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Gelungene Kombination aus Scherenschnitten und Tintenfässern

04.09.2022 / 11:15 Uhr — Dormago / duz

Pressefotos
Foto: Dormago / duz Museumsleiterin Anna Karina Hahn (links) und Wissenschaftliche Mitarbeiterin Myrjam Wahl bei der Vorstellung der Doppelausstellung
Museumsleiterin Anna Karina Hahn (links) und Wissenschaftliche Mitarbeiterin Myrjam Wahl bei der Vorstellung der Doppelausstellung
Zons. Eine Ausstellung im Doppelpack - und das ganz bewusst. Die Auswahl von 175 Scherenschnitten aus der Sammlung von Georgine und Pavel Hovorak und die rund 190 Tintenfässer aus der Sammlung von Dr. Julius Rohm ergänzen sich ideal im Kreismuseum Zons. Die Scheren- und Papierschnitte entführen in zauberhafte Welten aus Papier. Formschön und kunstvoll, bisweilen auch kurios, präsentieren sich die Tintenfässer.

Die sogenannten Schwarzbilder zeigen wunderschöne Märchenszenen, etwa die bekannten Märchen der Brüder Grimm, wie Dornröschen, Schneewittchen, Dornröschen oder Hänsel und Gretel. Auch Hauffs kleiner Muck und muntere Gestalten wie Münchhausen oder Max und Moritz wurden mit Schere und Papier gestaltet und laden zum Schmunzeln ein. Neben Darstellungen aus Flora und Fauna sind historisierende, oft kunstvoll umrahmte Schattenrisse von Personen zu sehen. Auch ganze Szenerien finden sich, wie ein Umtrunk am Rhein, verliebte oder streitende Paare, Kinder beim Tanzen.

Ferner wird auch Papierkunst asiatischen Ursprungs gezeigt. Darunter finden sich  chinesische Papierschnitte, die oft als Dekoration für papierbespannte Fenster verwendet oder auch als Glücksbringer oder Schutzzeichen an Wände und Türen geklebt wurden. Ergänzt wird die Ausstellung durch Katagami aus der Sammlung des Kreismuseums. Hierbei handelt es sich um japanische Schablonen, die zum Färben von Stoffen verwendet wurden. Diese filigranen Kunstwerke wurden nicht mit der Schere, sondern mit Messern bzw. Schneidewerkzeugen gestaltet.

Das Spektrum der Tintenfass-Motive wiederum reicht vom Rittersmann über Zwerge bis hin zu holden Schönheiten. Die Objekte stammen aus der Zeit um 1900 bzw. Anfang des 20. Jahrhunderts und weisen vielfach die schwungvolle, elegante Formensprache des Jugendstils auf. So finden sich unter den Exponaten überwiegend Produkte der Firmen WMF und Orivit, die für ihre Jugendstilentwürfe bekannt waren. Auch wenn um 1900 bereits der Füllfederhalter Tintenfass und Feder große Konkurrenz machte, stellten diese - insbesondere beim Bürgertum - beliebte Accessoires dar, die vor allem einen dekorativen Charakter hatten. Das eigentliche Tintenbehältnis aus Glas ist bei vielen Ausführungen nicht zu sehen, sondern befindet sich in einer kunstvollen Fassung aus Zinn, Silber oder Messing. Bei anderen Modellen steht das Glasbehältnis im Mittelpunkt des Entwurfs, ist kunstvoll geformt und besteht dann oft aus Kristall- oder Buntglas.

Viele Objekte sind zudem kombiniert mit einer Schreibablage für die Feder. Durch diese zusätzliche, längliche Fläche ergaben sich weitere gestalterische Möglichkeiten, welche die Tintenfässer bereits zu ihrer Entstehungszeit zu beliebten Sammlerstücken machten. Sie waren oft Bestandteil einer Schreibtischgarnitur, zu der Accessoires wie ein Tintenlöscher, eine Briefwage, ein Brieföffner, Briefmarkenbehältnisse, Kuvertständer und vieles mehr gehören konnten.

Programm

Öffentliche Führungen

Mittwoch, 12. Oktober und 23. November, jeweils um 14.30 Uhr
Führungen: 5 Euro, Mitglieder Förderverein: 3 Euro

Kamingespräche
Mittwoch, 14. September und Donnerstag, 15. September, jeweils um 14.30 Uhr
Arrangement mit Führung, Kaffee und Kuchen: 12 Euro pro Person
Jeweils maximal 16 Personen
Anmeldung erforderlich unter Tel.: 02133 53020

Märchenhafte Rallye
In einer kostenlosen Rallye erkunden Kinder und ihre Familien die beiden Ausstellungen Tintenfässer und Scherenschnitte. Dornröschen, Max und Moritz, Münchhausen und viele weitere Bekannte warten darauf entdeckt zu werden. Das Quiz ist kostenlos an der Museumskasse erhältlich.

Ganz schön schnittig - Mitmachstation für Groß und Klein
In einer kostenlosen Mitmachstation haben Besucher die Möglichkeit sich selbst im Scherenschnitt zu versuchen.

Märchenabend für Erwachsene
Dienstag, 11. Oktober, 18.30 Uhr
Die Märchenerzählerin Andrea Koch entführt in zauberhafte Welten. Passend zur Ausstellung dürfen Märchen der Brüder Grimm nicht fehlen.
Eintritt: 8 Euro, Mitglieder Förderverein: 7 Euro
Anmeldung erforderlich unter Tel.: 02133 53020

Ferien-Workshop Tintengrüße
Mittwoch, 5. Oktober, 10-12 Uhr
Wie entsteht eigentlich Tinte und wie kann ich damit ohne Füller schreiben? In diesem Workshop lernen Kinder Briefe mit Vogelfedern und selbst hergestellter Tinte zu gestalten.
Eintritt: 3,50 Euro für Kinder von 7-12 Jahren
Anmeldung erforderlich unter Tel.: 02133 53020

Schattenspiel-Workshop für Kinder
Dienstag, 11. Oktober, 10-13 Uhr
Gemeinsam mit der Märchenerzählerin Andrea Koch werden Märchenfiguren selber gestaltet. Im Anschluss wird in einem Schattentheater ein Märchen selber aufgeführt.
Eintritt: 3,50 Euro für Kinder von 6-11 Jahren
Anmeldung erforderlich unter Tel.: 02133 53020

Vortrag: Bild oder Werkzeug. Papierschnitte und Schablonen in Kunst und Kunsthandwerk
Mittwoch, 26. Oktober, 18.30 Uhr
Ein Vortrag von Walter Bruno Brix, Experte für Kunst und Kunsthandwerk aus Ostasien

In Ostasien setzt man das Papier auch für Schablonen zur Stofffärbung ein. Diese Schablonen ähneln in ihrer Schönheit den Papierschnitten, sind jedoch Werkzeuge. Im Vortrag werden Historie und materieller Hintergrund der beiden Bereiche erkundet.
Eintritt: 3 Euro, Mitglieder Förderverein: 1 Euro
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