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Origineller Empfang für heimische Olympiateilnehmer

30.10.2021 / 8:15 Uhr — Dormago

Pressefotos
Foto: D. Staniek / Rhein-Kreis Neuss Beim Empfang der Olympioniken, von links: Dirk Brügge, Max Hartung, Sarah Voss, Matyas Szabo, Benedikt Wagner, Hans-Jürgen Petrauschke, Benjamin Göntgen, Vilmos Szabo und Daniel Hummen
Beim Empfang der Olympioniken, von links: Dirk Brügge, Max Hartung, Sarah Voss, Matyas Szabo, Benedikt Wagner, Hans-Jürgen Petrauschke, Benjamin Göntgen, Vilmos Szabo und Daniel Hummen
Knechtsteden. Was haben drei Säbelfechter, eine Turnerin, ein Trainer, ein Physiotherapeut und ein Hockeyschiedsrichter gemeinsam? Na klar, alle waren in Tokio bei den Olympischen Spielen dabei und nahmen jetzt am Olympiaempfang des Rhein-Kreises Neuss im Norbert-Gymnasium Knechtsteden teil. Der vierte Fechter konnte nicht kommen: Richard Hübers studiert seit kurzem in Wien. Sportjournalist Axel Tillmanns führte durch die beiden Talkrunden. Schülerinnen und Schüler vom NGK-Technikteam sorgten für Licht und Ton. Wie die geladenen Gäste aus Sport, Wirtschaft und Politik feststellen konnten: Alles klappte reibungslos.

In seiner Begrüßung würdigte Landrat Hans-Jürgen Petrauschke die Leistungen der Delegation: „Wir sind sehr stolz, dass Sie unsere Leistungssportregion in Tokio vertreten haben. Sie haben nicht nur für Ihre Sportart geworben, sondern waren und sind darüber hinaus äußerst sympathische Botschafter des Rhein-Kreises Neuss.“ Sarah Voss reagierte cool, als Axel Tillmanns auf die 10cm-Breite des Schwebebalkens hinwies und vermutete, dass er da runterfallen würde. „Ich auch“, entgegnete die gerade 22 Jahre alt gewordene Turnerin und erinnerte an den olympischen Wettbewerb, bei dem sie in ihrer Paradedisziplin vom Balken absteigen musste. Mittlerweile hat die Dormagenerin gelernt, dass das Verpassen des Teamfinales nicht nur ihr zuzuschreiben ist. Sarah Voss kam direkt aus München, wo sie bei einer Pressekonferenz für das nächste bedeutende Ereignis warb: Vom 11. bis 21. August 2022 geht es bei den European Championsship unter anderem im Turnen um EM-Medaillen.

Hockey-Schiedsrichter Benjamin Göntgen ist der Liebe wegen ein Neu-Kaarster. International kann der 40-Jährige noch sieben Jahre pfeifen - und hofft auf seinen Referee-Abschluss 2028 bei Olympia in Los Angeles. Sein Traum in Tokio war die Leitung eines Viertelfinalspiels. Dass er später sogar als Video-Schiedsrichter beim Finale zwischen Australien und Belgien zum Einsatz kam, bescherte ihm in der hochdramatischen Schlussphase einen „Puls weit über 200“. Belgien führte 3:2 kurz vor Schluss, doch Australien erhielt einen Penalty. War da aber bei der Ausführung ein Kontakt mit dem Torwart? Nach langer Unterbrechung mit einer Analyse der Szene votierte Göntgen für die Wiederholung, die freilich nichts am Ergebnis veränderte. Lob erhielt er später von allen Beteiligten für seine Entscheidung und gönnte sich den „ersten Whiskey in meinem Leben.“

Die Säbelfechter Benedikt Wagner, Matyas Szabo und Max Hartung ließen gemeinsam mit Bundestrainer Vilmos Szabo und Physio Daniel Hummen das spannende Halbfinalgefecht gegen Weltmeister Südkorea Revue passieren. Vilmos Szabo hatte gleich registriert, dass sich sein Sohn eine schlimmere Verletzung im entscheidenden Gefecht zugezogen hatte und signalisierte Ersatzmann Richard Hübers, dass der sich kurzfristig warmmachen solle. Trotz aller Bemühungen verlor das Erfolgsteam und belegte am Ende den vierten Platz. Mit dem Ende ihrer Karriere bleibt Hartung, Wagner und Hübers eine olympische Medaille verwehrt. Auch wenn der Fechtnachwuchs Matyas Szabo (30) inzwischen „Opa“ nennt, so wird er noch einmal angreifen und hat sich für 2024 in Paris einiges vorgenommen: „Meine Mutter und mein Vater haben Silber und Bronze bei Olympischen Spielen gewonnen - Gold haben sie für mich übrig gelassen...“

Natürlich fehle eine olympische Medaille, sagt Benedikt Wagner. „Aber wenn ich auf meine gesamte Sportkarriere schaue, dann bin ich extrem stolz und froh über die gemeinsame Zeit mit meinem Team und den Menschen, die ich in dieser Zeit kennenlernen durfte.“ Ob Daniel Hummen noch einmal bei Olympia dabei sein wird, erscheint fraglich. „Nö“, antwortete er auf die entsprechende Frage, andere hätten es auch mal verdient. „Aber wenn sich niemand anderes findet...“ Vilmos Szabo hat einen besonderen Grund für seine 10. Spiele: Der 56-Jährige gilt als Sammelmeister und hat schon 350 Olympia-Pins aus 170 Ländern zusammengetragen. Dazu gehört ein spezielles Management: „Ich habe mit dem Sammeln schon im Flugzeug begonnen“, lächelt der Coach verschmitzt. Max Hartung hat derweil den Wechsel vom Leistungssport in den Beruf realisiert und Jürgen Brüggemann als Geschäftsführer der Sportstiftung Nordrhein-Westfalen mit Sitz in Köln abgelöst.

Als Geschenk durften die Olympiateilnehmer ein wertvolles japanisches Messer mit nach Hause nehmen und darüber hinaus eine 5 Yen-Münze - die in Japan als Glücksmünze gilt.
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