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Das Geschäft mit der Finanznot - Verbraucherzentrale warnt

11.12.2020 / 13:40 Uhr — Presseinfo VZ / duz

Pressefotos Dormagen. Wegen Corona haben viele Menschen Einkommenseinbußen, sind in Kurzarbeit und haben finanzielle Probleme. Da ist es verlockend, wenn man auf Angebote stößt, die mit einem „Sofortkredit“, am besten noch „ohne Schufa“, locken. Damit wird der Eindruck erweckt, dass schnelles Geld winkt, auch wenn es um die eigene Bonität bei den großen Auskunfteien wie Schufa, Creditreform, Bürgel und anderen nicht gut bestellt ist. Die Verbraucherzentrale in Dormagen hat in den letzten Wochen häufiger Fälle übernommen, bei denen Verbrauchern im Rahmen solcher Angebote Verträge über Prepaid-Kreditkarten oder über eine angebliche Bonitätsüberwachung untergeschoben wurden.

„Es kann unterschiedlich losgehen“ berichtet Ralf Eming, der Leiter der Dormagener Beratungsstelle. „Eine Dormagenerin erhielt einen Anruf, der vom Anbieter ihrer bestehenden Kreditkarte zu kommen schien. Erst im Gespräch stellte sich heraus, dass man ihr einen neuen Kreditkarten-Vertrag aufschwatzen wollte. Obwohl sie das Angebot ablehnte, bekam sie in Folge eine Rechnung und kurz darauf eine Forderung von einem Inkassobüro. Ein anderer Verbraucher suchte im Internet nach günstigen Krediten und gab seine Adressdaten in ein Onlineformular ein. Obwohl er es sich rechtzeitig anders überlegte und das Formular nicht abschickte, wurden ihm anschließend sogar drei unterschiedliche Verträge untergeschoben. Jetzt fordern drei Inkassobüros eine Gesamtsumme von mehreren hundert Euro für eine Prepaid-Kreditkarte und obskure Dienstleistungen.“

In beiden Fällen hat das Team der Verbraucherzentrale an der Kölner Straße die rechtliche Vertretung gegenüber den unseriösen Anbietern übernommen. „Wenn man keinen Vertrag abgeschlossen hat, muss man auch nicht bezahlen“, stellt Eming klar. „Wir gehen die Fälle mit den Betroffenen durch und legen dann das weitere Vorgehen fest.“ Die Verbraucherzentrale hilft mit Musterbriefen sowie telefonischer oder persönlicher Beratung nach Terminvereinbarung mit anschließender Rechtsvertretung.

Besser als die Suche nach schnellem Geld ohne Bonitätsauskunft ist die Kontrolle der eigenen Daten, die bei den Auskunfteien gespeichert sind. Es gibt Fälle, in denen die Kreditwürdigkeit durch fehlerhafte oder unberechtigte Eintragungen verschlechtert wird. „Wir empfehlen, einmal im Kalenderjahr eine unentgeltliche Auskunft von Auskunfteien zu verlangen. Nach Artikel 15 der Datenschutzgrundverordnung hat man Anspruch auf eine Datenkopie“, rät Eming.

Eine solche Datenkopie hat auch eine junge Dormagenerin auf Wohnungssuche angefordert und dabei festgestellt, dass eine Forderung eingetragen war, deren Ursprung sie nicht kannte. Damit wandte sie sich an die Verbraucherzentrale. Die Beratungsstelle erreichte nicht nur, dass die juristisch zweifelhafte Forderung fallen gelassen wurde. Die Schufa konnte außerdem überzeugt werden, die Forderung schnell aus den Daten der Verbraucherin zu löschen. Ihre Bonitätsauskunft hat sich dadurch schlagartig verbessert. Ralf Eming fasst diesen Erfolg so zusammen: „Damit haben wir mehr erreicht, als nur eine konkrete Forderung abzuwehren. Eine verbesserte Kreditwürdigkeit macht viele Geschäfte einfacher.“
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