferbar.

Dr. Ulrich Ochs, Leiter der Ärztlichen Dienste, wollte die gesamte Situation nicht bagatellisieren: "Niemand, der Zweifel hat, wird alleine gelassen." Wer über Augentränen, Hautrötung, Atemwegsprobleme oder Übelkeit klage, der solle sich in der Poliklinik behandeln lassen. Man könne aber auch seinen Hausarzt konsultieren.

Mit einem Bus wurden die Journalisten heute zum Brandort gebracht. Die Fotos zeigen (oben) den dachlosen Tank, der nichts mehr von seiner Gefährlichkeit erahnen lässt. Der rechte Tank blieb verschont. Gekühlt werden nach wie vor die benachbarten Tanks, in denen sich Propylen und Butangas befinden (3. Foto). Ganz unten ist eine geschmolzene Kunststoffwand in direkter Nähe des Acrylnitril-Tanks zu sehen. Fotos: Detlev Zenk
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