Wir verwenden für unsere Webseite DORMAGO.de Cookies. Durch die weitere Nutzung der Webseite stimmen Sie der Verwendung von Cookies zu. Weitere Informationen zu Cookies erhalten Sie in unserer Datenschutzerklärung
Dormago: Internetportal für Dormagen

Nachricht

WSC blickt auf 70 Jahre Kanusport zurück

12.11.2020 / 19:38 Uhr — Medieninfo / bs

Pressefotos
Foto: WSC Bayer Dormagen Theo Nüsing und Jakob Hitz mit ihrem Olympiaboot / Für den WSC erfolgreich: Anna Faber, Nele Baikowski, Liv Konrad, Marie Gottowick, Jeffrey Piontek, Marten Konrad.
Theo Nüsing und Jakob Hitz mit ihrem Olympiaboot / Für den WSC erfolgreich: Anna Faber, Nele Baikowski, Liv Konrad, Marie Gottowick, Jeffrey Piontek, Marten Konrad.
Zum 70-jährigen Bestehen des WSC Bayer Dormagen war eigentlich eine große Party mit einer Live-Band geplant. Doch Corona machte einen Strich durch die Rechnung, alle Feierlichkeiten fielen ins Wasser. Einen Rückblick auf sieben Jahrzehnte Dormagener Kanuverein gibt es trotzdem, denn unzählige Jungen und Mädchen und auch Erwachsene haben beim WSC das Paddeln gelernt und viele sind in der Gemeinschaft im wahrsten Sinne des Wortes „groß“ geworden, sei es sportlich, physisch oder in ihrer Persönlichkeitsentwicklung.

Theo Nüsing und Jakob Hitz sind quasi „Zeitzeugen“ bei der Entwicklung des Vereins gewesen. Nüsing wurde im Gründungsjahr des Vereins geboren, der als „Grün-Weiß Dormagen 1950“ aus einer losen Gemeinschaft von Wassersportlern unter dem Vorsitz von Heinz Overzier am 8. Juli entstand. Der monatliche Mitgliedsbeitrag betrug damals 0,50 DM.

Als Nüsing mit 14 Jahren dem Verein beitrat, war man bereits stolz auf das gepachtete Gelände an den Rheinauen in Zons und auf das vereinseigene Bootshaus, das 1962 dort fertiggestellt worden war. Und noch eine weitreichende Entscheidung wurde Anfang der 60er Jahre getroffen: Der Verein öffnete sich dem Wettkampfsport und gründete eine Slalomgruppe unter der Führung von Hans-Peter Köpping und Hartmut Weinberger, die die ersten Rennen bestritten und den Kanadier-Zweier (CII) für sich entdeckten.

So wurde bei Neuling Nüsing auch nicht lange gefackelt: Mit Jakob Hitz als Hintermann, dem älteren und um ein paar Monate erfahreneren Paddler, und ihm als Vordermann war der CII besetzt. „Entweder ihr geht zusammen ins Boot, oder ihr könnt gehen“, war die klare Ansage. Dass diese aus heutiger Sicht rigide Vorgehensweise zu internationalen Erfolgen wie dem 5. Platz im Einzel und Mannschaftssilber bei der WM 1971 in Meran, zur Olympiateilnahme sowie zu einer langjährigen und noch immer währenden Freundschaft führen würde, konnte damals noch keiner wissen.

Ende der 60er Jahre begann der Verein, der seit 1969 WSC Bayer Dormagen heißt, in Wevelinghoven auf der Erft erste bundesoffene Rennen auszurichten. Unter Federführung von Köpping wurde der WSC Bundesstützpunkt mit ihm als Bundeskadertrainer. Weitere große Erfolge ließen nicht lange auf sich warten:
  • 1979: Weltmeister im C2, Herren, Einzel - Dieter Welsink-Peter Czupryna
  • 1996: Olympia Bronze im K1, Herren, Einzel - Thomas Becker
  • 1996: Europameister im C2, Herren, Einzel - Rüdiger Hübbers-Udo Raumann
  • 1997: Weltmeister im K1, Herren, Einzel - Thomas Becker
  • 2007: Vizeweltmeister im CI, Mannschaft – Lukas Hoffmann

Zu diesem Zeitpunkt hatten Nüsing/Hitz dem Wettkampfsport längst Adieu gesagt und Nüsing seine zweite Karriere im Verein als Jugendwart gestartet, während Hitz sich für einige Jahre mehr in Beruf und Familie engagierte. Mit Nüsing und unterstützt von Jürgen Münchow, der dem Verein seit über 20 Jahren vorsitzt, entwickelte sich der WSC zu einem richtigen Familienverein. Während ihre Kinder bei Wettkämpfen auf Erft, Ruhr, Lippe, Lahn oder Sieg im Wettkampf Auf- und Abwärtstore bewältigten, unternahmen die Eltern neben der Betreuung und Verpflegung der Sportler/innen Wanderfahrten auf ebenselben Flüssen. Theo Nüsing und mittlerweile auch wieder Jakob Hitz sind immer dabei, auch wenn am Bootshaus, das 2003 erweitert wurde, und auf dem Gelände Instandsetzungs- und Pflegearbeiten durchgeführt werden müssen oder wenn neue Pläne - wie aktuell eine Toranlage am Rhein – verwirklicht werden.

Die größte und wichtigste Vision des Vereins bleibt die Wildwasserstrecke am Straberger See, damit auch in Zukunft der Wettkampfsport im Kanuslalom oder im Kanu-Freestyle gesichert ist und auch die vielen jungen Nachwuchssportler/innen, die jedes Jahr zum WSC kommen, um diesen schönen Sport zu kennenzulernen, eine Zukunft im Verein und im Sport haben.

Auch aktuell ist der WSC weiterhin erfolgreich und stellt mit Marten Konrad den amtierenden deutschen Jugendmeister im Kajak. In den letzten Jahren haben auch immer mehr Mädchen zum Verein gefunden und nationale und internationale Erfolge gefeiert. 2019 holten Anna Faber in der Leistungsklasse, Liv Konrad bei den Juniorinnen und Nele Baikowski in der weiblichen Jugend den deutschen Meistertitel.
Auf FB Teilen E-Mail Drucker Zurück
Zur Startseite von Dormago.de oder zurück zu letzten Seite