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Max Hartung macht sich stark für den NRW-Nachwuchs

21.07.2022 / 7:58 Uhr — Dormago / duz

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Foto: Dormago /duz Max Hartung vor seinem Schreibtisch bei der Sportstiftung NRW in Köln
Max Hartung vor seinem Schreibtisch bei der Sportstiftung NRW in Köln
Bei den Finals in Berlin standen zwei Dormagener Fechtlegenden nicht auf dem Podest - aber trotzdem im Mittelpunkt: Offiziell bedankte der Deutsche Fechterbund (DFB) sich bei Max Hartung und Benedikt Wagner für die „gemeinsame und schöne Zeit“ und verabschiedete sie „aus ihrer aktiven Sportlaufbahn.“ Während Wagner erst einmal als Moderator in der Kabarett- und Comedyszene auftritt und sich dann mit seiner Frau auf längere Flittermonate konzentriert, konnte Hartung den Sport zu seinem Beruf machen: Der 32-Jährige hat seinen Schreibtisch in umittelbarer Nähe des Kölner Olympiastützpunktes auf dem Campus der Deutschen Sporthochschule und arbeitet als Geschäftsführer der Sportstiftung Nordrhein-Westfalen. Diese unterstützt Athletinnen und Athleten im Leistungssport, in der Ausbildung sowie auf ihrem Weg in den Beruf. Dormago besuchte Max Hartung an seiner neuen Wirkungsstätte.

Eine neue Broschüre der Sportstiftung ist noch so frisch, dass sie der Ex-Weltmeister und dreifache Olympia-Teilnehmer nicht aus den Händen geben kann. „Natürlich will ich auch ein Ideengeber sein und meine Vorstellungen einbringen“, sagt Hartung. Dank seiner langjährigen ehrenamtlichen Arbeit als DFB-Athletensprecher, Vorsitzender der Athletenkommission des Deutschen Olympischen Sport-Bundes und Gründungspräsident des Vereins „Athleten Deutschland“ ist er geradezu prädestiniert für die neue Aufgabe. Denn er weiß, was den Aktiven unter den Nägel brennt und kann durch seine Erfahrungen über den Tellerrand des Fechtens auf den gesamten Sport im Sportland Nordrhein-Westfalen blicken: „Das fünfköpfige Team hier versucht Rahmenbedingungen zu schaffen, damit junge Menschen ihre Talente entwickeln können und wir wollen Bühnen bauen, damit ihre besonderen Leistungen sichtbar werden.“

Mitgestalten als Geschäftsführer ist für Hartung eine „riesige Chance“ im Interesse des Sports, die er mit einer „tollen und kompetenten Mannschaft“ sowie einem „stark aufgestellten Vorstand“ angeht. Jeden Tag gebe es etwas Neues, die Diskussion mit all den unterschiedlichen Akteuren mache Spaß, ist der gebürtige Aachener sehr glücklich darüber, dass seine Bewerbung auf die Nachfolge von Jürgen Brüggemann erfolgreich war. Nun ist Hartung zwar nicht mehr weltweit auf den Fechtbahnen unterwegs, aber er ist weiter im Kontakt mit Sportlerinnen und Sportlern: „Klar, ich schaue mich vor Ort um, spreche mit dem Nachwuchs und den vielen Akteuren.“ Dazu gehörte kürzlich etwa der Besuch des CHIO in Aachen oder das Para Leichtathletik Heimspiel in Leverkusen, denn auch die Förderung des paralympischen Leistungssports gehört zum Aufgabengebiet der Sportstiftung.

„Mit aller Energie und ganzer Kraft“ ist Max Hartung bei der Sache, nachdem er im Anschluss an die Olympischen Spiele in Tokio erst einmal unters Messer musste. Warum ausgerechnet in seinem linken Knie ein Stück Knorpel fehlte, wird sich wohl endgültig nicht klären lassen. Dabei war er bis auf eine Meniskus-OP („schnell verheilt“) ohne große Verletzungen durch seine Sportkarriere gekommen. Vor Tokio meldete sich das Knie, die Risiken und die Vorgehensweise waren mit dem Arzt besprochen. Auf die Operation folgten Reha und das Gehen mithilfe von Krücken, weil der Oberschenkel sich wieder aufbauen musste.

Dass der herausragende Säbelfechter überhaupt mit dem Sport in Verbindung kam, verdankt er übrigens einem glücklichen Zufall: Sein Vater bekam einen Arbeitsplatz bei der Erdölchemie in Köln-Worringen. Nach dem Umzug ging der junge Max zur Regenbogenschule in Rheinfeld, wurde „rausgefischt“ von der Säbel-AG des TSV Bayer Dormagen und ging als Achtjähriger in die Fechthalle am Dormagener Höhenberg. Damit war das Fundament für die Karriere gelegt, denn um ihn und weitere Talente kümmerten sich Top-Trainer. „Niemand hat uns unter Druck gesetzt, es herrschte dort eine lockere, familiäre Atmosphäre“, betont Hartung: „Es war eine großartige Zeit, in der deutlich mehr geleistet wurde, als das, was man von einem Verein erwarten kann.“ Für den Geschäftsführer der Sportstiftung ist klar, dass die heutigen Rahmenbedingungen deutlich anders aussehen: „Der Offene Ganztag ist für Vereine mit Blick auf die Förderung des Nachwuchs-Leistungssportes eine große Herausforderung.“ Das ist auch ein Thema für die Sportstiftung.

Die Unterstützung von Bauvorhaben gehört nicht zu den Aufgaben der Stiftung. Insofern kann Hartung nur Beobachter der Pläne für den Bau des neuen Bundesstützpunktes Säbelfechten in Dormagen sein. Weiter pflegt er seine Kontakte zu seinen langjährigen Fechtkollegen, die ihm auch schon mal signalisieren, dass sie am OSP sind und trainieren. „Dann packe ich ein paar Getränke ein, gehe zur Trainingsstätte und beobachte von der Seitenlinie.“ Mittendrin im karnevalistischen Geschehen hofft er im nächsten Februar zu sein: „Als Mitgied der Nippeser Kack-Vögel will ich nach zwei Jahren Coronapause endlich wieder am Veedelszug teilnehmen.“
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